Bewertung

Review: #6.06 Opfer der Sehnsucht

Nach einem Höhenflug der Vorwoche ist nun leider wieder Talfahrt angesagt.

Unsere drei Schwestern werden – wie der Name der Folge auch schon sagt – Opfer ihrer Sehnsüchte, wobei dies auf irgendeine Art und Weise schon mal da war, und diese Sehnsüchte auch, sagen wir mal, teilweise recht stark an den Haaren herbei gezogen werden: Dass Piper sich ein Leben so vollkommen ohne Magie wünscht, ist seit der ersten Staffel bekannt, und auch ein kleiner – und auch wunderschöner – roter Faden, der sich durch die mittlerweile sechs Staffeln zieht. So ist es verständlich, dass Pipers – nicht reale – Welt so vollkommen ohne allem Magischem auskommen muss, wobei hier natürlich auch Leo dazu gehört, der nun nicht mehr einfach so auftauchen kann, wie es Piper sich wünscht.

Über Phoebes Sehnsucht erfahren wir in der Episode eigentlich gar nichts, da die fiktive Welt bloß Jasons Sehnsüchte und Wünsche für Phoebe widerspiegeln, wobei man sich hier fragen muss, ob denn der Mann wirklich ein derart großes Herz hat, dass seine größten Sehnsüchte nur mit Phoebe zu tun haben. Ansonsten muss man hier einfach ganz simpel sagen, dass wir viel mehr an Phoebes richtigen Wünschen interessiert gewesen wären, als daran, was sich ihr Freund wünscht. Doch hier bekommen wir wenigstens einen Einblick in ein Leben Phoebes voller Reichtum und Ruhm, wobei es aber immer noch ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, Phoebe plötzlich als "die" lokale Berühmtheit zu erleben, die sogar für eine Woche eine Talkshow übernehmen darf. Dies mag zum Teil so surreal sein, dass man bereits in der allersten Einstellung der Episode, wo wir Phoebe als Talkmasterin erleben, glauben, wir befinden uns schon in der nicht – realen Welt. Dass die Phoebe, die nun im sechsten Jahr zaubert, nichts mehr mit der Phoebe aus den Anfangsjahren zu tun hat, ist wohl überflüssig zu erwähnen. Positiv oder negativ? Das muss jeder für sich entscheiden.

Paige geht in der Folge leider etwas unter. Ihre sogenannte Sehnsucht scheint sich nicht ganz mit ihrem Charakter vereinbaren zu lassen: Ist nicht Paige die Schwester, die schon fast genauso stark wie Piper nach einem Leben ohne Magie sucht? Und krampfhaft versucht, wenigstens einen kleinen Teil ihres Lebens so normal wie möglich so halten. Das würde auch ihre manchmal etwas zu verrückten Teilzeit – Jobs erklären. Warum ist nun in Paiges "Welt der Sehnsucht" überall Magie? Bloß, weil einmal der Satz "Wenn ich könnte, würde ich überall Magie anwenden!" gefallen ist? Und auch der passt nicht zum Bild von Paige, dass besonders in dieser Staffel gezeichnet wurde.

Auch scheinen die Schwestern, zumindest Piper, nichts von alle dem gelernt zu haben – was allerdins auch ein Pluspunkt ist und sich perfekt in das ser dunkle Charakterbild der Schwestern eingliedert, was uns die sechste Season präsentiert. Allerdings sollten die Autoren nicht den gleichen Fehler machen wie die Macher von Buffy, die manchmal ihre Titelheldin mit etwas zu viel Ecken und Kanten ausstatten.

Ansonsten wirkt die Geschichte ohne einen richtigen Anfang, und auch das Ende ist viel zu abrupt. Die Idee ist, obwohl nicht neu, nicht schlecht, doch sollten die Autoren sich vielleicht in Zukunft an Stories orientieren, die in keinster Weise schon mal da war – denn gerade in einer sechsten Staffel darf man es sich nicht gönnen, auszuruhen.

Manuel Simbürger - myFanbase

Die Serie "Charmed - Zauberhafte Hexen" ansehen:


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