Bewertung

Review: #8.22 Das Vermächtnis der Halliwells

Foto: Charmed - Copyright: Paramount Pictures
Charmed
© Paramount Pictures

Nach acht Jahren verabschieden sich die "Zauberhaften Hexen" mit dieser Episode von ihren Fans. Acht Jahre, das ist nicht ohne. Ich erinnere mich kurioserweise noch, wie ich das erste Mal von der Serie erfahren habe: ich hatte eine Freistunde in der Schule und bin (nicht so ganz erlaubterweise) mit Freunden ins Dorf zum Shoppen gegangen. Durch Zufall habe ich in einer Zeitschrift gelesen, dass Shannon Doherty in einer neuen Serie über Hexen mitspielt und meinte zu einer Freundin, dass mich eine solche Serie interessieren würde, sofern sie überhaupt jemals nach Deutschland kommt … und sie kam nach Deutschland! Ich bin also ein Fan der wirklich ganz frühen Stunde. Meine Begeisterung hat mit der Zeit merklich nachgelassen, das gebe ich ganz ehrlich zu, aber irgendwie bin ich doch immer auf dem Laufenden geblieben und habe mir die meisten Episoden angesehen.

Nun aber zur letzten Folge.

Happy End total

Es gibt Serien, die verabschieden sich mit einem offenen Ende von ihren Fans, was Autoren von FanFictions als Inspiration dient, aber bei vielen Zuschauern zu langen Gesichtern führt. Dann gibt es wieder Serien, die enden tragisch, was dann ganz gerne als Metapher für das wahre Leben betrachtet wird, welches auch nicht immer ein Happy End hat, aber glücklich sind die Fans mit einem tragischen Ende selten.

Die Autoren von "Charmed" haben sich entschlossen, keine Fragen offen zu lassen und auf jede Tragik zu verzichten. "Charmed" bietet ein umfassendes Happy End. Wir erfahren, dass letztlich alle drei Schwestern heiraten und viele Kinder (und Enkelkinder) bekommen. Alle Ehen sind glücklich, auch beruflich läuft es für die Schwestern toll und Wyatt und Chris sind als Erwachsene ein großartiges Dämonenjäger-Duo. Man kann ein solches Ende als kitschig bezeichnen und irgendwie ist es das wohl auch, aber es gefällt mir trotzdem. Nach acht Jahren ständigem Kampf, zahlreichen Verlusten und persönlichen Rückschlägen gönnt man den Schwestern ein schönes Leben. Wenn man es genau betrachtet, ging es in dieser Serie ja immer um neue Generationen, um das Weitergeben von Wissen und um die Bewahrung der Familientradition, von daher scheint es nur natürlich, dass die Schwestern auch ordentlich Nachwuchs in die Welt setzen.

Wiedersehen, aber nicht total

Piper, Phoebe, Paige und Leo aus der Gegenwart, Großmutter Penny aus der Vergangenheit, Mutter Patty aus einer noch weiter entfernten Vergangenheit sowie Wyatt und Chris aus der Zukunft. So sieht das Familientreffen in dieser Episode aus. Okay, lassen wir einfach mal außer Acht, dass bei diesen ganzen Zeitparadoxien die Welt wohl hätte implodieren müssen, denn es ist wirklich schön, diese Charaktere wieder zu sehen und besonders Penny und Patty gefallen mir sehr gut. Es ist schon recht lustig und auch niedlich zu sehen, wie sie auf die Zukunft reagieren und wie sehr sie sich freuen, dass ihre Mädchen einmal die Mächtigen Drei werden. Das ist wohl so, als würden wir erfahren, dass unsere Kinder einmal Hollywoodstars, Supersportler oder Starmusiker werden.

Auch die erwachsenen Wyatt und Chris wirken wie ein starkes Bruderduo und ich hätte durchaus gerne mehr von ihnen gesehen. Damit will ich nicht andeuten, dass ich ein Spin-Off über die Beiden erwarte, aber ich halte keinen Fan davon ab, sich selbst Geschichten über die Halliwell-Brüder auszudenken.

Es lässt sich wohl nicht vermeiden, auch auf die Person einzugehen, die bei dieser Familienzusammenkunft nicht dabei ist: Prue. Seit Prue in der Serie das Zeitliche gesegnet hat, gab es immer wieder Spekulationen über einen Gastauftritt. Doch diesen gab es nie, auch im Finale nicht. Sicher hätte man Prue in die Handlung dieser letzten Episode mit einbauen können. So hätten Piper und Leo bei einem ihrer Zeitsprünge in Prues (damaliges) Büro im Aktionshaus Buckland landen und auf die Prue aus der zweiten Staffel treffen können, die ihnen sicher auch eine Hilfe gewesen wäre. Dass es letztlich nicht zu einem Wiedersehen mit Prue gekommen ist, kann man durchaus als bedauerlich bezeichnen, denn dafür, dass sie in den ersten drei Staffeln eine so wichtige Rolle gespielt und ihren Schwestern Piper und Phoebe so nahe gestanden hat, wird sie mit ein paar vereinzelten Erwähnungen im Finale doch etwas stiefmütterlich behandelt. Wenigstens ein Foto von ihr hätte man zeigen können. Andererseits muss man bedenken, dass Prue von insgesamt acht Staffeln nur in drei dabei gewesen ist – die meisten der Charaktere, auch Prues Nachfolgerin Paige, waren also länger dabei und haben es verdient, in der letzten Folge im Mittelpunkt zu stehen. Wäre Prue im Finale aufgetaucht, wäre die letzte Folge wohl zu einer Prue-Show geworden, was nicht sehr gerecht gewesen wäre. Zudem wäre es sicher nicht einfach gewesen, Prue zu erklären, dass sie wenige Jahre in der Zukunft Tod ist, durch eine ihr unbekannte Halbschwester ersetzt wird, zwei Neffen hat, alle viel mächtiger sind als vorher, und so weiter.

Fazit

Ich gebe dieser letzten Episode die volle Punktzahl als Dank für acht durchaus unterhaltsame Staffeln und für ein nettes Happy End, das jeden Fan mit einem guten Gefühl zurücklässt.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Charmed - Zauberhafte Hexen" ansehen:


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