Bewertung

Review: #2.11 Drei Hexen und ein Baby

Foto: Holly Marie Combs, Shannen Doherty & Alyssa Milano, Charmed - Copyright: Paramount Pictures
Holly Marie Combs, Shannen Doherty & Alyssa Milano, Charmed
© Paramount Pictures

Phoebe erhält eine Vision in der sie sieht, wie das Baby Matthew, von einem Geist getötet wird. Sie begibt es darauf in Obhut im Haus der Halliwells. Piper entdeckt, dass sie sich Dan gegenüber unzulänglich fühlt, da dieser makellos scheint. Und Prues Verhältnis zu Jack entwickelt sich in eine deutlichere definierte Richtung.

Babychaos bei den Halliwells und ein rachesüchtiger Geist

In dieser Episode #2.11 Drei Hexen und ein Baby geht es herrlich chaotisch bei den Halliwell-Schwestern zu. Nachdem Phoebe, von der Gefahr bezüglich des rachesüchtigen Geistes weiß, bringt sie das auf der Polizeistation ausgesetzt gefundene Baby zum Schutz bei ihr Zuhause unter. Doch weder sie noch Prue und Piper haben Erfahrung mit Babys. So sind die Drei schnell überfordert, was zu einigen witzigen Situationen führt. Ein Lacher entlockte mir Pipers Kommentar, Prue hätte früher Phoebe als Baby ständig fallen lassen. Prue brachte mich zum zweiten Mal zum Lachen als sie sich in der Firma so künstlich beschwert, dass dort keine Kinderbetreuung vorhanden ist. Derweil hat sie noch kein eigenes Kind – außer hier vorrübergehend. Insgesamt kann die "Baby meets Halliwells-Storyline" herrlich amüsieren und somit überzeugen.

Die Hauptstory hat aber auch Drama und Spannung im Gepäck und darin doch ein paar Kritikpunkte. Beispielsweise wird einem nicht ganz deutlich spürbar, wie arg dramatisch das ganze Szenario bei der Familie Van Lewen eigentlich ist. Da tötet ein rachesüchtiger Geist beinahe den gesamten männlichen Anteil der Familie - hier in der Episode auch noch Matthews Vater, doch Martha scheint dennoch merkwürdig gefasst zu sein. Lediglich Alexandra ist es, die ein paar Tränen vergießt. Vom emotionalen Standpunkt betrachtet fällt der Hauptplot etwas mager aus.

Etwas irritiert und zugegeben auch amüsiert haben mich die Schwestern selbst in Bezug auf die Geist-Situation. Anfangs bei der Recherche und der Annährung zu den Van Lewens verhalten sie sich noch geschickt. Doch dann als es um die Vernichtung/Verbannung des Geistes geht, musste ich doch schmunzeln. Da graben Prue und Phoebe die Knochen aus aber stochern erst noch mit der Schaufel auf dem Skelett herum. Ich hätte da sofort die Zaubermixtur darauf gegossen. So erhält der Geist die Chance, die Hexen zu vertreiben und die Knochen magisch verschwinden zu lassen. Noch krasser fand ich jedoch die Halliwells daraufhin. Recht gelassen sind Prue und Phoebe umgehend dazu bereit, Martha als Objekt des Zornes von dem Geist, sterben zu lassen. Wenigstens Piper zeigt in dieser Szene das Bedenken zur vermeintlichen Lösung B. Ich wunderte mich deshalb, da Prue in der Episode 1.20 Ein Geist, zwei Schwestern sich selbst mit einem Giftmix beinahe sterben ließ, um den Geist zu verbannen. Doch hier streben sie nicht einmal einen Plan C an. Martha löst das Problem schließlich mit dem Geist selbst. Eine überraschende Enthüllung folgt und eine recht schockierende Szene als sie den Freitod wählt. Sie war es also, die Elias Lundy tötete. Auch das regte mich zum Schmunzeln an. Die reiche Martha hätte eventuell eine Sicherheitstruppe einstellen können, um Elias zu vertreiben aber nein, Mord ist die einzige Lösung gewesen. Wenigstens konnte Matthew durch Martha gerettet werden. Natürlich auch durch die sichere Obhut der Halliwell-Schwestern, die jedoch dadurch sichtlich erschöpft wurden. Denn nur so kann ich mir ihre Aktionen erklären, als es darauf ankam, den Geist zu verbannen.

Der perfekte Dan

Bei Piper sorgt die Babysituation für weitere Zweifel in Bezug auf Dan. Da dieser perfekt zu sein scheint und auch ideal mit Babys umgehen kann, fühlt sie sich ihm gegenüber unzulänglich. Keine gute Eigenschaft, um eine stabile Beziehung aufzubauen. Es erfordert zumindest eine offene Kommunikation. Dann erst kann Dan Piper eventuell diese Zweifel nehmen. Es wäre auch kein Beinbruch, wenn von Dan ein paar Makel aufscheinen. Bestimmt hat er auch welche und ich hoffe, dass diese noch zur Geltung gebracht werden. Kein Mensch ist perfekt und Piper braucht sich nicht unzulänglich fühlen, bin ich der Meinung. Sie hat selbst genug Talente und Stärken. Grund für Pipers Zweifel an Dan sind vermutlich nicht nur die an sich selbst, sondern Leo wird ihr noch im Kopf rumgeistern. Das wird besonders in der Anfangsszene und im Gespräch mit Prue deutlich. Irgendwie drückt sich Piper noch davor, sich so richtig auf Dan einzulassen. Klar ist es verständlich, dass sie eventuell noch nicht bereit dazu ist, eine Familie zu gründen. Aber ihr Verhalten Dan gegenüber ist nicht ganz offen – ich denke Leo bremst sie da ein. Ich bin gespannt darauf, wie das sich weiter entwickelt.

Jack zeigt kein Interesse für Babys, kennt aber jede Menge Clubs in New York

Wenn ich das nicht falsch interpretiere, dann haben die Autoren damit gestartet, einen Keil zwischen Prue und Jack zu treiben. Anfangs ist Prue genauso eifrig am Werk wie Jack, bezüglich der gemeinsamen Präsentation, um die Reise nach New York zu gewinnen. Doch im Verlauf wird zunehmend ihr Mutterinstinkt geweckt. Somit auch die Hinterfragung, was sich die älteste Halliwell-Schwester eigentlich für einen Partner wünscht. Jack zeigt sich in der Folge, unglücklicherweise und unversehentlich, mit den falschen Reaktionen darauf. Er ist gut für Spaß zu haben, doch etwas Ernsteres wie die Familiengründung interessiert ihn aktuell nicht sehr. Ich hoffe, dass es die beiden noch schaffen werden, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. So wie es hier den Anschein hat, verfolgen beide beziehungstechnisch unterschiedliche Interessen. Bei Prue merke ich zudem nicht so wirklich, dass sie sehr an Jack hängt. Er tut ihr jedoch sichtlich gut. Jack ist mir als Charakter äußerst symphatisch. Ich hoffe, dass er der Serie noch weiterhin erhalten bleibt.

Phoebe auf der Polizeistation als Hellseher-Hilfe

Darryl Morris hat es nicht leicht, wie man hier zu sehen bekommt. Er kann zwar bereits als Freund der Halliwells angesehen werden, dennoch will er auf der Arbeit seinen guten Ruf nicht verlieren. Phoebe sorgt jedoch mit ihrer Hilfe bei der Polizei dafür, dass er sich einige spitze Bemerkungen anhören muss. Da Darryl jedoch einen wirklich coolen Charakter darstellt, weiß er sich mit gelungenen Sprüchen gut zur Wehr zu setzen. Phoebes Nebenjob bei der Polizei hat Potential zu mehr, obwohl ich nicht denke, dass das wirklich gut gehen würde. Sie hält sich ja nicht gerne zurück und bringt Darryl in Verlegenheit. Sie ist einfach eine offenherzige Person. So habe ich sie einfach liebgewonnen.

Fazit

Das Baby bringt Chaos in die Halliwell-Bude. Die Van Lewen-Story bringt stellenweise spürbares Drama und auch Spannung durch den Geist. Dazu liefert die Folge deutlichere Konturen im Bezug auf das Prue-Jack-Verhältnis. Bei Piper und Dan wird ziemlich deutlich, dass der Beziehung mehr Offenheit gut tun würde. Neben dem Hexen-Geheimnis stehen auch (Selbst-)zweifel zwischen den beiden. Diese Episode ist ein durchschnittlich gutes Vergnügen, jedoch kein Highlight.

Samuel W. - myFanbase

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