Bewertung

Review: #2.10 Mitten ins Herz

Foto: Greg Vaughan & Holly Marie Combs, Charmed - Copyright: Paramount Pictures
Greg Vaughan & Holly Marie Combs, Charmed
© Paramount Pictures

Dieses Mal fokussiert sich die Serie sehr auf das Liebesleben der Halliwells. Ein hilfesuchender Cupido ist ausschlaggebend dafür, als dieser von dem fiesen Dämon namens Drazi verfolgt wird. Dieser wiederum hat sich nämlich, aufgrund von Rache ausgedacht, mit Cupidos gestohlenem Ring, Hass in die Herzen der Liebenden zu sähen. Somit will er Cupido vernichten.

Cupido, ein Liebesbote in Nöten

Rein aus der Perspektive betrachtet was die Spannung betrifft, kann die Storyline leider kaum überzeugen. Der Dämon Drazi, wirkt auf mich in der gesamten Episode nicht wirklich bedrohlich. Zudem auch nicht als ein herausfordernder Gegner für die Halliwell-Schwestern. Ich finde er wirkt wie ein gekränkter, etwas einfältiger Rachesüchtiger, der Cupido lediglich eines auswischen möchte. Im weiteren Verlauf der Story ist auch auffällig, dass sich Drazi nicht gegen die Hexen zur Wehr setzt. Abgesehen von der Idee, Hass in die Herzen zu befördern, gibt es keinen Feuerball, keinen Energieblitz oder sonstiges zu sehen. Hier stellte sich für mich schon die Frage, ob Drazi überhaupt eine magische Fähigkeit besitzt? Ok eine Gabe kommt schon zur Geltung. Nämlich direkt jemanden das Herz zu entreißen.

Kommen wir jetzt zu dem positiven Bereich der Hauptstory - nämlich dem Thema Liebe und Beziehung. Da schafften es sowohl Cupido als auch Drazi mich des Öfteren zu amüsieren und auch Aufschluss zu liefern. Schon in Bezug auf das entstehende Paar Cindy und Max sorgte das für Schmunzeln bei mir. Authentisch wirkt auf mich der Grund, dass man sich nicht wagt jemanden anzunähern aus Angst enttäuscht oder verletzt zu werden. So sind die Punkte, die Cupido beim Zusammenführen der Zwei anspricht, sehr realitätsnah. Bei Drazi dagegen, als er die Zwei auseinander bringen will, musste ich lachen. Cindy wird von ihm typisch klischeehaft als Frau hingestellt, die lediglich auf das Geld aus ist. Während Max laut Drazis Unterstellung unter anderem nur nach Sex Ausschau halte. Es kommt natürlich darauf an, in welchem gesellschaftlichen Umfeld man sich befindet. Doch heute sind diese Klischees einfach oft nicht mehr zutreffend. Es gibt genügend erfolgreiche Frauen, die nicht auf Geld angewiesen sind und Männer die nicht nur den Sex wollen. Nebenbei bemerkt natürlich, dass die Klischees früher sicherlich auch oft unwahr waren.

Die Vernichtung Drazis` fällt zudem bemerkt äußerst einfach aus. Hätte er im ersten Versuch nicht Cupidos magischen Ring auf der Hand wäre er mir nichts, dir nichts, tot gewesen. Auch im Anwesen der Halliwells erweist er sich als keine Herausforderung und ist schnell vernichtet.

Die Hauptstory enthält auch die Storyline rund um Phoebes verschlossenem Herz, die gleich viel Raum einnimmt, wie die Situation um Cupido und Drazi selbst. Mir tat die jüngere Halliwell-Schwester wirklich leid in der Form zu sehen. Erst wird sie von Kevin ausgerechnet zum Film "Lovestory" versetzt und darf sich als fünftes Rad in der Runde fühlen. Daraufhin erfährt man, dass sie im Grunde liebestechnisch nicht gut dasteht, obwohl sie die einzige Halliwell ist, die sich sehr leicht damit tut Männer anzuflirten. Nachvollziehbar wirkt die Situation jedenfalls schon. Genau betrachtet musste Phoebe sehr viele Verluste erleben. Die Mutter verstarb ohne, dass sie diese wirklich kennenlernen konnte. Der Vater haute daraufhin ab. Und Phoebes Männer waren auch meist nur kurze Affären. Seit der Episode #1.11 Der Fluch der Urne wissen wir auch, dass zum Beispiel Clay als Freund ihr mehr Ärger und Enttäuschung verursachte als stabile Verhältnisse. Deshalb blockte Phoebe also mehr und mehr ab, um sich auf neue Männer einzulassen und wird in dieser Episode erfolgreich von Cupido davon befreit. Schön vorallem ist die Szene in der Phoebe Cindy ermutigt Max eine zweite Chance zu geben. Für Phoebe kann jetzt gerne ein neuer, fester Love-Interest kommen. Ob diese Storyline das hiermit geschickt vorbereitete?

Piper und der zunehmende Kampf mit Dans Eifersucht

So nun zu den aufschlussreichen, treffenden Punkten von Drazi. Dass es zwischen Piper und Dan nicht einfach beziehungstechnisch läuft, ist einem schon seit der Episode #2.08 Schrecken der Tiefe klar. Ständig muss sie ihren Partner anlügen, wenn sie nachhause flitzen muss zu einem Familien-Notfall. Dan kann sie das natürlich nicht erklären, da sie das Hexen-Geheimnis lieber nicht in Gefahr bringen will. Hier geht man hier jedoch einen Schritt weiter. Dan entwickelt ein zunehmendes Misstrauen und auch eine enorme Eifersucht auf Leo. Nebenher spinnt man hier das Liebesdreieck zwischen Piper, Dan und Leo interessant weiter. Man kann das weiter so benennen, den aus Pipers Kopf und Herz ist Leo weiterhin nicht verschwunden. Dan merkt das, und so ist auch nach Drazis Hassschürung und Phoebes erfolgreiches Wiederzusammenbringen die Eifersucht weiterhin bestehend. Meiner Meinung nach hat sich Piper mit Dan eine ähnlich schwierige Situation wie damals mit Leo eingeholt. Er ist zwar direkt im Haus nebenan, aber die Eifersucht und die Geheimhaltung der Hexen-Identität, sind bestimmt nicht einfacher. Bei Leo gab es dieses Problem nicht, dafür ein Zeit- und Kommunikationsmangel. Tja Piper wird sich früher oder später entscheiden müssen was annehmbarer ist. Ob sie das bald tun wird?

Prue und Jack in einer sehr lockeren Romanze

Wesentlich lockerer geht es bei Prue und Jack zu. Eventuell etwas zu locker aus der Sicht von Prue, der man nicht so wirklich Gefühle zu Jack annehmen kann. Vielleicht hat ja Drazi damit Recht behalten als er meint Jack sei nur für etwas Spaß gut? Oder die Sache ist noch zu wenig weit entwickelt. Jedenfalls ist Jack äußerst sympathisch und ich liebe den Humor diesen Charakters. Prue hat es gut erwischt, da es neben Jack eigentlich kein Drama gibt. Es sei den ein Dämon streut Misstrauen in die Herzen. Hier bin ich an der Stelle gespannt, ob sich die Situation um Prue und Jack zunehmend vertiefen wird?

Fazit

Im Bezug auf das Liebesleben der Halliwells eine recht interessante Story. Dämonentechnisch fällt jedoch die Spannung sehr mager aus. Drazi erscheint nicht bedrohlich und der Störenfried in Liebesdingen ist auch auf einfache Weise beseitigt. Es gibt dennoch eine überdurchschnittliche Punktezahl von mir. Amüsiert habe ich mich definitiv - vor allem in Hinblick auf Klischees. Für eine bessere Punktezahl muss jedoch auch die Dämonenstory überzeugend ausfallen, was leider fehlt.

Samuel W. - myFanbase

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