Bewertung

Review: #2.18 Der reinste Horror

Der Titel ist bezeichnend für einige Szenarien in dieser Episode, jedoch nicht für die Qualität eben dieser. Der Horror blitzt in Anspielungen, in diversen bekannten Filmfiguren, im Gekreische der drei Schwestern und eben in gewissen Situationen auf.

Piper und Leo haben zum Beispiel ihr erstes richtiges Date, welches ziemlich drunter und drüber geht. Zumal auch Dan mit seiner neuen Freundin am benachbarten Tisch sitzt. Prue dagegen muss entdecken, dass ihr großes Vorbild Finley Beck in Sachen Fotografie sehr arrogant und eine unangenehme Persönlichkeit ist. Phoebe wird ganz zu Beginn schon von einem Dämon nach Hause verfolgt und erlebt dabei einen Sturzflug. Doch Prue ist da schon zur Stelle und schleudert den Fiesling direkt an die Wand. Dabei geht immer wieder einiges kaputt im Halliwell-Haus. Die hohen Kosten für die regelmäßigen Reparaturen dürften bereits wohl auch horrormäßig hoch ausfallen.

Phoebe und ihr Traummann Billy aus einem Horrorfilm

Also das überraschte mich dann doch sehr. Ausgerechnet dieser Softie Billy soll Phoebes Traumtyp darstellen? Oder galt das nur für die Teenagerzeit, der sie noch nachhängt? Genau wie Prue in dieser Folge, wunderte ich mich darüber auch sehr. Ich empfand die Szenen dazu sehr kitschig und dezent sogar nervig und wirr. Irgendwo ist es zwar richtig süß, die Monologe zwischen den beiden zu verfolgen. Dennoch wurde es nicht so prickelnd umgesetzt. Der Darsteller Chris Payne Gilbert wirkt in der Rolle des Billy dennoch sehr sympathisch. Über Phoebe erfahren wir, dass sie eine Vorliebe für Horrorfilme hat und letztendlich rettet das ihre Schwestern und sie vor den illusionierten Horrorgestalten des Dämons.

Der Dämon der Illusionen

Den Dämon empfinde ich dann dennoch als originelle Idee. Zumal er sich durch seine Gabe nicht einfach vernichten lässt. Anfangs gibt es eine flinke Verfolgungsjagd von Prue und Phoebe zu bewundern. Der Dämon taucht im Halliwell-Anwesen auf und wird von Prue gegen die Uhr geschleudert. Daraufhin flüchtet er aus dem Haus und die zwei Schwestern rennen in ihm hinterher, direkt ins Kino. Phoebes Improvisationskünste sind sehr beeindruckend. Von hier auf da fällt ihr ein Zauberspruch ein und sie zaubert den Dämon weg, der natürlich nicht sofort verschwunden ist, wie es erst den Anschein hat. Die Idee des Dämons, die Halliwells mit Horrorfiguren aus Filmen zu überraschen, ist äußerst gelungen. Es sorgte für viel Humor, den ich besonders der Figur "Bloody Mary" zuordne. Ihre klischeemäßigen Sprüche wie "Aja, im Badezimmer" oder "Habt ihr mich vermisst", dazu ihr Styling, brachten mich zum Schmunzeln. Den Axtmörder dagegen empfand ich als sehr überzogen und dümmlich dargestellt. Ich kenne die Horrorfilme dazu nicht, um beurteilen zu können, wie diese Charaktere da tatsächlich geschrieben wurden. In der "Charmed - Zauberhafte Hexen"-Version kommt es hier jedoch sehr witzig zur Geltung. Die Vernichtung der Figuren gestaltet sich zudem als schwierig. Wie es im Drehbuch der Filme steht, musste die Tötung umgesetzt werden. Zum Glück ist Phoebe darin der Profi und löst das Problem mit den Schwestern.

Beim Dämon jedoch sind die Halliwells bis zum Schluss ratlos, wie sie diesen vernichten sollen. Phoebe und Piper zaubern sich per Zaubertrank ebenso in den illusionierten Bereich und machen dabei einen schweren Fehler. Prue kann sie da gerade noch mit Hilfe einer Finley Becks-Weisheit, retten. Kurz erwähnt noch die Wutsituationen in den Kinos: Das wirkte auf mich herrlich komisch inszeniert. Die Leute prügelten einfach grundlos aufeinander ein und irgendwie wirkte das so arg überzogen. Gut, da hatte der Dämon auch die Finger und Magie im Spiel. Darryl bringt dieser Umstand fast die gesamte Folge lang beinahe in den Wahnsinn.

Finley Beck, ein sensibler, feinfühliger Mensch?

Arme Prue: Da lobt sie über alle Maße ihr Vorbild und verteidigt dessen Biographie, nur um dann ordentlich auf die Nase zu fallen. Sie stellt fest, dass der Mann unausstehlich ist. Der Blick ihres Chefs Gil Corso ist so selbst bezeichnend in dem Moment, als Prue von Mister Beck schwärmt. So als wisse er bereits Bescheid, wie schnell Prue sich noch wundern würde. Immerhin zeigt Prue erneut, dass sie sich nicht alles bieten lässt und überrascht Finley Beck mit einem überraschenden Fotoknipser. Doch Finley erweist sich auch als die Rettung für die Halliwell-Schwestern. Sein Rat, wenn man etwas zu lange ins Licht hält, verbrennt es, nutzt Prue geschickt am Ende aus.

Fazit

Eine vor allem lustige, lockere Angelegenheit bietet diese Folge. Phoebes Billy-Story ist zwar recht wirr und kitschig, doch die illusionierten Horrorfiguren des Dämons und Finley Beck bereiten eine Menge spaßiger Szenen. Solide, aber nicht überragende Unterhaltung.

Samuel W. - myFanbase

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