Review: #2.19 Ex Libris

In dieser Folge muss Phoebe einer Freundin als Geist helfen und gerät dabei in die Fängen des Dämons. Prue hilft einem Vater, dessen seelischen Schmerz zu überwinden. Piper vergnügt sich derweil mit Leo. Außerdem bemüht sie sich darum, dass ihre Schwestern die Post an den Halliwell-Vater unterschreiben. Und muss sich zudem erneut mit dem Dan-Leo-Konflikt auseinandersetzen.

Piper und Leo in der frischen Romanze

Süß die Zwei zu beobachten, wie sie nun den Alltag zusammen meistern. Bei den Halliwells sieht dieser teilweise aber auch sehr verrückt aus. Anstatt den Haushalt zu machen, zu arbeiten oder feiern zu gehen, stehen andere Dinge an. Einem Geist in den Himmel zu verhelfen zum Beispiel. Die Schwester vor dem Tod eines Dämons zu bewahren oder Geister auf einen Mörder anzusetzen. Leo wird dann auch noch von Prue unter der Dusche gesichtet, was zu einer lustig-peinlichen Situation führt. Prues Verhalten verrät an dieser Stelle, dass sie offenbar überzeugt von Leo im Adamskostüm ist. Das wäre mir an Leos Stelle dann schon unangenehm gewesen, wenn auch noch die Schwestern im Badezimmer ein- und ausgehen können, ganz nach Lust und Laune.

Nur harmonisch verläuft die Story bei Piper jedoch nicht. Dan und Leo prügeln sich, da eine geheimnisvolle Akte auftaucht. Dan schiebt es dabei auf seinen Onkel, dennoch denke ich, dass er selbst die Recherche weiterführte. Die Enthüllung, dass Leo verheiratet war, kam irgendwie schon überraschend. Komisch, dass ich daran nicht dachte, dass es das geben könnte. Klar war da für mich, warum Leo mit Dan in den Konflikt geraten ist. Piper nimmt das erst emotional auf und macht sich Sorgen. Dann aber ist sie ganz cool und besucht Leos frühere Frau. Die ist sehr lieb dargestellt worden und macht Piper und Leo den Weg indirekt zusätzlich frei. Für Piper ein schöner Schritt, denn somit ist die Exfrau keine Barriere, die es noch zusätzlich zu Dan zu überwinden gilt. Dan dürfte auch noch weitere Folgen als Störenfried zwischen Piper und Leo aufkommen. Beabsichtigt er hier doch, Misstrauen rein zu streuen, wovon ich überzeugt bin. Wieso sollte er sonst die Beiden mit seinen Informationen konfrontieren?

Charleen jetzt ein Geist

Rebecca Cross zählt für mich in "Charmed - Zauberhafte Hexen" als eine favourisierte Gastdarstellerin. Sie spielt die Charleen so liebreizend und äußerst sympathisch, man möchte sie glatt in der Serie beibehalten. Schon zu Beginn als sie sich mit Phoebe in der Bibliothek über ihr wirres Thema für eine Seminar-Arbeit spricht, sympathisierte ich mit Charleen sofort. Bitte jedoch, wer schreibt schon über die Existenz von Dämonen? Zumal sie von ihrem Vater endlich ernst genommen werden will. Das brachte mich zum Lachen. Da hat sie es sich aber wirklich schwer gemacht, wenn sie solche Themen nutzt. Jedenfalls ist der Charakter Charleen auch als Geist super dargestellt. Wie sie die Wutanfälle bekommt oder den Mörder heimsucht sind alles schöne Szenen mit ihr.

Allerdings hätte man die dramatische Storyline um Charleens Tod ausbauen können. Die von ihr erwähnte trauernde Familie könnte hier gut zur Geltung gebracht werden. Ihr Ableben ist eine traurige Tatsache und hinterlässt viele trauernde Menschen. Davon ist hier leider nichts mit eingebunden worden.

Phoebe gerät durch Charleens Konfrontation mitten in den Schlamassel und wird von dem Dämon beinahe getötet. Das ist auch wirklich knapp ausgegangen für Phoebe. Doch der Dämon selbst ist dann ziemlich einfach vernichtet. Wirkte wie einer aus der Unterstufe, der einfach mal die "Drecksarbeit" zu erledigen hat. Doch er sorgt für zwei überraschende Szenen als er plötzlich unerwartet auftaucht. Wirklich gut in Szene gesetzt. Doch sonst ist die Spannung, im Bezug auf den Dämon, relativ wenig vorhanden.

Die schönste Szene der Folge stellt für mich Charleens Abschied dar. Nämlich als sie in den Himmel hochfährt und meint dieser "Vater" sei mit ihr zufrieden. Da erhielt ich sogar eine Gänsehaut.

Prue hilft Cleavant Wilson den Mörder seiner Tochter hinter Gittern zu bringen

Meine Lieblingsstory in dieser Episode, da sie sehr authentisch erzählt wird. Shannen Doherty darf in der Mimik und diversen Gesten wieder zelebrieren, wie toll sie Schauspielern kann. Die Rolle der Prue wird hier äußerst sympathisch und mitfühlend gezeigt. Natürlich auch als sehr hartnäckig, da sie nicht locker lässt, Mr. Wilson zu helfen. Der seelisch verkümmerte Mann sucht nach Augenzeugen, doch niemand will gegen den Mörder etwas aussagen, da er alle einschüchtert. Prue spricht mit der Polizei, mit dem Mörder und setzt letztendlich einen Geist, nämlich Charleen, auf diesen an. Sie hat Erfolg damit den Mörder festzunageln. Dennoch wird die Storyline nicht künstlich beendet sondern authentisch. Cleavant Derricks spielt den Charakter des verletzten Vaters sehr gut. Auch nachdem der Mörder verhaftet wird, zeigt er, dass er weiterhin unter dem Verlust der Tochter leidet. Für Prue sollte das einen Wink darstellen, da auch ihr Vater sie vermutlich vermissen wird. Doch warum taucht er dann nicht auf, denke ich mir da. Da frage ich mich schon, was bei Victor Genaueres los ist und er seine Töchter nicht öfters Mal besuchen kommt?

Fazit

Emotionen bestimmten diese Episode. Charleen muss verkraften, dass sie von einem Dämon getötet wurde und nun ein Geist ist. Prue hilft einem Vater seinen inneren Frieden zu finden und Piper setzt sich mit Leos vergangener Ehe auseinander. Leider wirkt die Episode stellenweise etwas zerfranst und könnte im Gesamtbild noch runder und spannender wirken.

Samuel W. - myFanbase

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