Review: #6.02 Der Tyrann
Nach dem tollen Staffelauftakt von "Chicago Fire" in der letzten Woche, fackelt man in #6.02 Ignite On Contact nicht lange und geht dem Feuer aus Donna Robbins' Schule näher auf den Grund und kommt zu einer interessanten Erkenntnis. Randy 'Mouch' McHolland versucht indes seine Mannschaft für den Feuerwehrwettkampf zu begeistern und Sylvie Brett ahnt, dass mit Hope etwas nicht stimmt.
Falsche Schuldzuweisungen
In der letzten Folge brach in Donnas neuer Schule ein Feuer aus, bei dem es anfangs so aussah, als wäre es ein Unfall gewesen. Doch dann offenbarte Donna, dass es kein Unfall war, sodass alles nach Brandstiftung aussah. Über diese Tatsache war ich nicht besonders glücklich, beschäftigen wir uns doch schon seit Staffel 3 immer wieder mit dieser Thematik. Doch letztlich fand ich es gut, dass diesmal Chief Wallace Boden sowohl als Feuerwehrmann als auch besorgter Ehemann in diese Handlung eingebunden war, denn schließlich hätte seine Frau diejenige sein können, die nun im künstlichen Koma aufgrund von schweren Verbrennungen liegt. Von diesem Gesichtspunkt aus hat es mir in dieser Folge sehr gut gefallen, dass Boden eben nicht der umsichtige Chief gewesen ist, den man kennt und liebt.
Diesmal dominierte nämlich seine besorgte Seite, bei der er auch mal die Nerven verlor. Diese hat sich zwar nicht völlig am Anfang dieser Ermittlungen gezeigt, aber man wusste dennoch, dass sie in dieser Folge noch zum Vorschein kommt und wann verliert man die Nerven? Wenn man sich angegriffen fühlt oder eine Person angegriffen wird, die man liebt. Boden ist da wahrlich keine Ausnahme. Denn er glaubte seiner Frau, dass hinter dem Feuer deutlich mehr steckt, als nur die Tatsache, dass es womöglich ein Unfall war. Das Problem war nur, dass man anfangs keine eindeutigen Beweise fand, die eine Brandstiftung tatsächlich belegen können. Somit kam Kelly Severide zu dem Entschluss, dass sich Donna möglicherweise irrt und Boden damit auf dem völlig falschen Fuß erwischt hat. Dieser fühlte sich angegriffen und ich denke man kann sehr gut verstehen, warum er alles daran setzen wollte, dass etwas gefunden wird, was Ermittlungen einleitet. Letztlich war es Gabriela Dawson, die Kelly und Matthew Casey aufgezeigt hat, warum Boden so sehr auf weitere Ermittlungen besteht: Ihm geht nicht aus dem Sinn, dass Donna das Opfer hätte sein können. Ich finde es gut, dass auch Gabby einen kleinen und vor allem entscheidenden Anteil an der Auflösung des Falls hatte. Schließlich weiß sie, welche Angst sie im Staffelfinale um Matt ausgestanden hat.
Klar war dabei auch, dass man erst einen ganz anderen in Verdacht hat. Nämlich einen, der schon öfter mal solch eine oder eine ähnliche Taten begannen hat und es somit ein Leichtes ist, ihn als Schuldigen zu benennen. Auf der einen Seite kann ich es sogar verstehen. Aber auf der anderen Seite zeigt es eben auch, wie schnell man verurteilt werden kann und man dann sogar dazu bereit ist, sich schuldig zu bekennen, eben weil man vorverurteilt ist. Genauso war es auch bei Mateo. Zugegeben, sein Verhalten deutete tatsächlich daraufhin, aber gerade dann sollte man eben nicht vorschnell urteilen und ich bin froh, dass Kelly nach seinem 'Besuch' in der Schule ins Grübeln kam. Man sagt immer, dass man die Wahrheit in den Augen erkennt und bei Mateo war es ganz genauso. Man konnte erkennen, dass er es einerseits nicht gewesen ist, aber anderseits konnte man auch erkennen, dass er sich damit abgefunden hat, dass andere ihm nicht glauben und hat sich schuldig bekannt.
Dass es letztlich Rashidi gewesen ist, überraschte mich nicht allzu sehr. Im ersten Moment war ich zwar überrascht, aber das Ganze ergibt für mich durchaus Sinn. Sein ganzes Verhalten, als Kelly und Matt die Befragung durchgeführt haben, sein 'Unfall' – man ahnte von Anfang an, dass Rashidi an der Brandstiftung beteiligt sein musste. Seine Motive sind durchaus nachvollziehbar und mir tut er auch leid, da er sicherlich noch einige Zeit mit seinen Schuldgefühlen zu kämpfen hat. Dennoch hätte ich mir noch etwas mehr davon versprochen. Ich finde es etwas schade, dass diese Storyline offenbar schon wieder beendet ist. Denn mir gefällt es recht gut, dass durch diese Handlung die Vertrautheit und die Beziehung von Donna und Boden noch weiter vertieft wurde. Ich hoffe einfach, dass es noch weitere Szenen dieser Art geben wird.
Gut gefallen hat mir auch, dass Kelly Mateo noch einmal aufgesucht hat und ihm deutlich gemacht hat, seine zweite Chance zu nutzen und nicht der zu sein, für den ihn alle halten.
Kelly und die Frauen
Ich persönlich hatte bereits in der vergangenen Staffel den leisen Verdacht, dass Stella Kidd ernsthafte Gefühle für Kelly entwickelt und diese scheinen sich in dieser Staffel noch zu verstärken. Nachdem sie in der letzten Folge bei ihm eingezogen ist, war ich gespannt, was uns wohl erwartet. Wirklich überrascht bin ich über die erste Szene dieser Folge wahrlich nicht. Es war aber durchaus zu spüren, dass Stella ihn eindeutig provoziert hat.
Fakt ist auf jeden Fall, dass Stella eindeutig mehr empfindet und auf Biegen und Brechen versucht, sich etwas anderes einzureden. Zu dumm nur, dass auch Gabby bereits bemerkt hat, dass sie mehr für ihn empfindet, als sie letztlich zugibt. In diesem Zusammenhang finde ich es schön, dass die beiden mal eine Szene hatten, die zeigt, dass sie Freundinnen sind. Ich finde es nämlich schade, dass man dieses Potenzial bisher nicht genutzt hat. Als Stella auf der Wache aufgetaucht ist, hieß es immer, dass sie eine Freundin von Gabby sei. Leider hat man bisher davon noch nicht allzu viel bemerkt. Ich hoffe einfach, dass es sich in dieser Staffel ändern wird, zumal mir die Dialoge der beiden sehr gut gefallen und Gabby niemand ist, die etwas auf sich beruhen lässt, wenn sie bemerkt, dass dahinter deutlich mehr steckt.
Ich bin mal gespannt, ob Kelly es irgendwann mal merken wird. Allerdings ist der zurzeit sehr mit Hope beschäftigt. Ich will das ehrlich gesagt nicht sehen, da es ohnehin damit endet, dass sie Sex haben und sie kurze Zeit später verschwindet. Nein, brauche ich echt nicht noch einmal. Viel interessanter finde ich, was Hope vor Sylvie und uns zu verbergen hat...
Was verheimlicht sie
Ja, ich finde Hope auf einer Seite durchaus sympathisch... aber ihr Verhalten gegenüber Kelly nervt mich wirklich sehr! Ich hoffe sehr, die Autoren sind diesmal nicht so einfallslos, dass die beiden im Bett landen. Denn wie man in dieser Folge sehen konnte, scheint sie definitiv etwas zu verbergen. Als bekannt wurde, dass mit Hope jemand aus Sylvies Vergangenheit auftaucht, war ich mir ziemlich sicher, dass diese nicht grundlos auftaucht.
Mittlerweile wissen wir auch, dass Hope und Sylvie einst so eng befreundet waren, dass sie sich alles erzählt haben. Was wir nicht wissen ist, warum es nicht mehr so ist. Sicherlich verändern sich Menschen und entfernen sich von einander, doch Hope ist nach Chicago und zu Sylvie gekommen. Warum? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es etwas mit ihrer Familie zu tun hat, umsonst beneidet sie Sylvie nicht, dass sie mit der 51 eine Familie hat. Ich bin gespannt, was noch dahintersteckt. Bitte klärt uns schnell auf, liebe Autoren und konzentriert euch besser auf die Beziehung zwischen Sylvie und Hope anstatt auf die Flirtereien zwischen Hope und Kelly!
Der Wettkampf und der Sieg
Kommen wir nun zu meinem persönlichen Highlight: Der Feuerwehrwettkampf! In der letzten Folge offenbarte Mouch, dass er der Trainer der 51 sein wird, da er sie zu diesem Wettkampf angemeldet hat. Man konnte sich schon zu diesem Zeitpunkt sicher sein, dass uns einige amüsante und tolle Momente erwarten und wir wurden nicht enttäuscht!
Alles fing schon beim gemeinsamen Einsatz mit der Wache 87 an. Damit meine ich nicht den Einsatz selbst, sondern eher die kleine Auseinandersetzung danach. Es war zumindest für mich erkennbar, dass Mouch alles daran setzt, um zu gewinnen. Aber dass er dabei sogar so einen hohen Betrag einsetzt, überraschte mich doch. Aber warum nicht? Das regt zumindest dazu an, Kampfgeist zu entwickeln.
Wobei Mouch sehr interessant und fast schon amüsant dabei vorgegangen ist, seine Mitstreiter zu motivieren. So ganz glaube ich ihm seine 'Vision' bei der Nahtoderfahrung nicht, da es doch ein bisschen weit hergeholt klangt und ich denke, der Grund, warum er Trudy Platt davon nichts erzählt hat, ist der, weil sie ihm nicht geglaubt und ihn aufgezogen hätte. Zu schade eigentlich, dass es keine Szene dazu gab. Mich hätte es durchaus amüsiert. Aber für den amüsanten Teil hat teils ohnehin Joe Cruz gesorgt. Dieser wollte partout nicht mitmachen und nahm seine Schulter als Begründung. Genützt hat ihm das Ganze allerdings auch nichts, denn eine Ansage von Mouch bekam er dennoch. Ich bin gespannt, wie Joe in der nächsten Folge von ihm behandelt wird, jetzt, wo Mouch weiß, dass Joe nicht mehr als Butler herhalten wird.
Sylvie bewies ebenfalls echten Kampfgeist, auch wenn es natürlich absehbar gewesen ist, dass sie den Dummy nicht bezwingen wird. Ich fand es aber toll, dass sie in einer völlig anderen Disziplin siegen konnte! Hat mir sehr gut gefallen. Aber abgesehen davon war mein Highlight vor allem das Tauziehen! Ich habe selbst gejubelt, als Boden aufgetaucht ist, um seiner Truppe zum Sieg zu verhelfen! Absolut genial! Dies hat nicht nur unterstrichen, dass er vor allem Matt und Kelly zum Dank verpflichtet ist, sondern vor allem, wie familiär und stark Wache 51 wirklich ist! Bitte mehr davon.
Fazit
Nicht ganz so stark wie beim Auftakt kann "Chicago Fire" dennoch mit starken Charaktermomenten und mit einem Wettkampf überzeugen, dessen Sieg erneut den unglaublichen Zusammenhalt dieser Wache unterstreicht. Wir befinden uns zwar noch am Anfang dieser Staffel, aber wir befinden uns schon auf einen guten Weg, damit sich einige Charaktere weiterentwickeln können.
Daniela S. - myFanbase
Die Serie "Chicago Fire" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Ignite On ContactErstausstrahlung (US): 05.10.2017
Erstausstrahlung (DE): 07.09.2018
Erstausstrahlung (Pay-TV): 26.03.2018
Regie: John Hyams
Drehbuch: Andrea Newman
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