Bewertung

Review: #9.05 Was würde Otis tun?

Mit der letzten Episode von "Chicago Fire" war ich alles andere als zufrieden. Allerdings kann man sie getrost als 'Ausrutscher' bezeichnen, denn mit #9.05 My Lucky Day macht man so vieles wieder gut, dass man durchaus als großartiges Staffelfinale verbuchen könnte. Ich bin jetzt noch vollkommen geflashed von dem, was ich gesehen und gehört habe.

Wie ich schon in der Einleitung geschrieben habe, bin ich noch immer vollkommen geflashed, denn "Chicago Fire" schafft es nach über neun Jahren mich noch immer extrem an den Bildschirm zu fesseln und mich mit offenem Mund wie auch einem leicht emotionalen Ausbruch dasitzen zu lassen. Dabei hatte diese Episode gar nicht den Anschein, dass sie so großartig werden würde. Obwohl wir alle Hauptcharaktere gesehen haben, standen Christopher Herrmann und Joe Cruz im Zentrum des Geschehens. Wenn man die beiden am Anfang dieser Episode erlebt hat – sie hätten nicht unterschiedlicher in den Tag und die Schicht starten können. Herrmann aufgedreht und voller Elan. Cruz ruhig und nachdenklich. Bei Letzterem konnte ich mir schon denken, dass irgendwas passiert sein musste. Ein bisschen hat er mich auch an Meredith Grey erinnert, die in der Bombenepisode gespürt hat, dass etwas Schreckliches passieren würde und nicht ausstehen wollte. Cruz hat sich wirklich sehr ähnlich verhalten. Demnach hatte ich auch ungutes Gefühl, als er nur widerwillig auf Herrmanns Bitten in den Fahrstuhl gestiegen ist. So gesehen, nahm da das Drama eigentlich seinen Lauf.

Ich muss zugeben, dass ich ungerne in Fahrstühle einsteige, irgendwie habe ich dann ein wirklich beunruhigendes Gefühl. Demnach konnte ich Hollys Panik bis zu einem gewissen Grad verstehen und auch ihre Schwarzmalerei, die sie an den Tag gelegt hat. Allerdings muss ich dennoch sagen, dass sie mich in der Szene, bevor sie den Stromschlag bekommen hat, tierisch genervt hat. Natürlich ist die Situation doof, aber mit Cruz, Herrmann und Trevor hatte sie ja nun drei Charaktere, die Ruhe und Zuversicht ausgestrahlt haben. Demnach war ich auch ganz froh, dass seine eine Weile außer Gefecht gesetzt war. Viel besser haben mir die Szenen und vor allem Dialoge zwischen Cruz und Herrmann gefallen. In meinen Augen könnte das wirklich eine neue Freundschaft werden.

Ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber ich mag Herrmann tatsächlich mit jeder Staffel mehr. Es scheint so, als würde er mit jeder Staffel weiser werden. Ich glaube auch, dass es wichtig für Cruz war, ihn an seiner Seite zu haben. Da Cruz ziemlich nachdenklich war, da er erstmals Vater wird, passt Herrmann hier wunderbar als Gegenstück, denn er hat mit seinen Kindern und Cindy auch schon einiges mitgemacht und konnte Cruz somit aufzeigen, dass es zwar viel Schlechtes in der Welt gibt, aber eben auch Gutes und dass dies überwiegen wird. Ebenso, dass Kinder das Beste ist, was es auf der Welt gibt, selbst wenn man mal Probleme mit ihnen hat. Hier fand ich auch gut, dass Trevor sich eingebracht hat, der zwar momentan keinen Kontakt zu seinem Sohn hat, der Cruz aber auch aufgezeigt hat, Ängste gehabt zu haben, aber sein Sohn mit Liebe überschüttet hat. Ich bin auch absolut davon überzeugt, dass Cruz ein toller Vater werden wird und es genauso sein wird, wie Herrmann gesagt hat, dass das Kind in die Welt seiner Eltern hineingeboren wird.

Dass Cruz nachdenklich gewesen ist, hängt wahrscheinlich auch mit dem Tod von Brian 'Otis' Zvonecek zusammen, den er sicherlich zum Patenonkel gemacht hätte. Obwohl Otis nicht mehr da ist, spürte man ihn in dieser Szene in fast jeder Sekunde. Genau das waren aber auch seine Worte kurz bevor er starb: "Bruder, ich werde immer bei dir sein." Ich denke, dass sich Cruz diese Worte in dieser Situation immer wieder vor Augen und ins Gedächtnis gerufen hat, um über sich hinauswachsen und die Sache meistern zu können. Ich bin stolz auf Cruz! Allerdings gab es nicht nur die spannenden und emotionalen Szenen im Fahrstuhl, sondern es gab auch Szenen, die man zwar nicht gesehen, aber mehr als deutlich gespürt hat. Die restliche Truppe war mit dem Feuer beschäftigt und weder Herrmann noch Cruz wurden durch ihre Funkgeräte gehört – allerdings konnten sie alles hören, so auch, dass Randall 'Mouch' McHolland in einer Notlage gewesen ist. Auch ich hatte zeitweise wirklich Sorge, man müsse sich tatsächlich von Mouch verabschieden. Das hat mich sehr an das Staffel-5-Finale erinnert, wo es auch schlecht um den guten Mouch stand. Doch Herrmann war ebenso zuversichtlich wie seine Frau Cindy, als es Komplikationen bei der Geburt von Lee Henry gegeben hat und behielt recht. Sehr passend fand ich daher eine der letzten Szenen zwischen Herrmann und Mouch, die diese großartige Episode abgerundet hat.

Fazit

"Chicago Fire" befindet sich in Staffel 9 und bei vielen Serien hört man dann immer wieder, dass sie eigentlich über ihr 'Verfallsdatum' sind. Bei dieser Serie ist das anders. Sie hat zwar auch immer mal wieder schwache Momente und schwache Episoden, findet dann aber immer wieder zu ihrer alten Stärke zurück und knallt dann so etwas wie #9.05 My Lucky Day heraus, wo man eigentlich nur begeistert zurückbleiben kann.

Daniela S. - myFanbase

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