Bewertung

Review: #9.09 Spätfolgen

"Chicago Fire" war schon seit Serienstart immer wieder für eine Überraschung gut, allerdings bin ich mir diesmal nicht so sicher, ob diese Überraschungen wirklich gut sind, die uns mit #9.09 Spätfolgen geboten worden sind. Zudem müssen wir uns in dieser Episode von einem Charakter verabschieden, den ich bereits nach so kurzer Zeit ins Herz geschlossen habe.

Wie lange wird Casey schweigen?

Gerne möchte ich mit dem Dramatischen anfangen und das ist in dem Fall Matt Casey. Erst einmal bin ich verdammt froh, dass er und Sylvie Brett wieder miteinander reden, auch wenn ich es noch immer nicht fassen kann, dass sie nach wie vor diesen komischen Eiertanz aufführen. Aber nun gut, vielleicht fügt sich in der kommenden Zeit alles und die beiden werden doch noch ein Paar. Dass Casey immer voll dabei ist bei den Einsätzen, ist bekannt. Allerdings ist es auch bekannt, dass er in #2.10 So nicht schon einmal bei einem Einsatz so schwer verletzt wurde, dass er ein Hämatom davon trug, von dem er sich nie wirklich ganz erholt hat. Genau das sorgt mich auch etwas, wenn ich das Gesehene dieser Episode noch einmal Revue passieren lasse.

Zugegeben hätte ich mir zunächst auch nichts Großes dabei gedacht, wenn ich eine leichte Verletzung samt Beule am Kopf hätte, denn der Schädel ist ja bekanntlich hart. Aber Casey hat nun mal eine Vorgeschichte mit der nicht zu spaßen ist und spätestens, als er Kopfschmerzen und Sehstörungen bekam, war klar, dass es ernster um ihn zu stehen scheint, als es den Anschein hatte. Jedoch konnte er sich nicht überwinden, Brett davon in Kenntnis zu setzen, die ihn wahrscheinlich sofort ins Krankenhaus gebracht hätte. Daher ist ein bisschen meine Sorge, dass er es verschleiern und vielleicht was sehr viel Schlimmeres passieren wird.

Ich hoffe einfach, dass Casey ein Einsehen und der Bitte seiner Schwester Christie nachkommen und seinen Kopf untersuchen lassen wird. Sehr viel Hoffnung habe ich allerdings nicht. Dennoch habe ich mich sehr gefreut, die Geschwister mal wieder zusammenzusehen und mitzuerleben, wie sie in (schönen) Erinnerungen schwelgen. Auch wenn ich die Story um ihren verstorbenen Onkel nicht gebraucht hätte, fand ich die Bedeutsamkeit der Uhr und die Liebesgeschichte sehr rührend und ich denke, dass es Casey zum Nachdenken gebracht hat.

Versetzung auf eine andere Wache

Bereits kurz nach der Ausstrahlung dieser Episode durch NBC wurde bekannt, dass Adriyan Rae die Serie auf eigenen Wunsch verlassen hat, was ich sehr schade fand und auch noch immer finde, auch wenn ich ihre Beweggründe verstehen kann.

Allerdings war bei Gianna Mackey wirklich viel Potenzial, wovon ich die Entwicklungen nur allzu gerne gesehen und mitverfolgt hätte. Diesen Ausstieg bedauere ich tatsächlich sehr, weil Gianna eine coole Socke ist und man auch endlich mal wieder jemanden aus Joe Cruz' Kinder- und Jugendzeit erleben durfte und, auch wenn es mir viel zu schnell ging, hat mir die (Paar-)Konstellation mit Blake Gallo extrem gut gefallen. Es ist wirklich schade um diesen Charakter und diese Darstellerin.

Da dieser Ausstieg offenbar auch nicht von langer Hand geplant war, sondern ziemlich schnell über die Bühne gehen musste, fällt auch Giannas Ausstiegsstory entsprechend aus. Das mag zwar alles negativ klingen, aber ganz so negativ ist es gar nicht gemeint. Ich finde es toll, dass man ihr eine solche Chance auf einer anderen Wache bietet und damit auch ihr Potenzial erkannt hat, mir gefällt nur Giannas Begründung dazu nicht so ganz.

Ziemlich zu Beginn der Staffel haben wir erfahren, dass Giannas Bruder gestorben und seitdem Cruz ihre Bezugsperson ist und somit kann ich auch verstehen, dass es sie ängstigt, ihn bei gefährlichen Einsätzen zu sehen. Was mir nicht so gut gefällt, ist die Tatsache, dass das nicht schon einmal früher zwischen ihnen auch nur ansatzweise zur Sprache gekommen ist. Der letzte Moment zwischen den beiden hat mir dennoch ebenso gut gefallen wie zwischen Gianna und Brett. Ich werde sie in jedem Fall ziemlich vermissen. Allerdings scheint mit Violet Mikami bereits einen Ersatz gefunden, der auch schon in den Startlöchern steht. Ich bin mal gespannt, wie die Zusammenarbeit zwischen ihr und Gallo sein wird und ob die beiden weiterhin ihre Neckereien haben werden, die eigentlich ziemlich unterhaltsam sind.

Mouch muss sich nicht beweisen

In dieser Episode war Randall 'Mouch' McHolland mein wahrer Held. Er ist schon so lange als Feuerwehrmann tätig, aber so wirklich glänzen durfte er nie. Kein Wunder also, dass er diesen Kurs dafür genutzt hat, um den jungen Kollegen und Kolleginnen zu zeigen, was er so drauf hat und ich muss zugeben, dass auch ich verdammt beeindruckt war. Denn mal ehrlich: Mouch wird bei den Einsätzen oftmals zwar als ehrenwerter Feuerwehrmann angesehen, aber so richtig hat er eben auch nichts zu sagen und wenn ich da an die letzten Episoden und besonders an das Finale der fünften Staffel denke, hatte ich doch auch diesmal die leise Befürchtung, dass es ihm ähnlich ergehen könnte, zumal ihn der Chief beim Kurs hat ziemlich auflaufen lassen. Umso wichtiger fand ich, dass Chief Boden ihm zum einen die Urkunde verschafft hat (Boden hat ziemlich viele Leute, die ihm noch einen Gefallen schuldig sind), aber vor allem fand ich es wichtig, dass er ihm gesagt hat, dass Mouch sich nicht beweisen muss, da Boden weiß, was er drauf hat und er von seinem Schützling Darren Ritter ohnehin bewundert und verehrt wird. Das ist doch wirklich die beste Anerkennung, die man sich wünschen kann.

Randnotizen

  • Ich finde es irgendwie cool, wie Stella Kidd den guten Kelly Severide mit Leichtigkeit in gewisser Weise zu verstehen gibt, dass sie der 'Boss' in der Beziehung ist. Wobei ihr Geschenk an Kelly echt genial ist.
  • Oh Gott, Dave Diggins könnte ich auch nicht den ganzen Tag ertragen. Dass sein ganzes Verhalten davon abhing, um eine Katze bei sich aufnehmen zu können, fand ich letztlich doch fragwürdig und ich bin in jedem Fall gespannt, wie Brett mit ihr umgehen wird.

Fazit

Selbst nach neun Staffeln schafft es "Chicago Fire", uns Zuschauer und Zuschauerinnen zu überraschen. Giannas Versetzung auf eine andere Wache macht mich zwar noch immer traurig, weil ich sie wirklich sehr mag, aber vielleicht hört man durch Erzählungen von Cruz noch etwas von ihr. Spannend wird es auf jeden Fall mit Mikami und Gallo, genauso wie mit Casey und ich hoffe, bei Letzterem erwartet uns nicht noch eine böse Überraschung. Punkten konnte vor allem auch das Gespräch zwischen Mouch und Boden, so dass diese Episode wirklich angenehm zum Schauen war.

Daniela S. - myFanbase

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