Bewertung

Review: #12.11 Der Insider

Unglaublich, dass schon wieder 50 Episoden seit dem letzten Meilenstein vergangen sind, den "Chicago Fire" hatte. Dies ist nämlich die 250. Episode. Das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. 250 Episoden in zwölf Staffeln, das ist schon krass und natürlich wird zu einem solchen Jubiläum auch etwas geboten. Aber ob es mir auch gefallen hat?

Ich habe es ehrlich gesagt gar nicht mitbekommen, dass wir wieder einen Meilenstein vor uns haben und habe das nur rein zufällig bei TVLine gelesen. Dass Kelly Severide wieder einmal im Mittelpunkt steht, naja, fader Beigeschmack, da mir irgendwie klar war, ihm würde ohnehin nichts passieren. Wahrscheinlich hat mir das auch ein bisschen die Spannung genommen, worauf man es diesmal angelegt hatte. In dem Artikel, den ich zuvor gelesen hatte, stand auch, dass Taylor Kinney großen Spaß habe, sich körperlich sozusagen auszupowern und ich hatte auch den Eindruck, dass dem so gewesen ist. Das heißt aber wie gesagt nicht, dass mir die eigentlich Handlung um Severide gefallen hat. Damit will ich nicht sagen, dass es schlecht war oder nichts Neues. Dennoch hat mir hier ganz viel Euphorie für mich selbst gefehlt. Ich hatte keine WTF- oder Schockmomente, wie zum Beispiel bei #10.18 Teamarbeit, die ich dramaturgisch gelungen fand und die im Original sogar What's Inside You hieß. Aber fangen wir mal von vorne an.

Chief Boden ist noch immer in Urlaub und auch Randall 'Mouch' McHolland ist noch nicht wieder von seiner Fortbildung zurück und diesmal habe ich die beiden mehr vermisst als letzte Woche, denn ich glaube, für die Handlung wäre es nicht schlecht gewesen. Anderseits war es vielleicht schon eine Vorbereitung für die nächste Staffel, da diese Woche eben bekannt wurde, dass Eamonn Walker nach dieser Staffel nicht mehr zum Hauptcast dazu gehören wird. Es war definitiv ein Schock. Boden mag zwar nicht der Dreh- und Angelpunkt sein, aber ich habe ihn immer als Vater der Wache gesehen und da steht durchaus eine Veränderung an und somit haben wir wahrscheinlich schon einen leichten Vorgeschmack mit dieser Episode bekommen. Aber zurück zu Severide. Ich bin ja doch etwas missmutig an die Sache herangegangen, weil ich mir seit der dritten Staffel und dem Backdoor-Piloten für "Chicago Med" eigentlich ziemlich sicher bin, dass die Figur von Taylor Kinney ohnehin sieben oder mehr Leben hat. Aus diesem Grund fand ich die 'Entführung' und alles, was dadurch mit ihm und bei ihm passiert ist, nicht sonderlich spannend oder besonders erschreckend. Für mich wurde diese Figur schon zu oft Gefahren ausgesetzt, die er alle gemeistert und überstanden hat, dass mich solche Episoden eben doch eher langweilen. Und zum anderen habe ich seit einigen Staffeln ohnehin den Eindruck, Severide wurde als Figur so aufgebaut, dass er sich bei Gefahren und solchen Situationen ziemlich gut selbst helfen kann, bis Hilfe kommt und genauso war es ja diesmal auch.

Deswegen möchte ich mich eher auf das Geschehen innerhalb der Wache und der Tatsache, wie man Severide helfen und retten könnte, konzentrieren. Hier war mal wieder Frauenpower an die Macht. Ich habe mich so zum Beispiel sehr gefreut, dass Stella Kidd und Kylie Estevez wieder gemeinsame Szenen hatten. Für mich untermauert das noch einmal, wie gut sie von Kidd ausgebildet wurde und dass man so ihre Dankbarkeit nochmals deutlicher hervorhebt. Und wie gesagt: Frauenpower an die Macht. Es wäre sicher auch möglich gewesen, wenn Christopher Herrmann oder Joe Cruz (fand das Gespräch über den Job interessant, hoffe aber auch, dass es auf keine Ehekrise mit Chloe hinausläuft) sich mit der Polizei auseinander gesetzt hätten. Vielleicht auch mit dem Argument, Kidd wäre durch ihre Ehe mit Severide emotional zu sehr involviert. Aber wie Lizzie Novak schon Jack Damon gesagt hat, sie würden sich alle schon Jahre kennen, wäre das von mir genannte Argument sowieso bei jedem angebracht gewesen. Kidd kennt ihren Mann aber nochmal anders und hat glaube ich auch den richtigen 'Biss', um sich durchzusetzen, was ja auch für mich wunderbar umgesetzt wurde.

Wie Kidd dabei vorgegangen ist, ihren Mann zu retten, hat mich auch auf den Gedanken gebracht, dass sie vielleicht Bodens Posten übernehmen könnte. Ich weiß zwar nicht, ob das mit der Rangfolge an sich möglich wäre, aber es wäre auf jeden Fall mal spannend, eine Frau auf diesem Posten zu sehen. Aber warten wir mal ab, es ist ja letztlich nur eine Theorie von mir. Ich fand es aber auch toll, wie alle von der Wache zusammengearbeitet haben und Severides Signale entschlüsselt haben. Das macht die 51 für mich aus. Dieser Zusammenhalt.

Interessant war daran auch, wie sie es eingebunden haben, dass Darren Ritter ein Telefonat von Jack Damon mitbekommen hat. Ich fand es dann letztlich doch ein bisschen unlogisch, dass Jack ein Dieb sein soll (auch weil es für mich nicht ins Konzept gepasst hat), dennoch glaube ich, dass er noch irgendwas anderes zu verbergen hat, aber ich habe noch keine wirkliche Idee, was das sein könnte. Außer dass es wohl doch tatsächlich etwas mit Kidd zu tun hat und es zollt von Mut und Ehrlichkeit, dass Ritter Jack gesagt hat, dass er Kidd darauf gebracht hat, Jack zu überprüfen. Schon in einer der letzten Staffel hat Ritter verlauten lassen, dass er die 51 als sein Zuhause ansieht, das er vor Eindringlingen schützen muss. Aber wie gesagt, ich glaube, bei Jack steckt noch etwas anderes dahinter. Und wo wir schon mal bei Ritter sind. Es scheint mit ihm und Dwayne Morris wirklich ernst zu werden und das freut mich für ihn, weil er es verdient hat und ehrlich gesagt sonst keine wirkliche Geschichte hat. Ich fand es aber gut, wie man die Beziehung der beiden enthüllt hat und durch die Rettung Severides hat er wahrscheinlich noch ein paar Pluspunkte gesammelt. Ich hoffe nur, dass man nun etwas mehr von der Beziehung sieht, wenn man bei Violet Mikami und Sam Carver auf Sparflamme ist und das, obwohl die Staffel fast vorbei ist.

Aber ich möchte noch einmal auf Kidd und Severide zu sprechen kommen. Ich fand die Sache rund um ihn wie schon gesagt eher nicht so großartig. Aber für die Ehe und die vergangene Zeit war die Entwicklung bzw. die Rettung wichtig. Weil man besonders in der letzten Szene gesehen hat, wie weit die beiden mittlerweile gekommen sind und besonders, wie weit Severide sich emotional entwickelt hat und ich hoffe, sie sind jetzt wirklich auf einem guten und eher geebneten Weg.

Fazit

Der Meilenstein von "Chicago Fire" hat bei mir nicht das Feuer entfacht, was sich Macher wahrscheinlich gewünscht haben. Ich kann auch nicht wirklich sagen, dass es uns weitergebracht hat, außer auf der emotionalen Ebene zwischen Severide und Kidd, in der Beziehung von Ritter und dass nun mehr über Jack Bescheid wissen. Es sind aber alles keine wirklichen Knaller, was ich schade finde.

Daniela S. - myFanbase

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