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Review: #3.08 Karriereleiter

Foto: Chicago Fire - Copyright: RTL / Universal
Chicago Fire
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Ich weiß schon, warum ich ungern in ein Flugzeug oder gar einen Helikopter steige, weil genau so etwas passieren kann, wie man es in Chicago Fire gesehen hat. Doch gerade dieses Unglück zeigte mal wieder deutlich, wie toll unsere Feuerwehrleute ihren Job beherrschen und sorgte neben schockierenden, wie emotionalen auch für sehr amüsante Momente.

Ein heikler Einsatz

Wieder einmal schafften es die Macher, dass ich nicht weiß, wo ich überhaupt anfangen soll. Noch immer bin ich vollkommen gepackt von dem, was ich gesehen habe. Da sich die Haupthandlung um den Helikopterabsturz drehte, fange ich ganz einfach da einmal an. Alleine schon die Szene, in der alle vor dem Fernseher auf der Wache stehen und von dem Unglück erfahren, machte deutlich, dass bei diesem Einsatz wieder einmal jeder gebraucht wird und sich der Tag nur mit Zusammenhalt überstehen lässt. Denn was danach passierte, war einfach nur schockierend und faszinierend zugleich. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie sich die Insassen gefühlt haben, als das Ding aufs Dach geknallt ist und das in so einer ungünstigen Lage, dass man es schon beim bloßen Hinsehen mit der Angst zu tun bekam. Ebenso gefährlich war daher auch der Einsatz, den Severide und die anderen leisten mussten. Dabei zusehen zu müssen, wie der Helikopter von Minute zu Minute an Stabilität verliert, erreichte spätestens dann seinen Höhepunkt, als die ersten Steinbrocken vom Dach fielen und das Seil immer mehr riss, wodurch Severide in eine sehr lebensgefährliche Situation geriet. Hier hat mir wieder sehr gut die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehrmännern gefallen, die die Ruhe bewahrten. Ich denke, gerade bei solchen Einsätzen zeigt sich besonders, wer für den Posten als Feuerwehrmann geeignet ist.

Diesen 'Eignungstest' hat meiner Meinung nach auch Herrmann bestanden. Sein Verhalten bei seiner und Otis' Rettungsaktion hat mir sehr gut gefallen. Ähnlich wie auch die Sanitäter machte er der Frau Mut und Hoffnung, lebend aus der ganzen Sache herauszukommen. Seiner lockeren Art ist es sicherlich auch zum Teil zu verdanken, dass die Frau das Schlimmste überstanden hat. Sollte ich irgendwann mal in Not sein, wünsche ich mir in jedem Fall auch so jemanden wie Herrmann, der die Sache zwar im Blick hat, dennoch das Ganze mit ein bisschen Witz auflockert, um seinen Schützlingen die Angst zu nehmen. Wahrscheinlich hat dies aber auch etwas mit den vielen Jahren zu tun, in denen Herrmann neben Berufs- auch Lebenserfahrung sammeln konnte, die Otis meiner Meinung nach einfach noch fehlen. Ihm merkte man nämlich doch an, dass er der Sache noch nicht gewachsen ist und es somit gut war, dass er sich vorwiegend darauf konzentrierte, den Propeller zu entfernen und damit ebenso gute Arbeit leistete. Bitte mehr Zusammenarbeit zwischen Otis und Herrmann, die beiden sind ein wunderbares Team!

Neben Severide befand sich auch Casey in Lebensgefahr, zumindest hätte es dazu kommen können. Nachdem er und Cruz den verletzten Jack gefunden haben, galt es, den Jungen so schnell wie möglich zu retten und das war alles andere als ungefährlich. Wie jeder weiß, können Stromschläge tödlich enden und wenn man, wie Jack, eh schon verletzt ist, ist alles noch viel dramatischer. Caseys Rettungsaktion war nicht nur Millimeterarbeit, sondern auch eine Arbeit, die innerhalb weniger Sekunden über Leben und Tod entscheiden kann. Es wäre aber sicherlich nicht gut gewesen, wenn schon wieder Casey derjenige gewesen wäre, der bei einem Unfall schwer verletzt wird. Hier hat vollkommen der Nervenkitzel ausgereicht, auf den man bei diesem Einsatz gesetzt hat.

Rein drängen?

Ein weiteres tolles Team sind nach wie vor auch Dawson und Mills wenn sie als Sanitäter zusammenarbeiten. Allerdings habe ich die leise Vermutung, dass Mills noch immer etwas für sie empfindet. Wahrscheinlich hätte Brett sonst nicht mitbekommen, dass es Dawson gewesen ist, mit der ihr Kollege etwas hatte. Wobei ich ja zugeben muss, wie viel besser mir die beiden als Freunde gefallen. Es könnte nämlich sehr heikel werden, sollte er sich in die Beziehung von Dawson und Casey drängen. Zumal es bei den beiden momentan ohnehin nicht so gut aussieht, auch wenn sie sich wirklich Mühe geben. Doch ich erinnere mich einfach zu gut daran, wie abweisend Dawson in der letzten Folge gewesen ist, nachdem Severide ihr offen und ehrlich die Meinung zu seiner Ehe gesagt hat. Vielleicht ist sie gerade recht empfänglich für einen Seitensprung, oder zumindest einem Kuss. Aber warten wir mal ab und vielleicht interpretiere ich ja zu viel in Mills' Verhalten und Blicke.

Gus

Eins muss man den Machern wirklich zugestehen: Sie wissen ganz genau, wie man für einen Schockmoment sorgt und damit das Adrenalin antreibt. Zwar war mir schon in dem Moment bewusst, als Brett alleine für den verletzten Fahrer verantwortlich war, dass in den nächsten Sekunden etwas Dramatisches passieren wird. Doch dass Brett eine Waffe an die Stirn gehalten wird, damit hatte ich absolut nicht gerechnet. Gerade auch, weil es danach mit keiner weiteren Silbe erwähnt wurde und man dennoch ahnen konnte, dass noch etwas folgen würde.

Natürlich begann es sofort in meinem Kopf zu arbeiten, gerade auch deswegen, da Brett kurz zuvor die gefälschten Ausweise fand und sich sichtlich auch schon so ihre Gedanken machte, was letztlich dahinterstecken könnte. Ein weiterer schockierender Moment war dann auch noch seine Verfolgungsjagd, die am Ende dann doch keine gewesen ist. Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob sie Gus' Hilfe einmal in Anspruch nehmen wird und wenn ja, in welchem Bezug es dann sein wird.

Ängste und Wahrheiten

Bereits in den vergangenen Folgen hatte ich vermutet, dass mit Brittany etwas nicht stimmt, und ihre Traurigkeit und das daraus entstandene Verhalten mit ihrer Familie zu tun hat. Denn obwohl man erst zum Ende hin den wahren Grund für ihr Verhalten erfuhr, so spürte man die ganze Zeit über, welche Ängste sie auszustehen hatte bzw. hat. Wie weit diese Angst letztlich ging, zeigte sich eben nicht nur, nachdem sie am Einsatzort aufgetaucht ist, sondern auch die 37 (!) SMS, welche sie Severide in dieser Zeit schickte.

Jetzt, wo man weiß, dass ihre Schwester verunglückt ist, möchte ich mir erst recht nicht vorstellen, welche Szenarien sie sich alle ausgemalt hat, als Severide sich nicht bei ihr gemeldet hat. Eine sehr schöne Szene entstand dabei auch mit Chief Boden, der es nicht ertragen konnte, Brittany so leiden zu sehen und dafür sorgte, dass sie erfahren hat, dass ihr Mann außer Lebensgefahr ist.

Ich denke auch, man versteht Brittanys Verhalten nun besser und kann besser mit ihren Reaktionen umgehen. Allerdings frage ich mich, ob das die Ehe lange aushält, auch wenn Severide ganz bestimmt alles dafür tut, daran festzuhalten. Dennoch habe ich wirklich meine Zweifel, selbst wenn er ihre Gefühle durch Shays Tod und seine eigene Trauer nachvollziehen kann.

Der Zumba-Kurs

Diese Szene muss einfach erwähnt werden! Es war herrlich, wie die meisten anfänglich erst einmal annehmen, dass Cruz und Brett heimlich eine Beziehung führen. Eigentlich hätte man aber schon bemerken müssen, dass sich die Geheimniskrämerei der beiden nicht um eine heimliche Beziehung dreht.

Dies kann man aber durchaus verschmerzen, nachdem das 'Geheimnis' von Cruz ganz schnell mal die Runde gemacht hat und man sich schon darüber kaputt lachen konnte, wie sie sich das Lachen verkniffen haben, nur damit er nichts mitbekommt. Aber der absolute Knaller war dann letztlich der, als die ganze Truppe beim Zumba-Kurs auftaucht und sich eine Stunde von Cruz unterrichten ließ. Ich habe solche Tränen gelacht, wie sie alle rumgesprungen sind und eigentlich keiner so wirklich wusste, was er da tat. Nach so einem Einsatz braucht man einen solchen Ausklang einfach und mich hat es wunderbar amüsiert und unterhalten.

Randnotizen

  • Ich hoffe, dass Chief Boden und Donna bald ihr Familienglück genießen können. Die Freude beim Chief war wirklich großartig, als er erfahren hat, einen Sohn zu bekommen und nach all seinen missglückten Beziehungen sei ihm das von Herzen gegönnt. Zudem bleibt zu hoffen, dass sich Herrmann auch weiterhin als eine Art Freund für ihn erweist.
  • Beim großen Knall hatte man für einen kurzen Moment schon Angst, Dawson wäre etwas zugestoßen. Überhaupt hat man bei dem Einsatz gemerkt, wie besorgt Casey und Dawson umeinander sind und es sicherlich nicht das letzte Mal gewesen ist.

Fazit

Obwohl die erste Staffelhälfte noch nicht mal beendet ist, kann man diese Episode bereits als eine der besten Episoden der dritten Staffel bezeichnen. Diese hatte nämlich alles, was man sich als Zuschauer einer Dramaserie wünschen kann und zudem wurde bei Brittany und Severide durch deren Ehrlichkeit ein neuer Handlungsbogen eingeleitet, der sicherlich noch sehr interessant werden wird.

Daniela S. - myFanbase

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