Episode: #1.04 Auge um Auge

In der "Chicago Justice"-Episode #1.04 Judge Not wird ein Richter auf offener Straße erschossen, mit dem Anna Valdez (Monica Barbaro) zuvor gemeinsam in einem Restaurant gewesen ist. Peter Stone (Philip Winchester) übernimmt den Fall mit seinem Team und schnell werden Gerüchte laut, dass Anna eine Affäre mit dem Richter hatte.

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Staatsanwältin Anna Valdez befindet sich bei einer ersten Anhörung in einem Fall, wo der Verteidiger zu beanstanden hat, dass die Räumlichkeiten seines Klienten ohne Durchsuchungsbeschluss betreten wurden. Auch Annas Argument, dass man den Angeklagten hat hören können, wie er Beweismaterial in der Toilette zu vernichten versucht hat, überzeugt den Richter nicht. Richter Ray Kenzie ordnet den nächsten Fall an, bittet Anna aber noch an sein Pult und macht eine Verabredung für den Abend mit ihr aus. Am Abend verlassen Kenzie und Anna in entspannter Atmosphäre ein Lokal und Kenzie verspricht sich bei einer Frau aus seinem Leben zu melden. Die beiden verabschieden sich herzlich. Als Anna zu ihrem Auto geht, hört sie plötzlich vier Schüsse und sieht einen Motorradfahrer davonbrausen. Schnell eilt sie wieder um die Ecke und sieht einen schwer verletzten Kenzie am Boden liegen. Sie leistet erste Hilfe und ruft einen Krankenwagen.

Peter Stone trifft am Tatort ein und nimmt eine erste Befragung bei Anna durch. Mehr als vom Motorradfahrer und von den vier Schüssen kann sie aber nicht berichten. Auch seine Ermittler Antonio Dawson und Laura Nagel erreichen den Tatort. Die Patronenhülsen konnten sichergestellt und die Waffe damit identifiziert werden. Peter gibt zu bedenken, dass Kenzie möglicherweise weit mehr als 500 Kriminelle verurteilt hat, was ebenso viele Motive ergibt. Schließlich muss Peter Anna darüber informieren, dass Kenzie verstorben ist.

Am nächsten Tag befragt Peter Anna erneut. Ihr ist inzwischen eingefallen, dass auf der Windschutzscheibe des Motorrads ein orangefarbener Sticker war. Sie ist entsetzt, dass keine der Überwachungskameras der Gegend den Motorradfahrer aufgenommen hat. Als Peter wissen möchte, was sie in diesem Restaurant gemacht hat, behauptet sie, dass sie alleine dort hingegangen ist, und dass Kenzie auf sie zukam und ihr gut zugesprochen habe, weil er sich gegen sie und für die Verteidigung entschieden habe. Peter bleibt skeptisch und ordnet deswegen an, dass sie sich aus dem Fall Kenzie heraushält, ein paar Tage zuhause bleibt und sich dann um ihre anderen Fälle kümmert. Anna will das nicht wahrhaben und verlässt aufgebracht Peters Büro.

Mark Jefferies hat einen Anruf vom Bürgermeister erhalten, der betont hat, wie wichtig die Ermittlungen im Fall Kenzie sind, da er mit dem Richter eng befreundet war. Auch Mark hat gemeinsam mit ihm Karriere gemacht und seine Freizeit mit ihm verbracht. Er will nicht glauben, dass sich Anna und Kenzie zufällig begegnet sind, aber Peter gibt an, dass er Anna Vertrauen schenkt. Peter erhält einen Anruf, dass die Polizei einen Mann festgenommen hat, der ein Spirituosengeschäft überfallen hat. Die Waffe, die dieser bei sich trug, entspricht laut Ballistik der Tatwaffe im Fall Kenzie.

Antonio und Laura befragen Mrs. Kenzie, die niemanden benennen kann, der ihrem Mann nach dem Leben getrachtet haben könnte. Zudem gibt sie an, dass ihr Mann sich öfters nach einer anstrengenden Woche einen Drink genehmigt hat. Antonio entdeckt auf einem Foto Ray mit einem Mädchen. Seine Frau berichtet, dass es sich um ihr Pflegekind Kaitlin handelt, das sie adoptieren wollen. Antonio fragt, wo sie sei und entlarvt die Behauptung von Mrs. Kenzie, dass sie shoppen ist, als Lüge. Daraufhin gesteht die Witwe, dass Kaitlin öfters von zuhause abhaut und seit Rays Todestag verschwunden sei. Antonio und Laura durchsuchen Kaitlins Zimmer. Sie finden weder Laptop noch Handy, aber es lassen sich Rückschlüsse ziehen, dass sie sich in der düsteren Phase der Pubertät befindet. Sie zeichnet viel und es finden sich lateinische Sprüche, die übersetzt dem Motto "Auge um Auge" zuzuordnen sind. Schließlich findet Laura im Notizbuch die Visitenkarte eines Coffeeshops.

Peter ist im Lokal, wo sich Anna und Kenzie in der Tatnacht befanden. Die anwesende Kellnerin kann sich an Annas Gesicht nicht erinnern, weil in ihren Augen in diesem Alter alle gleich aussehen, aber Kenzie kann sie eindeutig identifizieren. Sie bestätigt, dass dieser sich zu einer jungen Frau gesellt hat und ihr Gespräch vertraut wirkte.

Antonio und Laura zeigen im Coffeeshop das Foto von Kaitlin. Der Barista versucht unauffällig nach draußen zu deuten, aber die dort sitzende Kaitlin hat die Ermittler bemerkt und flieht. Laura kann sie jedoch niederringen und kassiert dafür einen heftigen Biss. Im Verhörraum gibt sie an, dass sie sich in der Tatnacht ein Tattoo hat stechen lassen. Insgesamt wirkt sie sehr großspurig, war aber offensichtlich kein großer Fan von Kenzie, da er ihr Handy überwachte und ihre Kleiderwahl bemängelte. Sie hatte nicht das Gefühl, dass er ihr Vater sein will, sondern dass er sie nur als Pflegekind aufgenommen hat, um seinen Ruf nach außen zu verbessern. Anna, die das Verhör von draußen verfolgt hat, erbittet sich Zeit alleine mit Kaitlin, da sie überzeugt davon ist, dass diese nicht die Mörderin ist. Sie macht Kaitlin klar, dass die Kenzies das Beste sind, was ihr passieren konnte, als ihr Jugendarrest drohte. Anna lässt durchscheinen, dass sie weiß, dass Kaitlin ihrem Pflegevater eine liebevolle Geburtstagskarte geschickt hat, und dass ihr Leben aus den Fugen geriet, als ihr Freund Orlando gestorben ist. Kaitlin erkennt schließlich den Namen Anna Valdez wieder, weil ihr Pflegevater immer meinte, dass er hofft, dass Kaitlin einmal wie Anna wird. Als Kaitlin die Vermutung äußert, dass Anna und Kenzie etwas miteinander hatten, platzt Peter in das Verhör und beendet dieses. Er erklärt Anna, dass er es ernst meinte, dass sie von dem Fall entbunden ist. Anna betont noch einmal, dass sie sich mit Kaitlin an der falschen Verdächtigen aufhalten und geht. Peter macht Antonio und Laura darauf aufmerksam, dass sie Annas Aussagen und Wissen über die Situation vor Gericht nicht verwenden können, wenn Anna privat mit Kenzie involviert war, da die Verteidigung ihre Strategie auseinanderreißen würde.

Antonio und Laura durchwühlen Kaitlins Akte, die wirklich düster aussieht und finden dabei einen Drohbrief, in der ein anonymer Bürger nicht will, dass Kenzie ein Pflegekind aufnimmt, weil er Vergewaltiger vor Gericht schützen würde. Der wütende Bürger droht an, dass er sich selbst um die Angelegenheit kümmern würde, wenn Kaitlin bei Kenzie unterkommt. In der Datenbank zeigt sich, dass Kenzie in knapp 50 Vergewaltigungsfällen involviert war. Die beiden Ermittler versuchen zwischen Drohbrief und den Fällen eine Verbindung herzustellen.

Peter hat Anna zum Abendessen gebeten, doch sie merkt schnell, dass er nur in Bezug auf Kenzie nachhaken will. Sie ist enttäuscht, dass er glaubt, dass sie mit dem Richter geschlafen hat. Als Peter sie schließlich mit der Aussage der Kellnerin konfrontiert, die ein vertrautes Gespräch zwischen ihr und Kenzie beobachtet haben will, verlässt sie das Restaurant.

Antonio und Laura suchen den forensischen Wissenschaftler Virgil Li auf, der das Briefpapier des Drohbriefs untersucht hat. Dieses Papier wird nur in einem einzigen Schreibwarenladen in Chicago verkauft. Antonio und Laura suchen daraufhin erneut die Datenbank nach Fällen ab, die sich in unmittelbarer Nähe des Schreibwarenladens ereignet haben. Dabei stoßen sie auf einen sieben Jahre zurückliegenden Fall, bei dem der vermeintliche Vergewaltiger nur eine fünfmonatige Strafe erhalten hat.

Antonio und Laura besuchen ein Treffen einer Selbsthilfegruppe für Vergewaltigungsopfer. Antonio erkennt die Streifenpolizistin Anita wieder und ist sehr überrascht sie hier anzutreffen, erkundigt sich aber stattdessen nach Zoe Butler, das Opfer aus dem sieben Jahre zurückliegenden Fall. Dieser ist sofort klar, dass sie wegen Kenzie aufgesucht wird. Sie gibt an, dass sie zur Tatzeit bei der Selbsthilfegruppe war. Sie gesteht zwar an, dass sie nicht um Kenzie trauert, aber dass sie eher Hass auf ihren Vergewaltiger hat, der sich aus der Stadt abgesetzt hat. Als sie gerade gehen wollen, erhalten sie die Info, dass Zoes Fingerabdrücke auf den Patronenhülsen gefunden wurden. Im Verhör lässt sich Zoe zwar enttäuscht und wütend über ihren Vergewaltiger und den Richter aus, aber sie pocht auf ihr Alibi und die Tatsache, dass sie keine Waffe besitzt.

Laura bittet ohne Peters Wissen Anna zu einem Treffen im Molly's. Sie erzählt ihr, dass sie Zoe Butler auf Grund von Beweisen festgenommen haben. Anna erinnert sich sofort an Zoe, da dieser Fall Kenzie noch lange nachgehangen hat. Er hat selbst mit seiner Entscheidung gehadert und befand sich im Zentrum einer großen Hasswelle. Anna zeigt Laura auf ihrem Tablet einen beispielhaften Zeitungsartikel, der über eine Protestaktion gegen Kenzie berichtet hat. Laura erkennt auf einem hochgehaltenen Plakat die Schrift des Drohbriefs wieder. Neben der Besitzerin des Plakats erkennt sie Anita wieder.

Antonio und Laura suchen gemeinsam Anita auf, die ihnen offenbart, dass es sich bei der anderen Frau um Wendy Holt handelt, die sich für Vergewaltigungsopfer einsetzt. Da Wendy gerade erst von einer Konferenz nach Hause gekommen ist, fällt sie aus allen Wolken, dass Kenzie ermordet wurde. Sie berichtet, dass Jon Hoffmann, der Ex-Mann von Zoe, sie aufgesucht habe, völlig aufgelöst und auf Rache gegen Kenzie aus. Wendy ist entsetzt, dass Jon seine Rachepläne durchgezogen haben könnte.

Jon Hoffmann gibt zunächst vor Kenzie nicht zu kennen, als er aber hört, dass Zoe wegen Mordes an ihm festgenommen wurde, wird er kooperativer. So berichtet er, dass Zoes Fingerabdrücke auf Patronenhülsen sein könnten, weil er ihr nach ihrer Vergewaltigung eine Waffe gekauft hat und mit ihr an einem Schießstand geübt hätte. Als Antonio und Laura die Waffe sehen wollen, gibt Jon an, dass diese bei einem Einbruch gestohlen wurde und dass er den Verlust auch gemeldet hätte. Antonio sieht am Schlüsselbrett Motorradschlüssel. Jon berichtet, dass es das Motorrad seines Bruders sei, das er während dessen Armeeeinsatzes bei sich untergestellt hat. Als Antonio auf dem Motorrad den von Anna erwähnten orangefarbenen Aufkleber sieht, nimmt er Jon wegen Mordes an Kenzie fest.

Peter will verstehen, warum Jon den Richter ermordet haben könnte und trifft sich mit Dr. Daniel Charles. Er versteht nämlich nicht, warum Jon Rache üben sollte, obwohl er zum Zeitpunkt der Vergewaltigung noch gar nicht mit Zoe zusammen war. Daniel erklärt, dass Vergewaltigungsopfer ein stetiges Trauma haben, dessen Bewältigung nicht nur sie selbst, sondern auch all die Bekannten trifft und das durchaus über viele Jahre hinweg. Zudem will Peter wissen, warum plötzlich nach sieben Jahren Rache geübt werden sollte. Daniel berichtet, dass Auslöser ihre ganz eigenen Gesetze haben können. Vielleicht hat Jon nur ein Paar Socken von Zoe bei sich gefunden und ist wütend geworden.

Im Prozess gegen Jon Hoffmann befragt Peter zunächst Zoe Butler, die angibt, dass sie sich mit Jon nach ihrer Vergewaltigung erstmals richtig glücklich gefühlt habe. Erst nach der Hochzeit habe sie ihm ihre Vergewaltigung gestanden. Ab da habe sich Jons Verhalten komplett geändert. Sein Leben hätte nur noch daraus bestanden, sie zu schützen und er hätte sie dabei regelrecht gestalkt. Schließlich hat Zoe Jon verlassen, weil er sie nur noch als Opfer sah, nicht aber als Überlebende. Die Verteidigerin wiederum findet es merkwürdig, dass Zoe bei ihrem ersten Verhör weder erwähnt hat, dass sie einen Ex-Mann hat, noch dass jener eine Waffe besitzt, die der Mordwaffe ähnelt. Zoe entgegnet, dass mit Jon schlechte Erinnerungen verbunden sind, weil sein Verhalten sie erst Recht immer an ihre Vergewaltigung erinnert hat. Daraufhin äußert die Verteidigerin erneut die Vermutung, dass eigentlich Zoe die Mörderin ist, aber Peter interveniert.

Peter befragt Anna zur Tatnacht und informiert das Geschworenengericht durch eine Nachfrage an Anna darüber, dass sie zusammen in demselben Anwaltsbüro arbeiten. Die Verteidigerin bringt Anna dazu zuzugeben, dass sie sich bereits öfters mit Richter Kenzie auf Drinks getroffen hat und beantragt daraufhin, dass Annas Zeugenaussage komplett aus dem Fall rausgenommen wird, weil sie eine Liebesbeziehung mit Kenzie pflegte. Die Richterin lehnt dies ab. Als Peter ihr dankt, erwidert sie nur, dass Annas Aussage so auseinandergenommen wird, dass das Geschworenengericht selbst auf die Idee kommen wird, Annas Aussage nicht für voll zu nehmen.

Anna sitzt aufgelöst an ihrem Schreibtisch, als sie Besuch von Zoe bekommt. Diese fühlt sich schuldig, dass Anna in so schlechtem Licht vor dem Geschworenengericht steht. Sie berichtet, dass sie im Endeffekt selbst Schuld an der fünfmonatigen Strafe für ihren Vergewaltiger war, weil sie auf Nachfragen nach einer möglichen Strafe äußerte, dass sie Mitleid mit ihm hatte, weil eine Verurteilung sein ganzes Leben zerstören könnte, nur weil er einmal ein Fehler gemacht hatte. Diese Aussage ist an Kenzie weitergeleitet worden, der auf dieser Grundlage seine Entscheidung fällte. Zudem berichtet Zoe, dass sie das alles hinter sich lassen will, weil sie erneut verlobt ist und nach vorne schauen will.

Anna sucht daraufhin ein inoffizielles Gespräch mit Peter und sie diskutieren ein wenig über die Rechtmäßigkeit einiger Strafen und Anna erwähnt, dass sie sich eigentlich ein Vorbild an Zoe nehmen sollte, da diese nach vorne schauen will und neu heiraten möchte. Auf Grund dieser Aussage klappt Peter seinen Laptop auf, weil er einen Einfall hat. Er ist so beschäftigt, dass Anna das Gespräch abbricht und ihm viel Glück für morgen wünscht.

Peter hat aus Annas Aussage zum neuen Glück von Zoe und Daniels Aussage zu einem möglichen Auslöser für Jons Rachebedürfnis kombiniert, dass Jon nicht damit umgehen konnte, dass Zoe einen neuen Mann in ihrem Leben hat. Daher hat er Zoe und ihren Verlobten vor Gericht gebeten. Als Jon seine Ex-Frau und ihren Neuen sieht, flippt er aus und gesteht schließlich, dass er Kenzie getötet hat. Seine Anwältin wendet sich sofort an Peter, dass sie etwas aushandeln müssen.

Anna sucht vollkommen überrascht von der Wendung Peter im Molly's auf. Ohne weitere Befragungen hat Jon sich zu 30 Jahren Haft bereit erklärt. Anna fragt Peter erneut, ob er ihr geglaubt hätte, wenn sie gesagt hätte, dass sie nicht mit Kenzie geschlafen hat. Als Peter nicht antwortet, spekuliert sie, ob Skepsis ein evolutionäres Schild ist, das die Spezies Mensch überleben lässt. Sie beruft sich auf die Bibel, in der steht, dass man seine Mitmenschen respektieren soll und dass deswegen eine Affäre mit Kenzie überhaupt keine Auswirkungen auf ihre Aussage hätte haben dürfen. Da ihr das aber nicht gewährt wurde, hat sie dafür etwas anderes in Bezug auf Kenzie in Anspruch genommen: Privatsphäre.

Lena Donth - myFanbase


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