Bewertung

Review: #1.01 Im Namen des Volkes

Das große Crossover zwischen "Chicago Fire", "Chicago PD" und "Chicago Justice" kommt mit #1.01 Im Namen des Volkes zum Ende und bietet den Zuschauern ein interessantes Urteil, das einen zum Nachdenken bringt und bei dem man am Ende noch immer nicht weiß, ob tatsächlich alle Fakten stimmen.

Das Motiv für die Tat

In der "Chicago PD"-Episode #4.16 Emotional Proximity wurde uns mit Dylan Oates ein Täter präsentiert, der nach der Gerichtsverhandlung eindeutig schuldig ist. Dennoch bleiben noch immer ein paar Fragen offen. Obwohl eine davon schon geklärt ist, nämlich: Hat Dylan vor Alvin Olinsky und Hank Voight gestanden? Die Antwort hierauf ist nein. Nein, er hat nicht gestanden, aber ja: Man wollte jemanden haben, dem man der Staatsanwaltschaft übergeben kann. Und wenn ich ganz ehrlich bin, auch wenn ich mir sicher gewesen bin, dass es kein Schuldeingeständnis gegeben hat, so war ich mir seiner Schuld spätestens dann klar, als Dylan in den Gerichtssaal geführt wurde und man sein selbstgefälliges, selbstsicheres Grinsen gesehen hat. Ein Grinsen, das einem deutlich macht, derjenige ist schuldig, fühlt sich aber sicher, dass man ihm seine Schuld nicht beweisen kann. Dazu braucht es Beweise und ich persönlich fand die Sicherung nach Beweisen sehr interessant.

Angefangen damit, dass das Gebäude von Barry Kimball angeblich ein Haus war, bei dem Jugendliche für Pädophile geschmeidig gemacht werden sollen, was mich zu meiner zweiten Frage bringt: War auch Dylan ein Vergewaltigungsopfer? Ich bin mir da nicht ganz sicher, aber wenn man seine Reaktion auf die Aussagen seiner Mutter betrachtet, dann lautet die Antwort ja. Daraus ergibt sich für mich eine weitere Frage: War es ein weiteres Motiv für seine Tat? Auch hier bin ich mir nicht sicher. Aber da es sowieso nicht mehr zur Sprache kam, beschränke ich mich auf das eigentliche Motiv: Eifersucht. Oder besser gesagt Eifersucht und Enttäuschung. Beides sind Emotionen, die schon zu der ein oder anderen schrecklichen Tat geführt haben. Auch Dylan war zu einer Tat bereit, die einen regelrecht anwidert.

Bereits bei "Chicago PD" legte Hank dar, dass hinter dieser Tat ein persönliches Motiv steckt und ich war mir von Anfang an bei zwei Dingen sicher a) Hank hat Recht und b) dass hinter dem Motiv ein Mädchen steckt: Tamra Collins. Tamra, die die Tat überlebt hat. Tamra, die Dylan gegenüber Erin Lindsay und Kim Burgess eindeutig identifiziert hat. Sie tut mir unglaublich leid, da ich mir vorstellen kann, welcher Last sie nun ihr Leben lang ausgesetzt ist. Wäre es denn möglich gewesen, diese Tat zu verhindern? Ich weiß es nicht genau. Denn immerhin war Dylan offenbar von Tamra besessen. Zum anderen frage ich mich, warum er einen Fake-Account unter dem Namen Kurt Holden bei Facebook hatte. Hatte er Angst man würde ihn auslachen, wenn er seinen richtigen Namen benutzt. Auf jeden Fall wollte und konnte er es wahrscheinlich nicht akzeptieren, dass Tamra eine Party ihm vorgezogen hat und das tut natürlich weh. Aber fest steht auch, dass Dylan keinerlei Recht gehabt hat, 39 Teenagern das Leben zu nehmen, weil er von der realen Welt ausgeschlossen worden ist und ja, er wurde zurecht in allen Fällen schuldig gesprochen. Peter hat am Ende eine sehr interessante Frage gestellt: Wem gelten Dylans Tränen? Den 39 Todesopfer, die durch seine Schuld ihr Leben verloren haben oder ihm selbst, weil man ihm auf die Spur gekommen ist und das Tatmotiv aufgedeckt hat? Ich denke, es ist von beidem etwas.

Vertrauen

Bei der Suche nach dem Motiv bzw. nach dem Geständnis ging es auch um Vertrauen. Wer schon länger die Chicago-Serien schaut, der weiß auch, dass Hank ganz besondere Methoden hat, Verdächtigte zum Reden zu bringen und vielleicht auch mal die Regeln etwas weiter ausdehnt. Ich hatte schon meine Zweifel daran, dass Dylan vor Alvin gestanden haben soll, aber dass ausgerechnet auch Hank es gehört haben soll – nein. Zumal er schon Dylan vorher klar gemacht hat, dass bei dem Feuer die Tochter eines Freundes umgekommen ist. Das ließ in meinen Augen schon darauf schließen, dass er dazu bereit ist, alles dafür zu tun, damit Alvin und den anderen Gerechtigkeit widerfährt. Demnach fand ich es vollkommen richtig, dass Peter das Geständnis nicht verwendet hat, schließlich hat er Hank und Antonio Dawson bereits im Vorfeld klar gemacht, dass alles mit rechten Dingen ablaufen muss. Dennoch kann ich die beiden schon verstehen, dass sie Alvin etwas den Schmerz nehmen wollten, gerade weil sie auch selbst Vater sind.

Fazit

Mit der Verurteilung von Dylan Oates wird das Crossover abgeschlossen. Der Fall war sehr interessant und hat in meinen Augen einige interessante Fragen aufgeworfen. Vor allem standen dabei auch einige Emotionen im Raum, die die Urteilsfindung schwieriger, aber durchaus gerecht gemacht haben.

Daniela S. - myFanbase

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