Bewertung

Review: #7.22 Am Ende wird alles gut

Die siebte Staffel von "Chicago Med" ist zu Ende und ich muss sagen, dass mein sonstiges Sorgenkind gar nicht mehr mein Sorgenkind ist. Zumindest hat man Handlungen eigentlich zu Ende gebracht und Weichen gestellt, die entweder dafür sorgen, dass die jetzigen Handlungen fortgesetzt werden oder neue beginnen können.

Fangen wir mal mit den Themen an, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob ich sie in der achten Staffel sehen will. Es hätte mir klar sein müssen, dass die Autor*innen es nicht ruhen lassen können, eine mögliche Beziehung zwischen Will Halstead und Hannah Asher zu schaffen und ich bin noch immer auf dem Standpunkt, dass ich persönlich das Ganze nicht sehen will. Ich finde es zwar gut, dass sie noch einmal komplett bei Null anfangen wollen, nur weiß ich nicht, ob das auch gelingen wird. Wir reden hier von Will und wenn mich meine Erinnerungen nicht ganz trügen, hat er irgendwie jede Frau mehr oder weniger ins Verderben gestürzt, sobald eine tiefere Beziehung stattgefunden hat. Allerdings muss man "Chicago Med" diesmal wirklich zugute halten, dass man eine stabile Staffel produziert hat, die mit einigen Überraschungen um die Ecke geschossen kam und wer weiß? Vielleicht geht es mit der neuen Staffel ebenso gut weiter, so dass mir eine Paarung zwischen Will und Hannah doch noch gefallen könnte?

Das zweite Thema, welches mir eigentlich noch immer Bauchschmerzen bereitet, ist Vas-Com. Ich dachte irgendwie wirklich, dass man es mit dem Staffelfinale endlich abhaken würde können. Aber nein, man zieht das Ganze lang wie Kaugummi und beehrt uns wahrscheinlich ab September noch einmal damit. Hört ihr mein Augenrollen? Gut, denn mir hängt es zum Halse heraus. Letztlich fand ich aber gut, dass Sharon Goodwin Will bei Gericht beistehen möchte. Das zeigt für mich nicht nur, dass sie eine gute Chefin ist, sondern hat vielleicht auch etwas mit dem schlechten Gewissen zu tun, denn sie konnte ja wirklich nicht wissen, welche Ausmaße es nehmen würde.

Wo wir schon mal bei Ausmaßen wären. Ich hoffe wirklich, wir verlieren Pamela Blake nicht und damit auch nicht Sarah Rafferty, denn ich habe sie echt gerne in der Serie. Sollte sie uns erhalten bleiben, glaube ich, dass Crockett Marcel keinen leichten Stand bei ihr haben wird. Ironischerweise muss ich ja sagen, dass ich dachte, Pamela übergibt Marcel ihr Testament. Angesichts der Tatsache was letztlich passiert ist, war es vielleicht doch so. Ich kann Pamela einerseits verstehen, dass sie nicht ihrer Tochter Avery Quinn die Entscheidungsgewalt überlassen hat. Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass sie sie nicht selbst in sich getragen hat und von einer Leihmutter austragen ließ oder aber, weil sie auch Schuldgefühle hat, dass sie ihr Marcel 'weggeschnappt' hat. Anderseits verstehe ich Pamela aber auch nicht, denn spätestens nach der Enkel-Großmutter-Sache, hätte ihr klar sein müssen, dass Marcel auch schon mal (unangebracht) emotional reagiert und agiert. Aber wie gesagt, ich hoffe wirklich, sie bleibt uns erhalten, denn ich sehe hier wirklich noch genügend Potenzial, was man gerne nutzen darf und sollte.

Potenzial sehe ich auch bei Dean Archer. Schon vor einigen Episoden wurde uns ja ein Foto präsentiert, auf dem er in jüngeren Jahren mit einem Jugendlichen abgebildet war und ich nehme stark an, dass es sich dabei um sein Kind handelt, zu dem er aber wohl keinen Kontakt mehr hat. Ich mag es zwar nicht sonderlich, wenn Patientenfälle und das Privatleben des Personals miteinander quasi vermischt werden, aber auch hier fand ich es passend und es hat mir Peter Kalmick etwas menschlicher und sympathischer gemacht. Ich kann verstehen, wenn man seine Kinder beschützen will, aber gerade im Teenageralter haben die ja ihren eigenen Kopf und da ist zu viel Schutz vielleicht zu viel. Ich fand es diesmal auch passend, dass Archer mit Kalmick gesprochen hat, denn vom Typ her sind sie vielleicht mal gar nicht so verschieden. Archer hat in meinen Augen definitiv aus eigener Erfahrung gesprochen und die hat auch Kalmick zu denken gegeben, weswegen ich sein Handeln für seinen Sohn Zach und dessen Traum für Lacrosse absolut toll fand. Auch muss ich sagen, dass ich Archers Handeln mit dem Anruf seines Kindes nachvollziehen kann, wo das Militärsbegräbnis einen großen Anteil hatte, denn das wird in daran erinnert haben, dass solche Momente, mit seinem Kind, kostbar sind und er diese vermisst. Aus diesem Grund gehe ich auch davon aus, dass wir in der neuen Staffel mehr über Archers Privatleben erfahren werden.

Mit dem Privatleben von Daniel Charles scheint es aber irgendwie schon wieder vorbei zu sein, was ich ehrlich gesagt schade finde. Ich habe zwar nicht erwartet, dass seine Beziehung zu Lonnie Richardson ewig halten wird, aber dass es Knall auf Fall zu Ende geht, ging mir dann doch zu schnell. Ich verstehe einerseits auch seine Begründungen, aber ich glaube, er hat auf Anna Charles gesetzt, dass diese ein Veto einlegt, was sie aber nicht getan hat. Aber vielleicht wäscht Sharon ihrem besten Freund noch einmal den Kopf. Sharon darf aber gerne erst einmal ihr Glück als Oma ausleben. Ich finde es schön, dass man Sharon und ihrer Tochter Tara Goodwin einen solchen Moment gegeben hat, denn man konnte das Glück und die Freude wirklich spüren. Spüren konnte man auch, dass es Maggie Lockwood im Herzen weh tat, dass Erin zwar mit Donna alles andere als eine gute Mutter gehabt hat, aber diese dennoch liebte und nicht verlieren wollte und sie nicht einen ähnlichen Fehler bei Vanessa Taylor machen wollte. Grant Young scheint alles in allem ein sympathischer Mann zu sein. Ich gehe mal davon aus, dass dieser Handlungsbogen noch ausgebaut wird und bin mir nicht sicher, ob man dadurch nicht Maggies Glück mit Ben Campbell kaputt machen wird.

Was das Ende der Episode angeht, das damit einen Cliffhanger bedeutet, bin ich wirklich sehr gespannt, wie man das Ganze auflösen wird und ehrlich gesagt kam ich mir wie bei "Chicago Fire" vor. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob wir uns nicht doch von Will oder Dylan Scott verabschieden müssen und mich würde sehr interessieren, ob Milena aka Jo nochmal auftauchen wird, vielleicht ist diese auch noch im Gebäude und ganz vielleicht gibt es ja auch ein kleines Crossover mit Wache 51?

Fazit

Für diese Staffel muss ich "Chicago Med" einfach noch einmal loben, denn in meinen Augen war das eine der besten Staffeln seit langem. Ich denke die neuen Geschichten und die neuen Cast-Mitglieder haben frischen Wind hereingebracht, der auch bitter nötig war. Ich bin zumindest gespannt, was mich ab September so erwarten wird.

Daniela S. - myFanbase

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