Review: #10.05 Bad Habits

Halloween hat auch in "Chicago Med" Einzug gehalten und ich fand es ein bisschen schade, dass die Kostüme nur kurz anzusehen waren. Allerdings gab es ja auch wichtigere Themen und eins davon war Mitch Ripleys Schuldgefühle, aber auch, wer Sharon Goodwin nach dem Leben trachten will.

Wo wir schon mal bei den Kostümen sind, fand ich die doch bei Hannah Asher und Mitch durchaus 'verräterisch' – zumindest wenn man sich letztes Jahr "Barbie" mit Margot Robbie und Ryan Gosling angesehen hat. Barbie war auch die treibende Kraft und wenn man das auf Hannah, Mitch und die kürzliche Situation bezieht, dann sagen die Kostüme für mich aus, dass das hinter ihnen liegt und sie wieder harmonisieren. Interessant fand ich auch die Kostüme von Naomi Howard und John Frost. Vielleicht bahnt sich da demnächst etwas an oder sie haben eine tolle Freundschaft, was ich sogar noch besser finden würde. Aber genug von den Kostümen, auch wenn Mitch natürlich bei MK dachte, sie habe sich nur als Nonne verkleidet.

Wie gesagt, ich finde es manchmal nicht so super, wenn Privatleben mit Patientenfall zusammengefügt wird, aber man hat sich ja mehr auf das Mentale konzentriert. Mitch kann sich wegen Robert 'Sully' Sullivan selbst nicht verzeihen, was sicherlich auch mit dessen bevorstehenden Tod zusammenhängt, durch den er alles nochmal Revue passieren lässt. Lynne Murphys Anwesenheit und ihr Vorwurf ist da nicht hilfreich, aber auch vielleicht gerade das, was er brauchte, um es aussprechen zu können. Da kam der Fall rechtzeitig, denn auch MK musste ja nochmal alles Revue passieren lassen. Natürlich war sie für Mitch damit genau die richtige Ansprechpartnerin. Gewissermaßen kann ich auch Lynne verstehen, da sie sich ein Leben mit Nate und Sully vorgestellt hat, von dem sie sich verabschieden musste, aber die ganzen Erkenntnisse kommen erst nach und nach, was das eigentlich bedeutet und dass sie da die 'Flucht' antritt, naja, vorwerfen kann man es ihr nicht. Wie sie es letztlich gemacht hat, auch nicht, aber sie hätte bessere Vorkehrungen treffen können. Ich bin mal gespannt, ob Lynne und Mitch nun öfters agieren und was das für seine Beziehung mit Hannah bedeutet. Sullys baldiger Tod wird wohl auch eine weitere Bindung bedeuten, somit bin ich mir nicht sicher, ob das irgendwie einen Keil zwischen Hannah und Mitch treiben wird.

Obwohl Hannah in dieser Episode eine schwangere Frau behandelt hat, fand ich dennoch, dass sie diesmal eine untergeordnete Rolle gespielt hat. Lediglich hat sie dafür gesorgt, dass wir ein bisschen mehr über Caitlin Lenox erfahren und das war extrem interessant und lässt mich meine Gedanken schon wieder spinnen. Dass sie keine Sympathieträgerin ist, das wissen wir seit ihrem ersten Auftauchen. Für mich haben aber gerade solche Charaktere interessante Facetten und Caitlin hat uns eine gezeigt, von der ich unbedingt will, dass wir mehr über sie erfahren. Wie sie mit Leo, der sich auf dem Autismus-Spektrum befindet, umgegangen ist, hat mich durchaus beeindruckt. Ein bisschen hatte ich auch den Eindruck, man hat sich etwas an ihrer Rolle Haddie Braverman aus "Parenthood" orientiert, da ihr Serienbruder eine milde Form des Asperger-Syndrom hatte. Auf jeden Fall schaut sich bei Caitlin etwas zu bewegen, von dem ich hoffe, dass man es in dieser Staffel noch erfahren wird. Für mich ist sie zumindest in den Fokus der Charaktere gerückt, die mehr zu bieten haben, als es scheint.

Spannend war auch der Fall von Daniel Charles und Jackie Nelson. Zudem war es mal wieder schön, Nellie Cuevas zu sehen. Ich vermisse sie durchaus. Vielleicht haben wir ja bald wieder öfters das Vergnügen mit ihr. Der Fall an sich war zwar schon interessant, aber letztlich war mir auch klar, dass der Patient keine psychische Erkrankung haben konnte, zumindest keine solche, die wir sonst so erlebt haben. Eine Medikamentenüberdosis ist keine Seltenheit und ich denke, gerade wenn man Asthma hat, agiert man schon mal anders, wenn man in stressigen Situationen ist. Insofern war es gut, dass Jackie eine zweite Meinung durch Nellie eingefordert hat. Die Art war nur nicht ganz in Ordnung. Aber vielleicht hatte Jackie genau deshalb Bedenken, Daniel könnte meinen, sie würde wegen ihrer eigenen Erfahrung so handeln. Im Grunde hat sie das ja auch, das kann ich ihr aber nicht zum Vorwurf machen, denn ihre 'Beichte' an ihn untermauert, dass sie ihren Patienten genau vor diesem 'Stempel' schützen wollte, den ihr Exmann ihr quasi verpasst hat. Ich fand es aber auch wichtig, dass sie Daniel klar gemacht hat, dass er ihr sehr geholfen hat. Ich glaube, das hat ihm diesmal selbst geholfen, nach seiner Fehldiagnose.

Kommen wir zuletzt noch zu Sharon. Die Sache wird immer mysteriöser. Wie gesagt bin ich mir sehr sicher, wir werden erst im Midseason-Finale den großen Knall erleben, wer ihr nach dem Leben trachtet. Auf jeden Fall fand ich es diesmal sehr seltsam, dass das CPD nur ihr Haus gecheckt hat und keine möglichen Kameras, die was aufgenommen haben könnten. Da sind sie anscheinend selbst etwas schlampig gewesen. Vielleicht wollte man selbst noch zu einer Halloween-Party. Wie dem auch sei. Ich rätsle schon die ganze Zeit, mit wem Sharon und wir es wohl zu tun haben werden. Ich könnte mir aber vorstellen, dass Daniel erstmal bei ihr einziehen wird oder eben Dennis Washington, aber der scheint wohl immer noch unterwegs zu sein. In Sharons Leben wird es zumindest nicht langweilig.

Fazit

"Chicago Med" hat eine solide Halloween-Episode abgeliefert, die ziemlich ruhig verlief. Man hat dabei aber nicht versäumt, die angestoßenen Handlungen voranzutreiben und ihnen mehr Profil aber auch Spannung zu geben. Man darf die Zügel in diesen Punkten aber auch ruhig noch etwas anziehen.

Daniela S. - myFanbase

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