Review: #8.05 Ja, das ist die Welt, in der wir leben

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In der letzten Episode von "Chicago Med" war ich mir noch nicht sicher, in welche Richtung man denn nun gehen wird. Mit #8.05 Yep, This Is The World We Live In erkenne ich aber deutlich den Weg, den manche Charaktere gehen werden – besonders fiel mir das bei Crockett Marcel auf.
Der aktuelle Episodentitel sagt sehr viel Wahres aus und das ist nicht auf die fiktive Welt in Serien und Filmen bezogen, sondern auf die reale Welt. Ja, dies ist die Welt, in der wir leben. Treffender hätte man es nicht formulieren können und gepaart mit manchen Patientenfällen und wohl auch der Tatsache, dass man sich in dieser Staffel besonders der Medikamentenknappheit widmen wird, zeichnet sich doch eher ein dunkles Bild ab. Somit bin ich froh, "Chicago Med" eben doch (noch) nicht wieder als mein Sorgenkind zu bezeichnen, denn spätestens jetzt hätte ich meine Meinung dazu revidieren müssen. Auch wenn wir noch immer am Anfang dieser Staffel stehen, ist es mir praktisch wie Schuppen von den Augen gefallen, dass man sehr viel Potenzial in dieser Staffel hat, was man hoffentlich vollkommen ausschöpfen wird. Und wieder möchte ich mit Marcel beginnen.
Vielleicht hatte ich letzte Woche Scheuklappen auf, weil ich wohl auch erst einmal damit abfinden musste, dass man Sarah Rafferty als Pamela Blake wohl nicht mehr wiedersehen würde. Dabei habe ich wohl auch nicht erkannt, welches 'Erbe' sie Marcel hinterlassen hat. Man hat zwar schon während ihrer Erkrankung erkannt, dass er ein würdiger Nachfolger für sie wäre, wenn es um Transplantationen geht, doch ich glaube, da hat auch Marcel noch nicht sein volles Potenzial erkennt, eben weil er Pamela noch immer als Ansprechpartnerin und Mentorin in seinem Rücken hatte und das Vögelchen noch nicht aus dem sicheren Nest gestoßen wurde. Mit ihrem Weggang ist genau das passiert und ich glaube, es kam genau zu einem richtigen Zeitpunkt. Dass man auch Nathaniel weiterhin als Patienten hat, macht das Ganze in meinen Augen noch glaubwürdiger, weil man damit auch zeigt, welche Nachwirkungen das Zugunglück noch hatte und dass es bei Weitem nicht nur eine Entgleisung gewesen ist, sondern es auch weitreichende gesundheitliche Komplikationen gibt, die durchaus tragisch werden können, wie man bei Nathaniel gesehen hat. Ich fand es so krass, wie schnell sich seine Lunge verschlechert hat und er sogar eine Transplantation benötigt und hier tritt auch gleich das nächste Problem in Kraft: Es ist keine ECMO mehr da und auch keine andere Maschine, so dass man eine eigene nachbauen muss, um die Lunge zu regenerieren. Nathaniel hat somit wirklich ein großartiges Team.
Aber zurück zu Marcel, der durch diese Transplantation über sich hinausgewachsen ist und sicherlich bald gefeiert wird, was dem Med nach dem Vas-Com-Skandal wohl mehr als gut tun würde. Dabei fällt mir auf, dass der Titel der letzten Episode The Apple Doesn't Fall Far From The Teacher gewesen ist und Pamela sich das gerne auf die Fahne schreiben kann. Marcel ist sicherlich noch lange nicht so gut wie sie, aber auf dem besten Weg dahin und das wiederum bedeutet ja für Pamela, dass sie den richtigen Riecher hatte, das Potenzial in ihm erkannt hat und letztlich die wohl beste Mentorin für ihn gewesen ist, die er sich hätte wünschen können. Bei Marcel stimmt schon mal die Richtung, die man eingeschlagen hat.
Ob die Richtung auch bei Will Halstead und Vanessa Taylor richtig gewesen ist, das weiß ich noch nicht. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ihr illegales Beschaffen des Medikaments für Rose ohne Konsequenzen bleiben wird, eben auch, weil Medikamentenknappheit schon ziemlich früh gefallen ist. Mich stört an der Sache irgendwie, dass es schon wieder Will ist, der damit zu tun hat. Es ist ja nicht so, dass ich es nicht verstehen würde, aber aus einem dieser sehr ähnlichen Gründe wurde er ja schon mal suspendiert. Wie gesagt, es ist nicht so, dass ich es nicht verstehen würde, ich hätte mir nur eine andere Konstellation gewünscht. Vielleicht Dean Archer. Als jemand, der mal beim Militär gearbeitet hat, kennt er sicherlich auch Situationen, wo man auf Methoden zurückgreifen muss, die nicht ganz gewöhnlich sind. Aber das sind nur meine Gedanken und es ist eben Will, der wieder in solch einem Handlungsbogen verstrickt ist. Und wie ich richtig vermutet habe, gefällt es Maggie Lockwood überhaupt nicht. Dass sie Will eine Ansage macht, ja, ich habe bereits darauf gewartet, denn sie ist glaube ich die einzige, deren Worte bei ihm fruchten könnten und es zeigt Maggie als echte Löwenmutter.
Ob sie aber diesmal fruchten werden? Daran habe ich meine Zweifel, da Sharon Goodwin quasi hinter ihnen steht. Mir hat ihre Ansprache allerdings extrem gut gefallen. Ich gehe mal davon aus, dass die Medikamentenknappheit noch tragischer werden wird und man dadurch noch öfters zu solchen Methoden wie Vanessa greifen muss. Aber es ist auch absolut richtig, dass gute Ärzt*innen ihre Patient*innen an erste Stelle stellen und Lösungen finden müssen. Ja, vielleicht sind wir tatsächlich schon im wilden Westen angekommen und ich denke schon, dass Sharon das imponiert und sie garantiert selbst auch so oder so ähnlich gehandelt hätte.
Gefreut haben mich auch die gemeinsamen Szenen zwischen Archer und Hannah Asher. Kürzlich hatte ich ja geäußert, dass die beiden mal das Gespräch suchen sollten, weil man sich im Kreis dreht und Archer Hannah keine Chance aufgrund ihrer Vergangenheit gibt. Irgendwie ist er diesmal selbst ein Bruchteil ihrer Vergangenheit geworden. Ich bin erstmal froh, dass ihm nichts weiter passiert ist, da es wirklich schlimm aussah, was ihm von Devon angetan worden ist. Ich fand es interessant, dass Hannah seine behandelnde Ärztin gewesen ist. Nach den Ereignissen aus der letzten Episode hatte ich doch erst einmal ein mulmiges Gefühl und sein kleiner Ausraster schmissen bei mir eigentlich das Kopfkino an, dass es zum erneuten Streit mit Hannah kommen würde. Stattdessen hat er ihr aufmerksam zugehört und sich verständnisvoll gezeigt. Ich glaube zwar nicht, dass die beiden best friends werden, aber ich denke, Archer wurde an seinen Sohn erinnert, von dem er sich vielleicht Ähnliches wünscht.
Ich habe da auch einen Wunsch: Schenkt Ethan Choi und April Sexton ein Happy End. Mit der Ankündigung der letzten Tage wäre es von den Autor*innen wirklich mehr als dumm, wenn man den beiden kein Glück schenken würde. Man spürte die Funken in jeder Szene, in der die beiden zu sehen gewesen sind und wie viel Mitgefühl und Liebe da noch vorhanden ist, was vor allem die beiden in der Disco betrifft. Man merkt auch Ethan immer mehr an, dass er viel lockerer geworden ist und die Dinge viel entspannter sieht und ich glaube, das ist es auch, was sich April gewünscht hat.
Ich glaube übrigens, dass Nellie Cuevas mal eine würdige Nachfolgerin von Daniel Charles werden könnte, was hoffentlich noch in weiter Zukunft liegen wird. Ich kann sie durchaus verstehen, dass sie Ärztin geworden ist, weil sie Menschen helfen will und deswegen auch frustriert ist, wenn sie keine Ergebnisse sieht. Besonders war das bei ihrer Patientin zu sehen, bei der sie wohl einen Selbstmord verhindert haben. Für mich war es ein bisschen ungewohnt, Nancy Linehan Charles in dieser Rolle zu sehen, die der absolute Kontrast zu ihrer Rolle als Peg in "Young Sheldon" ist. Aber besonders der Fall von Harris hat Nellie ja bewiesen, dass es gut und wichtig ist, dass sie dieses Fachgebiet gewählt hat, weil sie da auch Menschen helfen kann und das sogar noch mehr bedeutet.
Fazit
"Chicago Med" ist absolut auf dem richtigen Weg, dass diese Staffel großartig werden könnte und dass man bereits tolle Weichen gestellt hat. Ich bin wirklich gespannt, was uns noch so erwarten wird und bin sehr zufrieden mit dieser Episode.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Yep, This Is The World We Live InErstausstrahlung (US): 19.10.2022
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Erstausstrahlung (Pay-TV): 08.05.2023
Regie: X. Dean Lim
Drehbuch: Eli Talbert
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