Review: #10.07 Family Matters
"Chicago Med" befindet sich in der Jubiläumsstaffel und als Fan erhofft man sich dann doch etwas wirklich Tolles für diese. Kann sich jemand noch daran erinnern, wie oft ich "Chicago Med" als das Sorgenkind von OneChicago bezeichnet habe? Es war oft. Doch das gehört der Vergangenheit an, denn man macht in dieser Staffel doch so vieles richtig, dass sich mein Fanherz freut. Mit diesen Entwicklungen in dieser Episode lässt sich so einiges machen und ich habe tatsächlich einige Hoffnungen, die sich hier und da erfüllen könnten.
Aufgrund der Budgetkürzungen wurde schon vermehrt gesagt, dass nicht alle vom Hauptcast in jeder Episode auftreten werden und das ist auch vollkommen in Ordnung. Durch die verkleinerten Cast bei "Chicago Med" finde ich aber schon, dass es hier nochmal etwas deutlicher auffällt als bei "Chicago Fire", wenn jemand in einer Episode nicht dabei ist. War es kürzlich Dean Archer ist es diesmal Maggie Lockwood und ich denke, bei ihr fiel es mir gerade deshalb massiver auf, weil sie die Notaufnahme eben immer im Blick hat und alles unter Kontrolle hat. Aber nein. Das heißt nicht, dass es die Episode schlechter macht, denn ich denke, nächste Episode ist sie wieder da, worauf ich später noch eingehen werde.
Für diese Episode wurde der Titel 'Family Matters' gefällt und thematisch hat man in vielerlei Hinsicht es absolut richtig gemacht. Es gab so viele (nicht blutsverwandte) Familienstrukturen, dass es mir erst kurz nach dem Schauen bewusst geworden ist, wie clever man es doch alles miteinander verbunden hat. Gerne möchte ich mit dem Fall anfangen, wo es um die Patientenverfügung ging. Ich finde dieses Thema immer schwierig und auch schwierig für denjenigen, der die finale Entscheidung treffen soll oder dann sogar muss. Es gibt sicher Ausnahmen, wo eine Verfügung unumgänglich ist. Gerade in diesem Fall von Mitch Ripley und John Frost hatte ich aber das Gefühl, diese Verfügung gibt es, weil man sich das eigene Leid vorgestellt hat, was man bei einem anderen gesehen hat und nicht selbst erleiden will. Das finde ich auch vollkommen verständlich. Die andere Seite ist aber, dass man dann doch zu sehr am Leben hängt. Hier hat man aber den besonderen Fall, dass es um etwas ging, was man medikamentös behandeln konnte. Allerdings ging es auch um eine Dreiecksbeziehung, bei der aber nicht alle eingeweiht waren. Ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Declan und Sheryl sind schon viele Jahre verheiratet und immer wieder hört man, dass man sich dann auseinandergelebt hat. Bei den beiden ist es nicht anders und trotzdem hat es mich etwas mehr getroffen. Es war nicht einmal die Affäre an sich, weil ich fand, dass sich Nicole aufgrund der Situation angemessen verhalten hat. Anfangs habe ich tatsächlich gedacht, bei ihr handelt es sich um eine Mitarbeiterin, dann fand ich es ein bisschen klischeehaft, weil es quasi immer jemand aus dem Büro ist, mit dem man eine Affäre hat. Aber ich fand die beiden Frauen an sich sehr interessant. Denn ich habe die Standpunkte beider verstanden. Zum einen ist da Sheryl, die eben die Frau an Declans Seite war, als er die Verfügung gemacht hat und das, wie wir erfahren, aus nachvollziehbaren Gründen und die ihn eben schon lange kennt und dann ist da Nicole, die völlig neue Seiten an Declan erlebt hat. Er ist in ihrer Gegenwart aufgeblüht und zu neuem Leben erweckt worden. Ist fand aber auch, dass Sheryl ziemlich gefasst auf die Affäre reagiert hat. Ich glaube aber auch, je mehr Zeit sie hatte, alles zu realisieren, hatte sie vielleicht auf einmal das Gefühl, mehr als nur ihren Mann zu verlieren, weswegen sie dann trotz allem auf die Verfügung bestanden hat. Ich denke, es ist auch unglaublich schwer, jemanden von einer Seite zu erleben, die man vor Jahren selbst an dieser Person erlebt und womöglich ausgelöst hat und dann erkennen muss, dass dieser gewisse Zauber nicht mehr da ist bzw. man ihn bei dieser Person nicht mehr auslöst. Ich finde, Sheryl ist eine unglaublich starke Frau, die Größe bewiesen hat.
Größe hat auch Naomi Howard bewiesen und das hat mich wirklich beeindruckt. Obwohl dieser Nebencharakter auf mich eher unscheinbar wirkt, hat sie doch immer wieder Auftritte, die mir zeigen, wie toll Naomi eigentlich ist und warum ich sie mag. Ich hatte schon kürzlich mal geschrieben, dass sie das Bindeglied zwischen Dean und Caitlin Lenox ist. Umso interessanter war es jetzt, dass sie die Person ist, die Sharon Goodwin eigentlich bei der finalen Entscheidung hilft, wer von den beiden letztlich die alleinige Leitung der Notaufnahme bekommt. Ich hatte damals eine Lehrerin, die auch eher von der strengen Natur war und es gab durchaus Momente, in denen ich nicht soooo nett von ihr dachte. Am Ende bin ich aber auch zum gleichen Ergebnis wie Naomi gekommen: Ich habe mehr von ihr und durch ihr gelernt als von den meisten anderen. Es wundert mich eigentlich nicht, dass Sharon diese Entscheidung getroffen hat. Schließlich will sie auch, dass sich die Notaufnahme verändert und verbessert. Ich bezweifle allerdings, dass Caitlin ewig alleine die Leitung hat, man hat aber bemerkt, dass sie um mehr Empathie bemüht ist, die definitiv in ihr steckt. Interessant wird es auch werden, wenn Dean jetzt wieder regulärer Oberarzt wird und wahrscheinlich wird es dadurch sogar familiärer. Die Szene im Molly's hat mir unglaublich gefallen. Ich habe ja schon immer mal wieder gesagt, dass mir bei "Chicago Med" noch immer dieses Familiäre fehlt, worum man sich aber jetzt immer mehr zu bemühen scheint. Deshalb hat mir auch das neue Spiel gefallen und ich glaube, Dean hat nicht nur mitgemacht, weil er von Sharons Entscheidung wusste, sondern dass er selbst mehr eingebunden werden will.
Bemüht war auch Hannah Asher bei ihrem Fall von Greg Wright und seinem entfremdeten Sohn Alex. Interessant war, wie man Mitch eingebunden hat. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob wir jemals so genau etwas zu dem Verhältnis mit seinen Eltern erfahren haben. Wie dem auch sei, ich stimme ihm in gewisser Weise zu. Ich bin sehr für Vergebung und zweite (oder sogar mehrere) Chancen, aber bei manchen ist es einfach schwer und aussichtslos. Ich denke, Hannah hat hier auch ein bisschen aus eigenem Wunsch gehandelt, dass Vater und Sohn sich versöhnen. Der Wille war zumindest da und auch der Wunsch auf beiden Seiten. Aber ich glaube, es war einfach zu früh, damit Alex diesen großen Schritt gehen kann. Mir haben auch Gregs Worte gefallen, der gar nicht daran geglaubt hat, dass er soweit mit seinem Sohn kommen wird, obwohl er es in seinen Augen vollkommen anders verdient hat. Ich bin gespannt, ob wir Hannahs Schwester Lizzie irgendwann kennenlernen werden. Zu der scheint sie ja ein gutes und enges Verhältnis gehabt zu haben. Hannah hat sich wirklich zum Positiven verändert und es wäre schön, miterleben zu können, wie sie sich wieder mit ihrer Schwester versöhnt, denn es ist Familie und auch wenn Mitch kein allzu gutes Verhältnis zu seinen Eltern hat, fand ich es wichtig, dass sie vor ihm ausgesprochen hat, was und vor allem wie sie sich fühlt. Besonders in der heutigen Zeit wird dies immer wichtiger.
Dazu hat sich auch wunderbar der Fall von Daniel Charles und Jackie Nelson eingefügt. Mit Jemma haben sie es mit einem Teenager zu tun, die eine Panikattacke hat, die aber aus ganz anderen Gründen entstanden ist, als man zunächst angenommen hat. Ich finde sowieso, dass dieser Schlankheitswahn nicht sein müsste, wenn man mal ein bisschen mehr gegenseitige Akzeptanz haben würde. Bei Jemma liegt der Fall nochmal anders, denn sie ist adoptiert und obwohl ihr Vater sie liebt und sich unglaublich sorgt, fühlt sich Jemma anscheinend noch immer in einem gewissen Maße als Fremdkörper, woran vielleicht auch die Gesellschaft nicht ganz unschuldig ist. Ich fand es aber toll, wie gut Daniel wieder alles kombiniert hat und dann so einfühlsam mit ihr gesprochen hat. Aber auch seine Gespräche mit Jackie liebe ich immer mehr. Die beiden sind definitiv auf einer Wellenlänge und ich könnte mir die beiden auch echt gut als Paar vorstellen. Für mich wirken sie tatsächlich vertrauter miteinander als Daniel und Liliana Wapniarski. Zudem haben er und Jackie auch familientechnisch vieles gemein und Glück haben die beiden in meinen Augen ohnehin verdient.
Nächste Woche steht schon das Midseason-Finale an und ich gebe zu, ich habe die Promo dafür schon gesehen. Es ist schon eine ganze Weile her, seit ich eine neue Episode von "Chicago Med" mit soviel Spannung erwartet habe. Nicht zuletzt wegen einer Rückkehrerin, sondern weil ich mich doch ein bisschen um Sharon sorge. Die Promo hat zwar nicht denjenigen enthüllt, der ihr nach dem Leben trachten will, aber nach der Reaktion von Sharon zu urteilen, ist es jemand, den sie kennt und dem sie vertraut (hat). Da ich Bert Goodwin aus vielerlei Gründen ausschließe, tippe ich auf Dennis Washington. Ich kann gar nicht genau sagen warum, es ist einfach ein Gefühl und wenn er es ist, bin ich nur allzu sehr auf die Hintergründe gespannt.
Fazit
Ich glaube, "Chicago Med" war schon lange nicht mehr so familiär oder besser gesagt, es hat sich für mich schon seit langem nicht mehr so angefühlt, weswegen es mir wahnsinnig gut gefallen hat und vielleicht ebnet man dadurch schon den Weg für die kommende Episode. Ich kann es kaum erwarten und hoffe, dass ich mal die volle Punktzahl vergeben kann.
Daniela S. - myFanbase
Die Serie "Chicago Med" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Family MattersErstausstrahlung (US): 13.11.2024
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Regie: Bethany Rooney
Drehbuch: Ryan Johnson
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