Review: #10.09 No Love Lost
Ich hatte recht. Ja, es klingt ein bisschen arrogant, aber es stimmt einfach auch. Sharon Goodwin hat überlebt und die Rettungsaktion war dann doch ziemlich dramatisch. Aber das und die vielen kleinen schönen, wichtigen und emotionalen Momente haben die Episode für mich einfach toll gemacht und ich hatte viel Spaß beim Gucken.
Bleibe ich doch gleich mal bei Sharon. Wie ich vermutet habe, haben wir einen Kampf zwischen ihr und Cassidy gesehen und bei dem ich dann doch etwas arg überrascht war, wie viel Kraft sie noch aufwenden konnte, um ihre Stalkerin zu überwältigen und dann auch noch so zu treffen, dass nichts lebensgefährlich verletzt wird. Auch wenn Sharon gelernte Krankenschwester ist, in so einer Situation ist ja alles möglich. Sogar, dass Dean Archer der Retter in der Not ist. Damit habe ich zwar sowieso schon gerechnet, aber es in Aktion zu erleben, das ist nochmal was anderes. Ich bemängelte ja auch des Öfteren mal, "Chicago Med" sei nicht einmal halb so familiär, wie es "Chicago Fire" ist. Dazu stehe ich auch jetzt noch, aber der Schock von allem, Sharon tatsächlich mal als Patientin, die um ihr Überleben kämpft, da konnte man deutlich erkennen, dass sie eben doch familiär sind und ich hoffe einfach darauf, dass wir in der zweiten Staffelhälfte noch viele solcher Momente bekommen, da man schon einen guten Anfang gemacht hat. Mir hat die Zusammenarbeit wegen Sharons Rettung gut gefallen und ich konnte besonders gut die Reaktionen von Maggie Lockwood und Daniel Charles nachvollziehen, die Sharons beste Freunde sind und quasi nicht da waren, dafür hat Maggie deutlich gemacht, was sie von Cassidy hält und ich vermute mal nicht, dass es irgendwelche Konsequenzen deshalb geben wird, dafür wirkte das Bild zu geschlossen bzw. dass die anderen vom Personal Maggie in Schutz nehmen würden. Ich denke dennoch, dass es wegen der Sicherheitsmaßnahmen noch einmal zur Sprache kommen wird, da was zu ändern. Zwar bin ich nicht der größte Fan von Peter Kalmick, weil er mir oftmals zu arrogant rüberkommt und es ist eben nicht die Art und Weise, die ich bei Dean liebe, aber diesmal konnte ich ihn gut leiden, weil man bemerkt hat, dass ihm die Sache mit Sharon doch extrem nahe geht.
Sharon ist echt eine Kämpferin und wer weiß, vielleicht hat sie die Anwesenheit ihrer Tochter und Dennis Washington gespürt und vielleicht hat sie eben auch wegen Dean überlebt, der sich eben doch als ihr Lebensretter erwiesen hat. Auch wenn es auf manche vielleicht unpassend gewirkt hat, ich konnte aber seine Frustration verstehen, dass man ihm offenbar wieder nicht glaubt, obwohl er wirklich großartig in seinem Job ist. Es war wahrscheinlich auch seine Art zu zeigen, dass ihm ebenfalls viel an Sharon liegt. So ganz unrecht hat er ja nun auch nicht, ihr Leben stand auf der Kippe, das war ihr ja letztlich auch selbst bewusst und dann so damit umzugehen... ich hätte wahrscheinlich ähnlich wie er reagiert. Umso wichtiger fand ich es, dass Sharon ihn nochmal gedankt hat und auch hier lag ich nicht ganz falsch. Ihre Rettung sorgte dafür, dass er uns am Med erhalten bleibt. Ich finde, an ihrem Krankenbett gab es ohnehin die schönsten Szenen, die man eine gefühlte Ewigkeit in der Serie nicht mehr gesehen hat. Bevor ich noch einmal kurz auf Dean zu sprechen kommen, muss ich einfach Sharons Humor erwähnen. Der war echt der Knaller in meinen Augen. Erst der Kommentar mit dem Morphium, als sie Sarah Reese erblickt hat und uns mit Will Halstead möglicherweise einen weiteren Kandidaten genannt hat, den wir demnächst sehen und dann das mit dem Babysitting auf Hannah Asher bezogen. Ich mag Menschen, die auch noch in schlechteren Situationen ihren Humor nicht verlieren und vor allem, sich durchsetzen können. Ich bin so froh, dass Dean uns erhalten bleibt und er hat das geschafft, was Will in sieben bzw. acht Staffeln nicht geschafft hat: Er darf sie Sharon nennen. Verwunderlich ist das nicht, wenn er ihr schon das Leben gerettet hat.
Allie als Patientin hat auch etwas geschafft. Sie hat doch tatsächlich Sam Abrams ein Grinsen entlockt. Es war kaum sichtbar, aber es war definitiv da! Ich fand Allies Sarkasmus zu Beginn toll und konnte ihre ganze Art zu denken und zu fühlen durchaus nachvollziehen. Ich bin nie davon ausgegangen, sie wolle wirklich sterben, sondern sie wollte zum einen verstanden werden und zum anderen Abrams und John Frost vor eine Herausforderung stellen, ihre Haare doch behalten zu können. Auch wenn die High School nur ein Wimpernschlag ist, so ist doch auch klar, dass Allie vor allem davon geprägt wird, was sie im Kindes- und Jugendalter erlebt hat und Mobbing ist alles andere als toll. Ich muss aber auch wieder sagen, wie toll John als Kinderarzt agiert. Zwar hätte ich mich sehr gefreut, ihn mit verunstalteter Frisur zu erleben, aber dass Abrams Zöpfe flechten kann, das war durchaus ein tolles Highlight und er hat ja auch das beste Dankeschön von Allie bekommen, was gleichzeitig auch irgendwie eine Entschuldigung war.
Sarah ist also doch nochmal zu sehen gewesen. Es hätte mich auch wahnsinnig geärgert, wenn das nicht der Fall gewesen wäre. Der Fall an sich war aber dennoch irgendwie... ja... nicht an den Haaren herbei gezogen, aber eben auch nicht das Gelbe vom Ei. Mit den neuesten Informationen und dem Wissen, wie Sarah vorgegangen ist, hätte man sich auch eine Menge aus dem Herbstfinale sparen können. Aber dennoch war es interessant, mit Sarah und Nellie Cuevas zwei Schützlinge von Daniel zu haben, mit denen er es anfangs nicht leicht hatte. Ich kann aber auch gut verstehen, dass Sarah nicht mehr unter Daniel arbeiten will. Das erinnert mich auch diesmal ein bisschen an "Emergency Room - Die Notaufnahme" und zwar an die finale Staffel, als Neela ein Vorstellungsgespräch mit Elizabeth Corday hatte, die auch einmal am Krankenhaus wie Neela gearbeitet und ihr den Ratschlag erteilt hat, sie solle nicht an dem Ort bleiben, wo sie ausgebildet wurde, weil man sie dann immer als die Studentin sehen würde und ich denke, Sarah geht es ähnlich. Ich fand es beim Schauen erst verwunderlich, dass die Sache mit ihrem Vater wieder nicht zur Sprache kam, aber dass sie Daniel vermisst hat und seine Stimme in ihrem Ohr hatte... damit ist wahrscheinlich gemeint, dass sie ihm in diesem Punkt schlussendlich recht gibt. Ich freue mich jedenfalls, dass die beiden wieder Kontakt haben, wenn wir Sarah wahrscheinlich aber nicht mehr sehen werden. Aber wir werden sicherlich mehr von Daniel und Jackie Nelson sehen, deren Chemie mir gut gefällt und wer weiß, was daraus noch wird.
Fazit
"Chicago Med" hat einige Kritikpunkte aus dem Herbstfinale bereinigt und kam mit einer starken Episode aus der Pause zurück, die doch nochmal unterstrichen hat, wie stabil man doch mittlerweile geworden ist und ich komme nicht umhin, das auf den neuen Showrunner zu schieben. Die Staffel macht enorm Spaß und ich hoffe, dass es so bleiben wird.
Daniela S. - myFanbase
Die Serie "Chicago Med" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: No Love LostErstausstrahlung (US): 08.01.2025
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Erstausstrahlung (Pay-TV): 02.06.2025
Regie: Cherie Nowlan
Drehbuch: Ashley Bower & Eli Jarmel
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