Review: #10.11 In The Trenches (2)

Der erste Part des dreiteiligen Crossovers endete in "Chicago Fire" damit, dass man das Leben von Trudy Platt rettet und dass Stella Kidd mit Adam Ruzek und mit mehreren Personen im Tunnel verschüttet ist. Part II spielt in "Chicago Med" und damit ist klar, dass man sich um die medizinischen Notfälle kümmert und zum Ende hin der eigentliche Fall zu "Chicago P.D." umgeleitet wird. Somit auf geht's zum nächsten Part.

Anders als Joe Cruz, der von Dom Pascal für zwei Wochen suspendiert wurde, geht es Sharon Goodwin sehr ähnlich wie Christopher Herrmann und Randall 'Mouch' McHolland und will mit an vorderster Front sein, trotz dessen, dass sie sich noch immer von Cassidys Angriff erholt. Sie hat aber auch eine gewisse Verantwortung, der sie nachkommen will und wenn man sich die Ereignisse dieser Episode so ansieht, dann war es nicht die schlechteste Idee, im Krankenhaus aufzutauchen. Sharon hat in meinen Augen eine ähnliche Gabe wie Daniel Charles, eine sehr beruhigende Art an sich, mit Personal und Angehörigen zu reden – in dem Fall mit Mouch. Mir brach wirklich gleich mehrfach das Herz für ihn. Ich gehe zwar sehr stark davon aus, dass sie überleben wird, aber die Vorwürfe, die sich Mouch macht, die tun schon weh. Es sind Selbstvorwürfe, dass er mit den jungen Kolleg*innen mithalten will, dabei finde ich es wirklich toll, dass er die Prüfung gemeistert hat. Gleichzeitig kann ich seine Denkweise verstehen. Durch den ganzen Stress hat er an nichts anderes mehr denken können, weswegen er den Geburtstag seiner Frau vergessen hat und sich nun fragt, warum sie ihn geheiratet hat. Ich möchte da Daniels Worte ergänzen. Nicht nur, dass er für andere eintritt und dabei helfen will, Stella zu befreien, sondern es ist seine aufrichtige Reue und die Hingabe, die man jetzt zu sehen bekam und es ist wahrscheinlich genau das, was Trudy an ihm liebt. Dabei ist aber auch vollkommen verständlich, sich jetzt zu wünschen, Mouch hätte sie schon eher kennengelernt. Es sind wahrscheinlich nicht nur die Gespräche, die er still in seinem Kopf führt, es sind auch die Ereignisse und Erinnerungen, die ihm jetzt durch den Kopf gehen. Umso wichtiger fand ich es auch, dass Daniel noch einmal betont hat, dass Mitch Ripley als Arzt seinen Instinkten trauen kann. Er kennt ihn am längsten und hat auch schon mehrfach mit ihm zusammengearbeitet, um eine solche Aussage machen zu können. Kompliment in diesem Zuge auch an Christian Stolte, der Mouchs Sorge um Trudy wunderbar gespielt hat.

Ähnliches gilt auch für Marina Squerciati als Kim Burgess. Man hat ihr die Sorge zwar nur minimal angesehen, aber sie war definitiv, nur dass sie sich unter diesen Umständen verboten hat, sich dieser hinzugeben. Wie gesagt schaue ich kein "Chicago P.D.", aber ich finde, Marina und Patrick John Flueger haben eine großartige Chemie zusammen, selbst wenn sie nicht Seite an Seite in einer Szene zu sehen sind, schaffen die beiden es wunderbar, dass sich Kim und Adam auch ohne große Worte verstehen. Ich denke, das Gespräch um Makayla Burgess war wichtig, damit Kim eine Absicherung hat, dass Adam noch nicht 'aufgegeben' hat und für Adam war es wahrscheinlich wichtig, dass er noch einmal einen Energieschub bekommt. Eigentlich ist es schade, dass Adam eigentlich groß gar nichts mit Stella zu tun hat, wenn er doch mal bei "Chicago Fire" auftaucht. Mir hat die Zusammenarbeit zwischen den beiden unglaublich gut gefallen und ich denke, für das Zug-Szenario hat man die beiden Charaktere zusammen getan, die in solchen Situationen den kühlsten Kopf bewahren und sich ideentechnisch am besten ergänzen und sich am besten Mut machen. Ich kann Adam gut verstehen, dass er sich wegen Trudy Vorwürfe macht und ich könnte mir auch vorstellen, dass es ein bisschen dauern wird, bis er diese ablegen wird können. Aber wie Sharon und Daniel schon gesagt haben, ist Trudy tough und ich kann mir auch vorstellen, dass sie dann Adam ins Gewissen redet, weil es eine Ausnahmesituation gewesen ist. Aber gerade solche Ausnahmesituationen sind es, die zeigen, wie wichtig Menschlichkeit und Zusammenhalt ist. Mir hat es gut gefallen, wie sich im Zug alle gegenseitig geholfen haben. Die junge Becca hatte dabei auch ihren Anteil und war dran beteiligt, ihrem Freund Jacob das Leben zu retten und man hier gleichzeitig aufgegriffen hat, dass die heutige Jugend und heutige Technik eben doch sehr nützlich sein können. Es kommt eben nur drauf an, wie man sie nutzt und hier haben auch eindeutig Jung und 'Alt' zusammengearbeitet, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Durch Jacobs Verletzung haben wir wahrscheinlich auch einen der drei Täter im Zug und ich bin mir nicht ganz sicher, ob uns nicht da auch noch etwas Krasses erwartet. Die Suche nach den Tätern war ohnehin spannend und emotional. Wie ich schon in der Review von "Chicago Fire" geschrieben habe, war es echt toll, wie sich alle gegenseitig die Klinke in die Hand gegeben haben und "Chicago Med" führt dies großartig fort. Dean Archer direkt am Schauplatz zu sehen, der Stella wunderbar anleitet, hat nochmal unterstrichen, dass er eben doch ein großartiger Ausbilder sein kann. Gleichzeitig ist er auf seine Art eben auch einfühlsam gegenüber Jordan, dessen Schicksal mir auch nahe ging und man konnte es Darren Ritter und Sam Carver absolut ansehen, dass es ihnen ähnlich geht.

Es war ohnehin emotional und die Emotionen aller Beteiligten, die Angst um ihre Leute hatten, waren besonders einnehmend. Daher ist es vollkommen verständlich, dass Kim und auch Hank Voight eher aggressiv auf Caitlin Lenox' Verweigerung wegen der Zeugenbefragung gewesen sind. Allerdings fand ich es auch nachvollziehbar, dass für Caitlin Jane Doe bzw. Margaret Simshaw Priorität hätte. Wie sie selbst gesagt hat, hat sie einen Eid geleistet. Die Aussage von Sharon stimmt allerdings genauso. Kim und Hank lassen sich von ihren Gefühlen leiten, was gar kein Vorwurf ist, es zeigt aber auch, wie emotional sie in diesen Fall eingebunden sind. Umso wichtiger fand ich es auch hier, dass Sharon die Funktion der Vermittlerin übernommen und Caitlin einen versteckten Hinweis gegeben hat, wie sie Kim helfen kann, ohne dabei aber ihre ethischen Grenzen zu überschreiten.

Ich bin jetzt tatsächlich gespannt, wie man denn Fall auflösen wird. Im Übrigen konnte ich mir schon denken, dass das Verbrennungsopfer Margaret Ellies Mutter ist, umso tragischer finde ich jetzt die Entwicklungen, von denen ich noch immer hoffe, dass sie anders aufgelöst werden, als es bisher den Anschein hat. Einerseits um Ellies Willen, da sie ein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter hat und nichts von alldem gewusst zu haben scheint. Anderseits frage ich mich aber auch, ob ihr Umzug nach Chicago nicht doch etwas mit dem Vater von Ellie und den aktuellen Geschehnissen zu tun hat und was Greta wem noch sagen muss und ob es sich bei dieser Person um einen der Mittäter handelt.

Fazit

Part II des Crossovers in "Chicago Med" zeigt sich minimal etwas schwächer als der andere, wobei das aber tatsächlich Jammern auf sehr hohem Niveau ist, da auch hier alles wunderbar ineinander gepasst hat und es die kleinen Details waren, die dieses Event so besonders stark in meinen Augen machen, deswegen gebe ich 8,5 Punkte. Also bin ich dann auf den letzten Teil und dessen Auflösung in "Chicago PD" gespannt und denke, die Botschaft ist: Nehmt euch Zeit füreinander.

Daniela S. - myFanbase

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