Review: #10.16 Poster Child
Drei Wochen sind vergangen, seit man das Ende einer "Chicago Med"-Episode gesehen hat, das mich persönlich an eine Vampirserie erinnert hat. Eigentlich bin ich immer sehr dafür, wenn man direkt am Cliffhanger wieder ansetzt und die Handlung fortführt. Diesmal war ich froh, dass es nicht der Fall ist. Die Jubiläumsstaffel hat wirklich gut angefangen und ich will auch nicht sagen, dass diesmal alles schlecht war. Vom Hocker hat mich so manches aber auch nicht gerissen, was daran liegt, dass wir bisher Dinge in dieser Staffel erlebt und gesehen haben, die mit der jetzigen Episode nicht so richtig in Einklang kommen.
Ich möchte damit anfangen, was mich zuletzt am meisten gestört und genervt hat: Mitch Ripley. Ich bin natürlich froh, dass er sich nach den dramatischen Ereignissen wieder gut erholt hat und ich bin auch dafür, dass man Menschen eine zweite Chance gibt, da man manchmal bei der ersten noch nicht bereit ist. Bei Mitch liegt der Fall für mich nochmal etwas anders. Klar, der Tod von Robert 'Sully' Sullivan hat ihn entsetzlich mitgenommen und er ist außer Kontrolle gewesen. Seine Heldentat mochte ich ja eigentlich auch, doch dass es genau die Heldentat ist, die irgendwie alles wieder wettmachen soll, was er sich geleistet hat? Nein, sehe ich leider anders. Da bin ich schon froh gewesen, dass Mitch gegenüber Sharon Goodwin eingeräumt hat, dass er erst einmal beweisen will, die zweite Chance verdient zu haben. Ich sehe das auch so und irgendwie hat es mich auch gefreut, dass Sharon eigentlich dagegen war, die Suspendierung wieder aufzuheben. Mal sehen, was das noch wird und vor allem, was noch mit ihm und Hannah Asher wird. Es ergibt durchaus Sinn, dass sie diesmal nicht zu sehen war. Das hat für mich noch einmal deutlich gemacht, wie momentan der Stand zwischen ihnen ist. Richtig klar geworden ist mir aber nicht, wie Mitch behaupten konnte, es seien die Worte von Daniel Charles gewesen, die ihn dazu bewegt haben, nicht aufzugeben. Für mich persönlich waren es die Selbstgespräche, die er mit der Sully-Erscheinung geführt hat. Denn auch wenn es Selbstgespräche waren, so wusste doch Mitch doch, dass ihn keine Schuld trifft. Aber mal sehen, wie sich Mitch noch entwickeln wird.
Bleiben wir gleich mal bei Sharon. Betrachtet man ihre Storyline dieser Episode für sich alleine, dann wäre es sehr berührend gewesen. Aber Sharon hatte vor nicht allzu langer Zeit eine Stalkerin und es freut mich einerseits sehr, dass sie offenbar alles so problemlos überstanden hat. Anderseits finde ich das ehrlich gesagt aber auch etwas zu schnell. Zum einen ist da die Therapie, gegen die sie sich erst gesträubt hat, nur damit man in der Woche drauf erfährt, dass sie es sich anders überlegt hat. Schade ist dabei auch, dass wir Sharon nie bei solch einer Sitzung erlebt haben und die Therapie scheint wahre Wunder zu bewirken. Wir erleben nicht einmal eine Art Rückschritt, was angesichts solch ein Thematik doch eher verwunderlich ist und ausbaufähig wäre. Aber besonders schade fand ich den Fall an sich. Cassidy als Sharons Stalkerin hat für mich wenig Sinn ergeben und wie ich schon des Öfteren schrieb war sie für mich mehr in Trauer. Bei Angela und ihrer Tochter Josie liegt der Fall für mich etwas anders. Die Tochter liegt nach einem schweren Unfall auf regennasser Straße seit 22 Jahren im Koma. Vor 22 Jahren war Sharon noch Krankenschwester und hat Angela zu einer OP überredet, anstatt dass ihre Tochter mit Medikamenten behandelt wurde. So eine Situation finde ich immer schwierig. Zum einen will man als Mutter das Beste für sein Kind und zum anderen ist man in solchen Situationen, wo der Mann auch noch direkt am Unfallort gestorben ist, dankbar, wenn man solche Entscheidungen nicht alleine treffen muss, weil man auch Vertrauen in solch ein Personal hat. Aber wie gesagt hätte ich es sinniger und letztlich auch logischer gefunden, wäre Angela die Stalkerin gewesen. Bei Josies Schicksal hätte ich mir auch vorstellen können, dass man bis zu einem gewissen Punkt noch Hoffnung gehabt hätte und wenn der überschritten ist, dass dann auch die Wut nicht mehr ausreicht. Demnach fand ich auch das Einlenken von Angela zu schnell, als es um das Medikament ging, das Josie beim Aufwachen helfen sollte. Gerade weil Sharon Caitlin Lenox auf die Idee gebracht hat, hätte ich gedacht, dass Angela nicht so offen dafür wäre und dass sie da mehr Vorbehalte hätte.
Überhaupt war es krass, dass Josie an einem Gehirntumor litt, als ob das eigentliche Schicksal für beide nicht schon grausam genug gewesen wäre. Ich bin mal gespannt, ob wir diesen Fall noch weiter begleiten. Die Versöhnung zwischen Angela und Sharon hat mir jedoch gefallen, weil ich auch glaube, dass Angela einen gewissen Halt über die Jahre hatte, auch wenn Josie im Koma lag. In gewisser Weise war sie aber noch da, anders als Angelas Mann und wer weiß, vielleicht hat Josie vieles im Unterbewusstsein mitbekommen. Ich denke aber auch, Sharon hat sich bei ihr entschuldigt, weil sie am eigenen Leib erfahren hat, wie es ist. Aber wie gesagt, aus der Geschichte hätte man mehr machen können, vor allem hätte man so etwas schon mal in den vorherigen Staffeln erwähnen können. Es ist ja nicht erst seit gestern bekannt, dass Sharon einmal Krankenschwester gewesen ist.
Einen emotionalen Fall hatten auch Daniel und John Frost. Es erschreckt mich ehrlich gesagt noch immer, dass Eltern in der heutigen Zeit noch immer homophob sind. Liams Geschichte hat mich wirklich mitgenommen, auch weil er versucht hat, sich selbst zu therapieren und das auf eine Art und Weise, die gefährlicher hätte werden können. Vor allem fand ich es schrecklich, dass seine Mutter es wusste und ihren Sohn zwar nicht aktiv mit der Brechwurz unterstützt, aber darin unterstützt hat, sich mehr und mehr zu schaden, weil es für sie genau das Gegenteil von Schaden war. Echt furchtbar und vor allem, weil sie sich trotz allem noch immer im Recht fühlte. Allerdings bin ich unglaublich stolz auf seinen Vater Henry. Bei ihm hatte ich gleich zu Beginn das Gefühl, dass er seiner Frau irgendwie unterwürfig ist und ich fand es daher auch sehr bedauerlich, dass er sich bei dem Gespräch mit Daniel, wie er Liam helfen kann, dann doch rausgewunden hat. Umso stolzer bin ich, dass er für seinen Sohn eine Lanze gebrochen und sich vor Liam gestellt hat. Hier würde mich ein Fortlaufen der Handlung noch interessieren, jedoch hat es zum Schluss nicht den Anschein gemacht.
Allerdings denke ich, bzgl. John und Ainsley erwartet uns noch etwas und ich glaube, das wird nichts Gutes sein. Ich freue mich sehr, dass Jessalyn Gilsig noch einmal aufgetaucht ist. Wie ich aber schon meiner letzten Review schrieb, bin ich nicht sicher, was ich von ihr halten soll. Sie war auch diesmal sympathisch und in der Krankenhaustracht hat sie auch eine gute Figur gemacht. Aber die Enthüllungen diesmal, wie sie zu John steht bzw. stand, als damals immer die Kameras aus waren, versetzen mich eher in Sorge und vielleicht sogar ein bisschen Angst. Ich kann auch John verstehen, dass er seine damalige Beziehung zu Ainsley nicht so ansieht, als hätte sie eine gewisse Art von Missbrauch betrieben, aber heute liegen die Dinge anders und gerade weil Ainsley offenbar kein Einsehen hat, glaube ich, uns erwartet noch eine böse Überraschung. Ich denke zwar nicht, dass sie eine Art Stalkerin wird, aber dass sie sich vielleicht aus Kummer und Einsamkeit etwas antun könnte. Somit würde Maggie Lockwood auch eine entscheidende Rolle spielen, die nur Gutes für John im Sinn hat.
Kip Lenox ist wieder aufgetaucht und das mit einer Offenbarung, die mir irgendwie nicht gefällt. Er ist völlig anders als seine Schwester und diesmal wurde auch ein Hinweis gegeben, woran das liegen könnte. Beim dem Zittern seiner Hand und die Aussage, dass es wohl nicht besser wird, ließ mich aufhorchen und mir kam sofort der Gedanke, dass er vielleicht die erbliche Krankheit Huntington hat und vielleicht ist auch sein Vater daran gestorben bzw. hat gewusst, dass sein Ende naht. Es wird sicherlich noch spannend, vor allem was das mit Caitlin machen wird, die bisher ihr Leben mit Arbeiten verbracht hat, um was Sinnvolles zu tun und anderen zu helfen. Dennoch ist es schön, dass sie eine Art Mentorin für Naomi Howard ist und einen kleinen Flirt mit Nicholas Hayes hatte.
Fazit
Man hat auch diesmal einige Stolperer drin, die vielleicht nicht hätten sein müssen. Aber man hat auch einige Handlungsstränge begonnen, die für die verbliebenen Staffel noch interessant und spannend werden könnten.
Daniela S. - myFanbase
Die Serie "Chicago Med" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Poster ChildErstausstrahlung (US): 26.03.2025
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Regie: Anthony Nardolillo
Drehbuch: Conor Patrick Hogan & Dylan Johnson
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