Bewertung

Review: #8.06 Von Vätern und Söhnen

Diese Review kann ich gleich am Anfang als anders bezeichnen, denn sie wird für meine Verhältnisse sehr knapp ausfallen. In einer Episode, in der inhaltlich spannende Aspekte wie die Beziehung von Hailey Upton und Jay Halstead sowie Kim Burgess als neue Mutter von Makayla komplett ausgespart werden, bleibt nur noch ein wirklich eng erzählter Fall der Woche übrig, bei dem sich Jay besonders reinhängt und auch der kann leider keine Begeisterungsstürme bei mir auslösen.

Ich muss eingestehen, dass ich die Konstruktion des Falls sehr spannend fand, weil wir einen verdeckt ermittelnden Vater so auch noch nicht erlebt haben. Auch die Tatsache, dass sich ausgerechnet die Intelligence Unit besonders in die Ermittlungen hineinhängt, weil sie alle schon die Grenzen des Gesetzes überwunden habe, um einen Lieben zu rächen, war nachvollziehbar. Aber diese Storyline haben wir zu oft schon gesehen und ich habe nicht verstanden, warum ausgerechnet Jay sich so besonders einmischen musste. Das wäre eigentlich eher eine Episode für Hank Voight gewesen, zumal er das Foto von seinem Sohn Justin an einer Stelle intensiv anschaut. Vor dem Hintergrund war es auch lächerlich, dass Jay ihm erst erklären musste, warum sie sich für Latrell einsetzen müssen.

Zum anderen ist es mir schlichtweg lästig, wenn rundum alle Mitglieder der Intelligence Unit durchgegangen werden müssen, die immer Gefahr laufen Hank 2.0 zu werden. Adam Ruzek war immer schon der fleißigste Anwärter für seine Nachfolge, und die siebte Staffel hat sich zum Beispiel sehr darauf fokussiert, Hailey in diese Position zu hieven, so dass sie sogar kurzzeitig nach New York zum FBI versetzt wurde. Statt mit den beiden Figuren in der Richtung weiterzumachen, wird nun auch Jay wieder in den Kreis der Kandidaten aufgenommen. Ich erinnere mich natürlich noch sehr genau, als er in der ersten Staffel Lonnie Rodiger immer wieder hart zugesetzt hat, um ihn endlich überführen zu können. Und ich erinnere mich auch noch, als er bei dem Mörder seines Vaters von Rachegefühlen angetrieben war. Dennoch ist Jay in den letzten Staffeln oft weit weg von Hank gewesen, sogar ein wenig die moralische Instanz, die mit dem Ausscheiden von Antonio Dawson nötig wurde. Warum also wieder ein Rückschritt? Immerhin hat Jay am Ende der Episode für sich einen Kompromiss gefunden, den auch der Zuschauer nachvollziehen kann. Aber trotzdem, das war echt nicht der Hit.

Fazit

"Chicago P.D." könnte in dieser Woche nicht austauschbarer sein. In sich mag der Fall der Woche spannend und logisch konstruiert gewesen sein, aber wir haben ihn mit anderen Figuren und mit anderen Entwicklungen so schon sehr oft erlebt. Das ist schlichtweg langweilig. Auch Jay dabei in den Fokus zu stellen statt Hank, war nicht die richtige Entscheidung, denn für ihn brauchen wir solche Rückschritte nicht. Was für eine qualitative Achterbahnfahrt aktuell mit "Chicago P.D."!

Lena Donth - myFanbase

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