Bewertung

Review: #11.10 Gegen den Schmerz

"Chicago Fire" ist frisch aus der Winterpause zurück und löst gleich mal den Cliffhanger aus dem Winterfinale auf, worüber ich sehr froh bin. Dennoch gab es bei dieser Episode doch die ein oder andere Stelle und Szene, bei der ich mir nicht sicher bin, ob mir deren Verlauf gefallen wird. Aber fangen wir mal von Anfang an.

In meiner letzten Review schrieb ich, dass ich glaube, nicht alle haben diese Explosion überlebt und habe praktisch sogar Sam Carver als Todesopfer 'auserkoren'. Bei "Chicago Fire" wäre es eben möglich gewesen, dass man genau diesen Weg gewählt hätte. Zu meiner großen Überraschung haben tatsächlich alle überlebt und ich habe gehört, wie mir dabei ein Stein vom Herzen gefallen ist. Die Autoren der Serie hatten kürzlich gesagt, dass sie die Explosion langsam verarbeiten werden und wenn ich mir Carver und Stella Kidd so ansehe, sind sie da schon mal auf einem guten Weg, aber dazu gleich noch genauer.

Ich hätte nicht gedacht, dass Kidd das meiste abbekommen hat und ich für einen kurzen Moment doch Angst hatte, man müsste sich von ihr verabschieden. Was ich mich auch die ganze Zeit gefragt habe: Was ging bei Kelly Severide vor? Ich meine, er hat schon viele solche Situationen erlebt und schon geliebte Menschen verloren – insbesondere Leslie Shay und irgendwie hatte ich auch das Gefühl, genau das ging ihm durch den Kopf. Zudem hätte er ja Kidd schon einmal fast verloren und hat sich damals für sie stark gemacht, damit sie keinen Lungenflügel einbüßen muss. Zum damaligen Zeitpunkt waren die beiden noch gar nicht verheiratet, jedoch hat man da schon gemerkt, wie wichtig Kidd für Severide ist. Jetzt sind sie verheiratet und es gab in dieser kurzen Krankenhausszene zwischen den beiden soviel Liebe und Vertrautheit, woran man merken konnte, wie sehr die beiden mittlerweile zusammengewachsen sind und vor allem, wie sehr Severide seitdem gewachsen ist. Kein Wunder also, dass er sich um seine Frau sorgt und ihr nahegelegt hat, sich mit Carver zu besprechen. Das erinnert mich auch daran, wie wichtig dies für Violet Mikami gewesen ist, nachdem Evan Hawkins sein Leben auf so tragische Weise verloren hat und es ist gut, dass Kidd dann doch noch die Wichtigkeit in den Worten ihres Mannes erkannt hat und vielleicht auch, dass es ihr selbst helfen wird.

Womit wir dann auch schon bei Carver wären, von dem wir endlich wissen, woher er seine Narbe(n) hat und damit ist nicht nur die sichtbare gemeint. Spätestens nachdem er von Trudy Platt kurzfristig eingebuchtet wurde und er gegenüber Kidd sich so seltsam verhielt, habe ich mich gefragt, was wohl genau dahintersteckt und seine Geschichte ist in meinen Augen sehr tragisch, weil es dabei eben auch um Familie geht, von der man ja gut und gerade mal behauptet, dass sie immer für einen da ist. Carver dürfte das nach seinen Erzählungen mit seinem Bruder nicht so empfinden und man hat ihm bei dieser Erinnerung mehr als deutlich angemerkt, dass seine Narbe auch im Inneren steckt. Ich befürchte irgendwie, man wird sich von ihm bald entledigen, dabei fände ich es noch verdammt spannend, würde sein Bruder auftauchen. Ich kann zumindest verstehen, warum Carver bei dem Einsatz alles doppelt und dreifach auf Sicherheit bei Kidd geprüft hat und in diesem Zusammenhang fand ich es auch wichtig und großartig, dass Joe Cruz ihm versichert hat, dass die 51 für ihn da sein wird. Ich frage mich aber ernsthaft, ob und welche große Rolle Detective Pryma noch spielen wird. Vielleicht diente er jetzt nur noch quasi als Mittel zum Zweck, um sowohl Severide als auch ihm selbst zu zeigen, wie wichtig es war, dass bei dem Einsatz Schlimmeres verhindert wurde und dass man sich dafür ruhig eine Auszeichnung abholen darf oder vielleicht werden die beiden doch noch best friends?

Wie ich Emma Jacobs einschätzen soll, weiß ich noch immer nicht, weil ich sie bereits in der letzten Staffel nicht wirklich greifen konnte. Ich kann aber durchaus verstehen, dass man sie genau aus diesem Grund zurückgeholt hat und Caitlin Carver hat es echt drauf, ein Poker Face zu haben. Ich kann auch Mikami gut verstehen, dass sie Emma loshaben und Rache üben will, vielleicht sogar mit dem Gedanken, dass Emma ihr durch ihr böses Spiel mit Hawkins wertvolle Zeit gestohlen hat. Aber wie gesagt, Emma ist verdammt schwer einzuschätzen. Einerseits hätte ich es sehr interessant gefunden bzw. würde ich es interessant finden, hätte sich Emma wirklich geändert und was genau dahintersteckt. Anderseits glaube ich jetzt aber auch, dass sie jetzt keine guten Absichten mehr hat (sollte sie denn jemals welche gehabt haben) und eher ihren nächsten Schachzug plant, von dem ich eher nicht wissen will, wie dieser aussehen wird.

Ich finde es aber toll, dass man dem Projekt von Sylvie Brett nicht nur mehr Beachtung schenkt, sondern nun auch eine moderne Babyklappe hat, da eben viele Babys bei Feuerwachen abgelegt werden und besonders toll fand ich ja das kleine Crossover, bei dem wir eine großartige Szene zwischen Brett und Sharon Goodwin bekommen haben. Sharon ist genau die richtige Person in meinen Augen, die Brett verdeutlicht hat, welch tolle Person sie ist, von denen es definitiv mehr geben müsste. Herrlich war aber auch, wie alle durch den Alarm zusammengezuckt sind und Capps Aktion war mal wieder so typisch für ihn und Bretts Ansage deswegen so wichtig.

Fazit

Der Titel dieser Episode war absolut zutreffend, da es viel Schmerz gab – sichtbarer wie unsichtbarer – aber beide Arten mussten verarbeitet werden und die Serie hat einfach mal wieder gezeigt und unterstrichen, wie großartig sie darin ist, Geschichten und deren Vergangenheit zu beleuchten und zu erläutern.

Daniela S. - myFanbase

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