Bewertung

Review: #3.05 Gegen die Regeln

Foto: Patrick John Flueger, Chicago P.D. - Copyright: RTL / NBC Universal
Patrick John Flueger, Chicago P.D.
© RTL / NBC Universal

Auch wenn faktisch Kevin Atwater der Frischling der Intelligence Unit ist, so ist es auf viele Arten ja doch Adam Ruzek. Er ist von der Akademie gleich von Alvin Olinsky eingesammelt worden und hat sich nicht erst lange Jahre als Streifenpolizist beweisen müssen, wie es bei Kevin der Fall war. Dementsprechend ist bei ihm der Drang des sich Beweisens natürlich noch groß, auch weil sein Vater Polizist ist und weil er mit vielen von dessen Freunden selbst aufgewachsen und zusammengewachsen ist. Die Episode beleuchtet nun, wie Adam sich damit schlägt.

Wir starten gleich mit Adam undercover. Und was zunächst wie eine koordinierte Aktion erscheint, erweist sich dann doch als Alleingang, weil Adam mal schauen wollte, was sein Informant da so zu bieten hat. Schnitt und wir rasen mit ihm und Frank in seinem Pick-Up in ein Restaurant und ehe wir uns als Zuschauer*innen versehen, gibt es mehrere Tote sowie einen ausgeraubten Juwelierladen. Das war mal ein Einstieg. So schwer das zunächst alles für uns als Außenstehende zu sortieren war, so zeigt sich dann aber auch Adams Überforderung, weil er es wahrlich nicht so hat kommen sehen. Was ein heißer Tipp an die Kollegen werden sollte, für den er wahrscheinlich gerne ein paar Schulterklopfer bekommen hätte, wird auf einmal karrieregefährdend. Denn er hat gegen alle Regeln verstoßen. Damit ist er in der Unit aber im Grunde ideal aufgehoben, denn wer hält sich da schon groß an Regeln? Deswegen war auch deutlich zu merken, dass Adam intern nicht viel Gegenwind hatte. Antonio Dawson, Hank Voight und eben Alvin haben sofort alles daran gesetzt, ihn da irgendwie rauszuhauen und selbst Kevin, der bislang wahrlich nicht der stetige Grenzüberschreiter ist, hat bei dem Zoohändler ganz bewusst seine Muskeln spielen lassen.

Jedoch gibt es eine neue Gegenspielerin. Auch wenn es etwas irritierend ist, wie sich sang- und klanglos von Commander Fischer entledigt wurde, aber der Figur muss man nicht wirklich nachtrauern. Ja sie gab es, aber richtig Eindruck hat sie nicht hinterlassen. Emma Crowley tritt da gleich schon ganz anders auf. Auch sie kennt die blaue Familie und Küngeleien, das wurde mit dem Episodenende deutlich, denn wenn Bob Ruzek als Argument hinzugezogen wird, dass Adam nicht gleich ganz gefeuert wird, dann sagt das auch viel aus. Ich vermute aber sowieso, dass Adams unbedachte Aktion nur der ideale Zugriffspunkt für Crowley war, um sich die Unit unter die Lupe zu nehmen. Es ist schließlich rauszuhören, dass sie bestens informiert ist. Ob sie nun alleine ein Interesse hat, oder oberhalb von ihr sie jemand angesetzt hat, bislang unklar. Aber Adam wird da nicht der eigentliche sein, auf den sie es abgesehen hat. Gleichzeitig ist er nun aber angezählt und bei einem weiteren Fehltritt wäre er dann sicherlich ein leichtes Bauernopfer. Hank jedenfalls wird die Botschaft verstanden haben und er gibt so schnell nun wahrlich nicht auf.

Eine Figur, die merkwürdig passiv in dieser Episode war, Kim Burgess. Wir haben es bislang mehrfach erlebt, meistens, wenn sie in Gefahr geraten ist, dass Adam sofort der Erste war, der besorgt nach ihr gesehen hat. Hier ist fast die Hälfte der Episode vergangen, bis sie überhaupt das erste Mal auf dem Bildschirm zu sehen ist. An ihrer Reaktion wegen Sean Romans Nachfragen war auch zu sehen, dass sie sich bewusst zurückhält. Vermutlich auch aus reinem Selbstschutz, weil sich die Zweifel wegen der Verlobung in sie bohren und sie deswegen lieber etwas Abstand will, um den Schmerz kleiner zu halten. Später gibt es noch die Szene im Großraumbüro, wo Adam sie auch prompt etwas zurückweist. Jo, perfektes Timing. Dabei ist es Kim dann eigentlich, die sogar sen entscheidenden Hinweis hat, damit Frank wenigstens von der Straße verschwindet und weiterer Schaden abgewendet wird. Das Gespräch in der Umkleide war auch schon wieder ruhiger, aber insgesamt unterstreicht die ganze Inszenierung doch, dass es gerade bei den beiden nicht gut aussieht.

Da scheinen Jay Halstead und Erin Lindsay bewusst als Gegengewicht inszeniert, denn sie waren tatsächlich das einzige Element dieser Episode, das etwas unbeschwert wirkte. Die Funken sprühen und das Sofa war ohnehin nur eine Symbolik, denn Erin wollte damit deutlich signalisieren, dass sie ihn bei sich willkommen heißen will. Sie hat gerade eine leichtere Phase, ja, warum eigentlich nicht? Denn dunkle Wolken gibt es auch bei Sean und seiner Knochenmarkspende. Die Szene mit Trudy Platt war noch herrlich, als sie wild spekulierte, warum er wohl Urlaub brauche, nur um dann den eigentlichen Grund zu erfahren und hin und weg zu sein. Leider ist Andrew Gibson gesundheitlich aber nicht in der Lage, die Spende zu empfangen. Es ist wirklich herzzerreißend, aber es war auch schön zu sehen, dass Sean sofort an Callies Seite eilte.

Fazit

Im Grunde habe ich keine größeren Kritikpunkte. Dass Adam sich so beweisen wollte, nachvollziehbar und aus Fehlern lernt man schließlich. Mit Emma Crowley gibt es wohl eine neue Widersacherin, bei der wir mal abwarten müssen. Die Dynamik bei Adam und Kim bleibt seltsam, aber das war schon zu erwarten. Dementsprechend ist aktuell viel im Köcher, was die Serie interessant am Laufen hält.

Lena Donth - myFanbase

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