Bewertung

Review: #5.13 Chuck gegen den Abschied

Foto: Yvonne Strahovski & Zachary Levi, Chuck - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Yvonne Strahovski & Zachary Levi, Chuck
© Warner Bros. Entertainment Inc.

[Hinweis an alle Leser: Da das Serienfinale über zwei Episoden ausgestrahlt wurde, die auch inhaltlich eine Einheit bilden, bezieht sich diese Review sowohl auf Episode #5.12 Chuck Versus Sarah, als auch auf #5.13 Chuck Versus the Goodbye. Den ersten Teil der Review findet ihr hier.]

What's happening? – One word: Jeffster!

Über die Tragik und die Action hinaus, hatte das Finale aber auch viel Humor zu bieten. Zwar war die erste der beiden Episoden doch sehr ernst, aber auch ein kleiner Augenblick mit Casey, der den Boden schrubbt, oder Morgans kindlicher Freude über den Unsichtbarkeitsmantel haben sich eingeschlichen, damit wir nicht vergessen, zu welchem Spaß die Serie auch fähig ist. Und die letzte Stunde, die uns die Serie beschert, hat wirklich von allen geliebten Geschmacksrichtungen etwas zu bieten. Neben den vielen Erinnerungen, besonders an den Serienpiloten (Chuck und Sarahs erste Verabredung, ihr Aufeinandertreffen am Nerd-Herd-Desk, der Tanz in einer russischen Botschaft, der Irine-Demova-Computervirus und noch vieles mehr). Außerdem bekommen all die wortlosen Buy-More-Angestellten aus dem Hintergrund dank Jeffs und Lesters Überwachungssystem endlich einmal die Gelegenheit zum Sprechen, wir werfen einen amüsanten Blick zurück auf die Anfänge der Serie mit Sarahs herrlichem Wienerlicious-Outfit (und Chucks wissendem Blick dazu) und Chuck schießt Caseys Hubschrauber mit dessen eigener Waffe ab. So kennen und lieben wir "Chuck" und es ist toll, all diese vielen Facetten noch einmal genießen zu können. Ein absolutes Highlight stellt dann auch noch einmal die allerletzte Jeffster-Performance dar. Dabei hat man für meine Begriffe sogar eine ähnlich epische Inszenierung geschafft wie bei deren legendärer "Mr. Roboto"-Auftritt. Denn mit Orchesterbegleitung, dirigiert von Morgan Grimes, und mit Lesters beeindruckendem Gesang inszeniert man hier den a-ha-Klassiker "Take on Me" und schafft damit wieder einen dieser legendären "Chuck"-Momente.

So konnten auch Jeff und Lester noch ein letztes Mal glänzen, bevor sie sich auf nach Deutschland für ihre bevorstehende Pop-Karriere machen ("You're gonna be stars there, women and men will adore you."). Die beiden haben ja bereits im Rahmen der letzten Staffel bewiesen, dass sie wieder richtig unterhaltsam und witzig sein können und nun erhalten sie hier einen würdigen Abschluss ihrer Geschichte. Aber auch Morgan kann wieder einmal als Chucks bester Freund glänzen, egal ob als dessen Berater und Hoffnungsträger oder als gutes Gewissen für Casey. Seine Auftritte sind allesamt Erinnerungen daran, wie genial man ihn in den letzten Jahren entwickelt und zu einem wichtigen, unentbehrlichen Element des Ensembles gemacht hat.

Ebenso wie Ellie, die, seit sie von allen Geheimnissen weiß, wieder ganz zu alter Stärke zurückkehren konnte und ihre unheimlich wichtige Rolle in diesen beiden Episoden zeigt, vor allem als moralische Stütze für ihren Bruder, ohne dabei auf einen passiven Part reduziert zu werden. Dies zeigt, wie wichtig es war, sie ins Geschehen einzubeziehen, und wie gut dies der gesamten Dynamik getan hat. Nun steht ihr eine hoffentlich glückliche Zukunft mit ihrer Familie in Chicago bevor und ihrem Bruder gibt sie ein letztes "Aces, Charles." mit auf den Weg. Und auch von Mary Bartowski nehmen wir hier noch einmal Abschied, die wohl für den witzigsten Augenblick des gesamten Finales verantwortlich ist, als sie die Waffe zückt und Devon mit den Worten "Grandma, what did we say about Baby Clara and firearms?" daran Anstoß nimmt.

She may be the best spy in the world, but I'm Chuck Bartowski. It's not like she's out of my league.

Über die Rückkehr von Linda Hamilton hinaus war dies aber kein Finale mit irgendwelchen Rückkehrern. Man hat sich hier voll und ganz auf die wichtigste Dynamik der Serie, die rund um Chuck und Sarah konzentriert und gut daran getan. In gewisser Weise kann man dies auch noch auf das Verhältnis der beiden zu Casey erweitern, der zwar nicht ganz so viel Aufmerksamkeit erhielt, aber durchaus auch in einigen Momenten zeigen konnte, wie nahe er ihnen steht, wie sehr er sich in den letzten Jahren verändert hat und sein Plan für die Zukunft, sich auf die Suche nach Gertrude Verbanski zu begeben, ist ein gutes und würdiges Ende für ihn. Casey ist nicht der Mann, der sich zu Hause langweilt und Gertrude ist die richtige Frau für seine Seite. Seine Tochter Alex ist glücklich mit Morgan, die bald zusammen ziehen werden und auch Casey hat nun ein wenig Glück verdient.

One magical kiss.

Das wichtigste Ende, mit dem dieses Finale abschließt und damit natürlich auch die Serie, ist dann aber natürlich das von Chuck und Sarah. In wunderbarer Parallelität zum Ende des Piloten findet Chuck Sarah an ihrem magischen Platz am Strand und nun ist es Chuck, der Sarah das wichtige Vertrauen anbietet und ihr dazu verhelfen möchte, sich einerseits neu in ihn zu verlieben und darüber auch die alten Erinnerungen wieder freizulegen. Wir wissen nicht, ob dieser letzte magische Kuss wirklich nach Morgans Theorie funktioniert und einfach alles Verlorene wiederbringt, aber ich für meinen Teil habe dieses doch sehr offene, aber unheimlich hoffnungsvolle Ende einfach als wunderschön und unheimlich romantisch empfunden. Wir wissen, dass diese beiden Menschen zusammen gehören und dass Sarah nicht anders kann, als sich in ihren Chuck zu verlieben. Wie genau dies vonstatten geht und ob sie nun langsam wieder zu ihrem Glück finden oder eben ganz schnell, bleibt unserer Fantasie überlassen und schon bei dem Gedanken an diese magische Szene muss ich wieder mit den Tränen kämpfen, so poetisch und eben emotional kraftvoll habe ich sie empfunden. Wir haben nicht Schwarz auf Weiß die Gewissheit präsentiert bekommen, aber tief in unserem Herzen wissen wir, dass für Chuck und Sarah alles gut wird und uns diese glückliche Zukunft, wie auch immer diese aussehen mag, nun in unserer Fantasie vorzustellen, ist das letzte Geschenk, das uns die Serie beschert.

Ich muss sagen, ich bin auch mit der Entscheidung, Chuck noch einmal zwischen seiner Verantwortung anderen Menschen gegenüber und seinem potentiellen Glück mit Sarah wählen zu lassen, sehr zufrieden. Als die Möglichkeit aufkam, dass man vielleicht mit Hilfe des Intersects Sarahs Erinnerungen wieder herstellen kann, hatte ich schon leichte Befürchtungen, man würde am Ende doch so etwas wie eine Art Zauberspruchlösung bevorzugen. Aber indem Chuck noch ein letztes Mal unter Beweis stellt, dass er eben doch immer ein selbstloser Held ist und sich zum größeren Wohl wieder einmal das Intersect herunterlädt, habe ich dies als sehr guten Kompromiss empfunden. Und es ist für mich zu diesem Zeitpunkt auch überhaupt nicht wichtig, was dies nun wirklich praktisch für ihn bedeutet. Ich gehe davon aus, dass sich die Auswirkungen bei ihm immer in Grenzen halten werden, denn Chuck ist nun mal etwas Besonderes, wenn es um das Intersect geht. Aber so kann General Beckman vielleicht irgendwann wieder einmal das alte Team zusammenrufen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Aber wie und wann bleibt eben unserer Vorstellungskraft überlassen.

Chuck, tell me our story.

Mit diesem unheimlich gelungenen Abschluss, der noch einmal all die Stärken der Serie demonstriert: ihre wahnsinnig charmanten und liebenswerten Charaktere, die großartigen Schauspieler, das riesige Herz, die Romantik, die tolle Action, unheimlich viel Spaß und einfach großartige Unterhaltung, verabschiedet sich nun also "Chuck" aus unserem Leben. Dass wir nun leider nie wieder neue Abenteuer rund um Chuck, Sarah und Casey sehen werden, hat sich bei mir noch nicht so richtig gesetzt, ich freue mich nun noch auf die etwas längere Variante des Finales auf DVD (Chris Fedak und Josh Schwartz versprechen ca. acht Minuten mehr Laufzeit) und ich habe natürlich immer noch die 91 Episoden zum wieder und wieder Anschauen, aber diese kleine Serie rund um den Nerd mit dem riesigen Herz, dem charmanten Lächeln und den Abenteuern, die er erlebt, wird immer einen Ehrenplatz unter meinen Lieblingsserien haben. Spätestens dieses großartige Finale hat dies für die Ewigkeit zementiert.

Cindy Scholz - myFanbase

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