Review: #5.10 Chuck gegen Bo Derek

Wow, da hat man sich gerade seelisch und moralisch darauf eingestellt, dass die Serie für ihren Endspurt noch einmal zu den eigenen, eher locker-flockigen Wurzeln zurückkehrt und hauptsächlich als Comedy-Show fungiert, und dann bekommt man am Ende doch noch eine derart bedeutende Wandlung vorgesetzt. Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet und ich bin nun mehr als gespannt auf die verbleibenden drei Episoden.

Bevor wir uns dem großen, epochalen Cliffhanger widmen, muss ich aber erst einmal noch auf die dem Ganzen vorhergehende Folge eingehen. Denn auch wenn die nicht viel mehr Substanz hatte als die vorherige, hab ich mich doch wirklich sehr gut amüsiert und ich bin fast geneigt, mein Urteil zur Folge von letzter Woche noch einmal zu überdenken. Denn ebenso wie #5.10 Chuck Versus Bo hat man eigentlich auch da schon eine sehr lustige und mit viel Leichtigkeit ausgestattete Episode abgeliefert und viel von meiner leichten Enttäuschung hing doch eher mit meiner anders ausgerichteten Erwatungshaltung zusammen. Wenn ich jetzt aber sehe, wo man sich kurz vor Schluss noch hinbewegen wollte und was dies emotional für Auswirkungen haben sollte, dann war es einfach unheimlich wichtig, dem Zuschauer vorher noch einmal die leichte und beschwingte Atmosphäre von Chuck und Sarah im Glück vor Augen zu führen. Und besonders hier ist es förmlich greifbar, was es für Sarah bedeutet, die Bürde des Intersects auf sich zu nehmen.

Bis es zu diesem Punkt kam, haben wir wieder einmal eine glückliche und unbeschwerte Sarah erlebt, der viel daran liegt, in ein normaleres Leben einzutreten. Ihre Begeisterung und Aufregung für die neue Ausrichtung von Carmichael Industries wirkte ansteckend und hat so sogar Casey überzeugen können und es war umso tragischer, sie diesen letzten Schritt aus Liebe zu Chuck tätigen zu lassen. Und machen wir uns nichts vor, Sarah plus Intersect ergibt einfach eine Höllenkombination, denn das Yvonne Strahovski ordentlich badass ist, hat sie bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Aber die Endszene dieser Folge, in der Sarah unter dem Einfluss des Intersects stand, war dann noch einmal eine Steigerung von allen bisher dagewesenen Sarah-Kampfszenen.

Jetzt kann man natürlich meckern, dass mittlerweile anscheinend jeder einmal das Intersect haben darf, aber ich stelle dem entgegen, dass die Serie nun schon eine ganze Weile ohne ausgekommen ist. Zum jetzigen Zeitpunkt, so kurz vor dem Ende ist es völlig OK, wieder auf diesen für die Show so prägenden Plotmechanismus zurückzukommen. Auch die Tatsache, dass der neue Gegenspieler Nicholas Quinn der Mann ist, der das Intersect vor vielen Jahren ursprünglich erhalten sollte, bietet eine gute Lösung, die Sinn ergibt, aber nicht zu kompliziert wirkt. Nun kommt es darauf an, was man daraus macht aber gerade wenn es um große Finalfolgen geht, hat man ja nun durchaus ein gutes Händchen bisher bewiesen und deshalb bin ich zuversichtlich, dass auch das eigentliche und endgültige Serienfinale ein denkwürdiges werden wird.

Bis es soweit ist, hat man hier aber noch eine sehr amüsante und sehr unterhaltsame Folge abgeliefert, die in den letzten Momenten einen ernsten und bedeutenden Ton angenommen hat. Zuvor gab es aber viel Spaß mit Jeff und Lester, über die ich mich hier wirklich köstlich amüsiert habe, in den wiederholten Aufwachmomenten in der Wüste und in der Art und Weise, wie der schlaue Jeff sich eben nicht einfach an der Nase herumführen lässt. Auch ihr blanker Horror während der Schießerei im Buy More war köstlich, ebenso wie der aufgemotzte Skigebiet-Buy-More. Dann gab es noch den hoch unterhaltsamen Plot rund um Bo Derek, der gespickt mit witzigen Sprüchen war (auch wenn offensichtlich ist, dass Bo Derek eher der Kindheitsschwarm von Chris Fedak und Josh Schwartz, als der von Chuck und Morgan war) und einige legendäre Casey-Sprüche. Alles in allem also so, wie ich mir eine gute "Chuck"-Episode vorstelle.

Cindy Scholz - myFanbase

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