Bewertung

Review: #3.19 Mit Abed auf der Coach

Vielleicht ist es nur meine Euphorie nach der guten Nachricht, dass "Community" sich dem Ziel six seasons and a movie zumindest um eine 4. Staffel annähert, oder doch eher die Tatsache, dass ich beim Anschauen von #3.19 Curriculum Unavailable aus dem Lachen nicht herauskam, aber ich bin geneigt zu sagen, dass diese Episode wirklich großartig war. Sie muss natürlich der Konkurrenz der ersten Clip-Show der Serie, dem kleinen Meisterwerk #2.21 Paradigms of Human Memory standhalten, aber im Moment würde ich soweit gehen und sagen, dass mir diese neue Variante des Konzepts etwas besser gefällt. Es ist zwar schon eine Weile her, dass ich Paradigms of Human Memory zum letzten Mal gesehen habe und meist wachsen mir die Episoden durchaus auch erst beim mehrmaligen Schauen so richtig ans Herz, aber nach meiner derzeitigen Stimmungslage schätze ich Curriculum Unavailable durchaus etwas höher ein.

Es war einfach eine clevere halbe Stunde, mit unheimlich vielen zum Schreien komischen Gags, aber auch netten Charaktermomenten. Und es hat sich weiter auf der Kurve der angestrebten fortlaufenden Handlungen bewegt, die "Community" sich in der 3. Staffel vorgenommen hat. Dabei sind nun sogar bereits zwei volle Monate vergangen, seit die Greendale Seven exmatrikuliert wurden und demnach auch seit Dean Pelton in der Gewalt von Diktator Chang ist. Das ist durchaus starker Tobak, gerade für eine Comedy-Serie und ich bin gespannt, wann und wo wir den Dean demnächst vorfinden werden. Nun steht aber erst einmal die Aufgabe an, dass die Entführung des Deans überhaupt bekannt wird, denn bisher ist nur Abed auf der richtigen Spur.

Als Abed wieder einmal voll in seiner Inspector–Spacetime-Rolle aufgeht, hatte ich kurz die Befürchtung, dass wir uns in dieser Episode so kurz nach #3.16 Virtual Systems Analysis wieder mit dessen Psyche beschäftigen werden, aber auch wenn dies der Ausgangspunkt der Psychotherapie für die Lerngruppe ist, schlägt diese doch schnell einen anderen Kurs ein. Da bekommt jeder Charakter einen Moment im Rampenlicht und die Möglichkeit, die eigenen Verrücktheiten zu zeigen, bis wir dann soweit sind und Greendale als solches mit all seinen durchgeknallten Kursen und Ideen zu betrachten. Innerhalb dieser kleinen aber feinen Clips liegen unzählige Witze, die mich wirklich mehrfach schallend zum Lachen gebracht haben. Besonders beeindruckend finde ich dabei vor allem, dass sie wirklich alle zündeten, auch wenn wohl jeder seine eigenen kleinen Highlights darunter haben wird. Meine sind die Aneinanderreihung der Kurse in Greendale (Die Kunst des Atemanhaltens! Was man alles Frittieren kann!! Leitern!!!) und Shirleys Plan, ihre Jungs zu bestrafen, in dem sie die Spielsachen der Kinder an die Lerngruppe weiterverschenkt (den mag ich wohl besonders, weil ich die Idee als Mutter einfach köstlich finde).

Das ganze Szenario nimmt dann aber noch eine neue Wendung, als der Psychiater, der von Kultkomiker John Hodgman gespielt wird, versucht den "Greendale Seven" einzureden, sie hätten sich ihre gesamte Zeit in Greendale nur eingebildet und wären eigentlich gemeinsam in einer psychiatrischen Anstalt gewesen. Das ist nicht nur eine nette Referenz auf dieses besonders in Sci-Fi-/Mysterie-Serien beliebte Stilmittel, die Möglichkeit einer solchen zweiten Realität in den Raum zu stellen, sondern liefert dann auch eine großartige Sequenz, in der wir die Abenteuer der Lerngruppe sehen, wie sie sich eben nur in ihrer Fantasie abgespielt haben könnte. Diese Szene ist "Community"-Unterhaltung in Reinkultur, sich selbst referierend und parodierend und dabei dennoch witzig und clever.

Am Ende der Folge steht wie erwähnt die Erkenntnis, dass der Dean aus den Fängen von Chang gerettet werden und die Gruppe unbedingt nach Greendale zurückkehren muss. Das steht nun also in den finalen drei Folgen auf dem Programm, welche von NBC am Stück gesendet werden. Danach bilde ich mir dann mein endgültiges Urteil über den Handlungsstrang rund um Chang, den ich bisher immer noch nicht so richtig einordnen kann. Da der hier aber nur eine untergeordnete Rolle spielt und eigentlich nur dazu diente, das Geschehen ins Rollen zu bringen, will ich den auch gar nicht in meine Beurteilung einbeziehen. Denn die Folge für sich war einfach nur toll und lädt direkt zum wiederholten Ansehen ein. Das lege ich damit auch all meinen Lesern ans Herz, denn ihr wollt ja nicht hier all die tollen Witze lesen, sondern sie lieber von euren Lieblings-"Community"-Darstellern vorgetragen sehen. Die waren hier nämlich alle mal wieder durch die Bank weg voll in ihrem Element.

Cindy Scholz - myFanbase

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