Bewertung

Review: #1.04 Mit allen Mitteln

Foto: Nicollette Sheridan, Desperate Housewives - Copyright: 2004 Buena Vista Home Entertainment, Inc. und Touchstone Television
Nicollette Sheridan, Desperate Housewives
© 2004 Buena Vista Home Entertainment, Inc. und Touchstone Television

Der deutsche Titel "Mit allen Mitteln" passt auf jeden der Charaktere und ihre entsprechenden Handlungen in dieser Episode.

Mit Ausnahme von Lynette, der eben nicht jedes Mittel Recht ist, um ihre Kinder ruhig zu stellen. Die Lehrerin ihrer Zwillinge rät ihr, den beiden Tabletten gegen das "Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom" zu verabreichen, da die Jungs nicht gehorchen und ständig etwas anstellen. Lynette, die anfangs strikt dagegen ist, versucht in einem schwachen Moment doch den Jungs die Medikamente zu geben. Als diese sich jedoch weigern, begräbt sie diese Idee ganz schnell wieder und drückt ihre Jungs fest an sich. Man sieht deutlich wie gestresst Lynette ist und welche Herausforderung es für sie ist jeden Tag die Kinder um sich zu haben. Man erkennt auf der einen Seite, dass sie zwar ihren alten Job vermisst, aber auch wie sehr sie ihre Kinder liebt und auch diese Art von "Beruf" als Mutter meistert.

Ich frage mich wirklich wie sie jeden Tag die Kraft aufbringt diese hyperaktiven Kinder großzuziehen.

Gabrielle dagegen versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass die Affäre mit John auffliegt.

John hat bei einer gemeinsamen Badesession mit Gabrielle einen seiner Sportsocken unterm Bett liegen lassen, den Carlos entdeckt. Gabrielles schnell erfundene Ausrede die Putzfrau würde damit Staub wischen fand ich brillant. Ich war wirklich sprachlos darüber, dass Gabrielle in wenigen Sekunden solch eine Ausrede für diese scheinbar unausweichliche Situation parat hatte. Das Carlos den schwulen Kabelmenschen verdächtigt mit seiner Frau geschlafen zu haben, scheint aus seiner Sicht für den Zuschauer gar nicht so abwegig. Immerhin ist dieser gegen 8 Uhr abends in der Wohnung der Solis gewesen, John hat jedoch dummerweise gesagt er hätte den Kabelmenschen um fünf Uhr kommen sehen. Der arme Kabeltyp kann einem ganz schön leid tun, als der eifersüchtige Carlos ihn in seiner eigenen Wohnung zusammenschlägt.

Auf eine makabere Art war das Ganze allerdings auch lustig. Gabrielles Gesichtsausdruck, während sie abends mit Carlos in der Badewanne sitzt und in den Nachrichten in dem Phantombild des "Schwulenhassers" ihren Ehemann erkennt, einfach herrlich.

Bree versucht wiederum mit allen Mitteln den Schein ihrer perfekten Welt aufrecht zu erhalten. Sie belügt ihre Kinder in Bezug auf ihre Eheprobleme. Dies führt zu einem Streit mit Andrew, der daraufhin abhaut. Bree schafft es in dieser Folge mal wieder einem mit offenem Mund vor dem Fernseher sitzen zu lassen. Zuerst tritt sie mit einem gekonnten Kick Andrews Zimmertür ein und dann taucht sie tatsächlich im Strip Club auf und blamiert ihn vor seinen Freunden. Besonders originell fand ich ihre Geschichte über das traurige Leben der Stripperin, was dazu führt, dass Andrew fluchtartig den Club verlässt. Die Frau weiß sich definitiv zu helfen und sie hat ein unglaubliches Talent dafür Leute in aller Öffentlichkeit zu blamieren.

Doch in dieser Episode gibt es auch einen kurzen Moment zwischen Bree und ihrem Sohn in dem sie beide ein wenig über ihr Gefühlsleben preisgeben. Man merkt, dass Bree unter der Trennung von Rex leidet. Nach außen hin verkörpert sie jedoch stets die perfekt funktionierende Bree Van de Kamp die kein Zeichen von Schwäche zeigt.

Am meisten berührt hat mich in dieser Folge die Geschichte um Susan. Erpresst von Mrs. Huber, die den verkohlten Messbecher von Susan in den Trümmern von Edies abgebranntem Haus gefunden hat. Das tat mir richtig weh. Mrs. Huber ist wirklich die nervigste und hinterhältigste Nachbarin, die man sich vorstellen kann. Ihr ist scheinbar jedes Mittel recht um an Geld zu gelangen. Am Schlimmsten fand ich, dass Susan aus Angst vor Mrs. Huber Mike so vor den Kopf gestoßen hat. Zuerst im Supermarkt an der Kasse als sie ihm einen ganz bösen Korb gibt und dann die Szene vor Mrs. Hubers Haustür. Ich konnte gar nicht hinsehen, so weh tat mir das. Man hat genau gemerkt, wie sehr sich Susan über die Einladung von Mike gefreut hat und dann opfert sie ihre Karte an ihre größte Konkurrentin Edie, nur um diese davon abzuhalten in Mrs. Hubers Haus zu gehen. Sie tat mir so leid und Mike, der arme Kerl hat die Welt nicht mehr verstanden.

Diese Folge zeigt dadurch aber auch was für ein tolles Team Susan und ihre Tochter Julie sind. Julie unterstützt ihre Mutter wo sie nur kann, besonders in dem Kampf um Mike. Dank Julies Idee und ihrer Hilfe den Messbecher aus Mrs. Hubers Haus zu stehlen hat diese am Ende nichts mehr gegen Susan in der Hand. Wie sehr hab ich es genossen, als Susan mit diesem selbstsicheren triumphierenden Gesichtsausdruck am Ende vor Mrs. Huber steht und sagt: "Wenn ich ihnen von jetzt an auf der Strasse begegne und zu ihnen Guten Morgen Mrs. Huber oder wie geht’s ihnen Mrs. Huber sage, dann sollten sie wissen, dass ich sie innerlich, ganz im Stillen, aber entschieden mit jeder Faser hasse." Perfekt!

Das Geheimnis um Marie Alice bleibt auch in dieser Folge weiterhin spannend. Wir erfahren dank des Tonbands, welches Bree beim Psychologen geklaut hat, von ihren Alpträumen und ihrem richtigen Namen Angela

Auch Pauls Verhalten bleibt weiterhin geheimnisvoll. Nachdem die Housewives ihm die mysteriöse Nachricht an Mary-Alice zeigen, flüchtet er zunächst unter Tränen aus dem Haus und unterbreitet Lynette und Gabrielle am nächsten Tag eine sehr unglaubwürdige Story über diese Notiz, die ihm weder die beiden noch ich glauben. Am Ende der Episode sieht man, dass Paul einen Privatdetektiv anheuert um herauszufinden, wer seiner Frau die Nachricht geschrieben hat.

Das möchten auch wir wissen.

War es ein Feind? Vielleicht jemand aus der Nachbarschaft? Fragen über Fragen, die nach Antworten verlangen und die das Warten auf die nächste Folge noch unerträglicher machen.

Sieben Punkte, da ich so sehr mitgefiebert und gelitten habe und die schauspielerische Leistung der Protagonisten einfach meisterhaft ist.

Nadine B. - myFanbase

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