Bewertung

Review: #5.08 Stadt in Flammen

Foto: Teri Hatcher & Andrea Bowen, Desperate Housewives - Copyright: 2008 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.
Teri Hatcher & Andrea Bowen, Desperate Housewives
© 2008 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.

Seit der dritten Staffel an gibt es bei Desperate Housewives in jeder Staffel eine Episode, die besonders heraussticht, da sie mit größerem Aufwand erstellt worden ist und in der meist ein dramatisches Ereignis stattfindet. In der dritten Staffel war es ein Geiseldrama in einem Supermarkt, in der vierten Staffel ein Tornado der die gesamte Wistiria Lane verwüstet hat und in dieser fünften Staffel ist es nun ein großer Brand in einem Nachtclub, der das Leben aller Anwesenden gefährdet.

Das klingt natürlich sehr vielversprechend und meine Erwartungen an diese Folge waren dementsprechend hoch. Die Episode insgesamt hat mich zwar überzeugt, aber von dem "großen Brand" hätte ich ein wenig mehr erwartet. Die Tatsache, dass sich die große Katastrophe und somit das große Drama erst in den letzten fünf Minuten der Folge abgespielt hat, fand ich etwas schade. Meiner Meinung nach hätte das Feuer ruhig früher ausbrechen können und man hätte den Charakteren es schwieriger machen müssen, aus dem Club heraus zukommen. Innerhalb weniger Minuten sind die meisten Personen schon aus dem Club draußen, nur Mike bleibt bewusstlos am Boden liegen.

Man muss schon befürchten, dass Mike vielleicht sterben könnte, was bedeuten würde, dass das Paar Susan/Mike wirklich NIE mehr zu Stande kommen würde. Daher wäre ich nicht wirklich traurig gewesen, wenn Mike aus der Serie geschrieben worden wäre. Anderseits gäbe es in solch einem Fall ja noch die Möglichkeit, dass Mikes Geist auftaucht und die beiden dann doch noch als Paar bzw. im Bett enden. Die Autoren von "Grey’s Anatomy" haben ja schon eindrucksvoll bewiesen, dass es anscheinend möglich ist, Sex mit einem Geist zu haben. Aber man kann aufatmen (oder enttäuscht seufzen), denn schließlich spielt Dave den großen Held und rettet Mike innerhalb weniger weiterer Minuten aus dem Inferno und bis auf Dr. Heller und einige bedauernswerte Personen, die wir nicht kannten, kommen alle lebend aus dem Club heraus. Also ihr merkt, dass ich von dem großen Brand etwas mehr Drama erwartet habe.

Lynette

Dennoch möchte ich es wagen, diese Folge als bisheriges Highlight der Staffel zu betiteln. Und das nicht nur aufgrund der Tragödie im Club, sondern auch auf wegen einiger anderer gelungener Storylines. Vor allem sticht hier wieder, wie bereits in der vorherigen Folge, die Story rund um Lynette und ihren verliebten Sohn Porter hervor. Endlich erfährt Lynette, dass Porter vor hat, mit Anne durchzubrennen, was ihr natürlich unbedingt verhindern möchte. Ich war schon ziemlich entsetzt von Lynette, denn so eiskalt wie in dem Gespräch mit Anne sieht man sie wirklich selten. Doch wie sollte es auch anders sein, entschließt sie sich am Ende doch noch dazu, Anne gegen ihren gewalttätigen Eheman zu verteidigen. Ich hatte bisweilen wirklich Mitleid mit Anne empfunden, auch wenn ich ihr nicht so ganz glaube, dass sie wirklich von Porter schwanger ist. Vielleicht wollte/will sie so nur aus ihrer Ehe entkommen und hatte deshalb vor, mit Porter durchzubrennen, was auch irgendwie verständlich ist, wenn man in Annes Situation wäre. Denn wirklich hinterlistig scheint sie nicht zu sein, nein, ich finde sie sogar recht sympathisch.

Julie

Nachdem [people=Joy Lauren]1271[/url] alias Danielle Van de Kamp bereits in der dritten Episode dieser Staffel einen Auftritt hatte, treffen wir nun wieder auf eine alte Bekannte, diesmal in Form von Susans Tochter Julie. Letzte Folge war ich ja mal wieder wirklich gelangweilt von Susans Story, doch diese Woche hat sie mir sogar ziemlich gut gefallen. Die witzigste Szene war gleich zu Beginn, als Julie mit ihrem neuen Freund auftaucht, von dem Susan ausgeht, er sei der junge Taxifahrer und dann schockiert ist als sich herausstellt, dass ihr Freund um viele Jahre älter ist als Julie und dazu auch noch mehrfach geschieden ist. Klar, dass Susan dann ziemlich schockiert ist, als sie erfährt, dass der ältere Mann ihre Tochter gerne heiraten möchte. Dennoch hätte man die ganze Situation ein wenig erwachsener lösen können. Wirklich toll war das Gespräch zwischen Susan und Julie, in dem die Tochter ihrer Mutter gesteht, dass sie niemals heiraten möchte. Ich kann Julie sogar verstehen, schließlich musste der Einfluss ihrer beziehungsgestörten Mutter irgendetwas bei ihr hinterlassen haben. Dennoch darf sie so etwas nicht verallgemeinern, schließlich gibt es Menschen, die für Beziehungen geschaffen sind und solche, die es eben nicht sind. Und Susan gehört wohl eher zu den Menschen, die nicht für längere Beziehungen geeignet sind.

Bree & Gabrielle

Auch Bree war in dieser Episode mal wieder wirklich lustig. Sie wird von einer Reporterin interviewt, die anscheinend bei jeder Person den Dreck finden will, den man unter den Teppich gekehrt hat. Zwar war die ganze Szene mit dem Interview und dem Telefonanruf von orsons Bewährungshelfer ziemlich vorhersehbar, aber witzig war es auf jeden Fall. Natürlich lässt die Reporterin danach auch nicht locker und findet noch so allerhand schmutzige Details aus Brees Vergangenheit heraus. Ich hoffe aber, dass Bree bald mal eine spannende und feste Storyline bekommt, was bisher in dieser Staffel noch nicht so richtig der Fall war.

Die enttäuschendste Story war dieses Mal die von Gabrielle. Was ganz nett begonnen hat, wird jetzt leider ziemlich nervig und ich hoffe, dass die Geschichte um Virginia nun endlich mal ein Ende hat. Eigentlich gibt es nicht viel zu sagen, denn in meinen Augen war sie in abgeänderter Art und Weise die gleiche Geschichte, wie bereits die Folgen davor: Gaby will nichts mehr von Virginia wissen, Virginia macht ihr daraufhin ein Angebot, Gaby kann nicht widerstehen und sagt zu, Gaby wird von Virginia genervt und geigt ihr die Meinung. Fertig. Es gab zwar einige witzige Szenen, dennoch hätte ich jetzt gerne wieder mehr Gaby und Carlos als Paar im Mittelpunkt.

Das Stafflegeheimnis

Zu guter letzt die Story um Dave. Wir wissen jetzt also, was einige bereits nach der ersten Folge wussten bzw. mutmaßten: Mike ist derjenige, an dem sich Dave rächen will. Und einige werden auch jetzt schon ahnen, dass es eventuell mit dem Autounfall zusammenhängen könnte, den Mike und Susan vor einigen Jahren hatten. Doch wir sind gerade einmal bei Episode acht von vierundzwanzig und ich hoffe, dass sich die Autoren noch irgendeinen Clou einfallen lassen werden. Schließlich war das doch bisher immer so, vor allem wenn man an das Staffelgeheimnis der zweiten Staffel zurückdenkt, dessen unerwartete Wendung gegen Ende wirklich überraschend für mich war.

Dass Dave nicht gerade ein harmonischer Mitmensch ist, war mir bereits nach seinen zahlreichen verbalen Wutausbrüchen klar. Doch dass er Dr. Heller letztlich umbringt und einen ganzen Club anzündet, hätte ich ihm nicht zugetraut. Seinem erschrockenen Blick nach zu urteilen als er gesehen hat, was er mit Dr. Heller gemacht hat, scheint er ein wirklicher Psychopath zu sein und ich habe große Angst um Edie, die schließlich mit ihm in einem Haus wohnt. Wenn Mike stirbt würde ich nicht gerade tagelang nur in Schwarz herumlaufen, aber Edie ist ein Charakter, den ich ziemlich mag, weshalb ich hoffe, dass ihr nichts zustößt.

Fazit

Obwohl ich von der großen Katastrophe im Club etwas mehr erwartet hätte, markiert diese Episode, vor allem dank Lynettes Story, den momentan Staffelhöhepunkt.

Manuel H. - myFanbase

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