Bewertung

Review: #5.24 Showdown

Foto: Dana Delany & James Denton, Desperate Housewives - Copyright: 2009 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.
Dana Delany & James Denton, Desperate Housewives
© 2009 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.

Was für eine Enttäuschung. Nicht nur die letzten paar Episoden nach Edies Ausschied hatten eigentlich gar nichts mehr Interessantes an sich oder brachten uns gar wirklich überraschende, neue Informationen und Wendungen. Auch schon davor hat es dieser Staffel gewaltig an allen Ecken und Enden an bannenden Storylines, Charakterentwicklungen und natürlich vor allem an Spannung um das Staffelgeheimnis gefehlt.

Enttäuschter kann man einen Fan der ersten Stunde wie mich also gar nicht erst zurücklassen. Nachdem wir bereits zusammengefasst seit ca. einem halben Jahr wissen, a.) was Dave vorhatte und b.) wen er dabei ungefähr im Visier hatte, kommt faderweise hinzu, dass Susan irgendwann kurz vor dem Finale damit herausrückte, wie es bei dem Unfall damals wirklich abgelaufen ist. Und nicht einmal das kam sonderlich überraschend, sondern mutierte schnell zu dem wohl größten Witz der Welt seit langem. Until now...

Because the truth is, I think you are the most fascinating woman that I've ever met.

Für mich der einzige, anständige Plot dieses Finales war wohl der um Bree. Während sie mir im gesamten bisherigen Verlauf der Serie eigentlich recht suspekt war, hat sie mir nun zum Ende immer besser gefallen. Auch Karl, den ich in der Kombination mit Susan unausstehlich fand, wird mir immer sympathischer und ich weiß nicht, was gegen Bree und Karl als Paar spräche. Die beiden passen wie die Faust aufs Auge perfekt zusammen, vor allem da sie sich ja auch schon öfters die Finger schmutzig gemacht haben... Dass Orson nun versucht, Bree erpressend an sich zu binden, bringt aber bereits wieder die Wende, denn damit wird nur wieder einmal eine Storyline durchgekaut, die wir bereits in den Staffeln zuvor mindestens zwei Mal gehabt haben...

They give you designer clothes and you give them... - ... the pleasure of my company.

Und schon die nächste Storyline, die mir wahrscheinlich in der kommenden Season Albträume bereiten wird, weil ich mit Ana schon jetzt ziemlich wenig anfangen kann und eigentlich nur genervt bin und erneut so das Gefühl habe, dass wir das doch schon einmal hatten. So langsam glaube ich wirklich, dass das Konzept dieser Serie schon längst überstrapaziert ist und bestenfalls nach der vierten Staffel zu Ende gehen hätte sollen. Immerhin hätten dann alle ihr Happy-End gehabt und mir wäre diese teilweise wirklich unansehnliche fünfte Season nicht vor die Augen gekommen. Bin ja mal gespannt (okay, so kann man meinen Gemütszustand sicherlich nicht bezeichnen, aber gut...), ob es Gaby zumindest gelingen wird, Ana zu zeigen, wie der Hase läuft, ohne dass die gleich zu Carlos rennt und ihm von der furchtbaren Misere erzählt, die sie unter Gabrielles Tyrannei so mitmachen muss...

Vielleicht besinnt sich die scheinbar so furchtbar kranke Tante von Carlos doch noch eines Besseren oder vermisst Ana so sehr, dass sie diese zurückverlangt... Recht wäre es mir, da ich endlich wieder einmal mehr Bewegung in Gabrielles und Carlos’ Eheleben sehen möchte. Und definitiv nicht, wie Carlos und Gabrielle so ganz und gar an sich vorbei leben, wie es auf mich zurzeit den Anschein hat.

I'm pregnant. With twins.

Irgendwie nutzt sich das bei Lynette inzwischen ab. Es ist zwar nicht schön, aber da wäre es mir bei weitem noch lieber gewesen, wenn es wirklich der Krebs gewesen wäre, der sie da wieder einholt, als die Schwangerschafts-Storyline, derer ich so langsam leid bin. Und dann hätte ich mir gerade auch noch bei dieser Plot-Line einiges mehr erwartet, wenn man bedenkt, dass Lynette bereits in der Vergangenheit – vor Season fünf, wohl gemerkt – großartige Geschichten, von Geiselnahme bishin zu Krebs, zu bieten hatte. Wo ist also diese Kreativität hin? Wo ist dieses mitreißende Gefühl geblieben, das früher einfach da war? Bei einem anderen Charakter hätte ich möglicherweise noch ein Auge zudrücken können, aber gerade Lynette hätte immer noch so großes Konfliktpotenzial, das nicht mit relativ unsinnigen Storys in Mitleidenschaft gezogen werden sollte.

The last thing Lila Dash thought about was her husband Dave. She wondered what her death would do to him. Luckily for Lila she would never know.

Sehr unspektakulär kommt endlich auch dieser Plot zu einem Ende, der weitaus schlechter endet, als er begonnen hat. Ich hätte nicht einmal verspoilert gewesen sein zu brauchen, um zu erahnen, dass Susan und auch MJ nicht den Serientod sterben werden. Ich habe also regelrecht auf die wenigen letzten Minuten hingefiebert, da ich mir da noch den einen oder anderen Coup erwartet hatte, aber zu früh gefreut. Es kam nichts, außer jemand war so elektrisiert, als das passierte, was ich schon lange gefürchtet hatte. Susan und Mike scheinen wieder zusammen gefunden zu haben, was für mich einmal mehr gegen die Autoren spricht, die nicht den Mumm aufbringen, gegen den Strom zu schwimmen und zwei Figuren, die anfänglich gar nicht füreinander bestimmt waren, zusammen zu lassen...

Vor allem tut es mir für Katherine leid, die in der vierten Staffel noch ein unglaublich mitreißender Charakter war und sich leider zum Lückenfüller herabgearbeitet hat und durch die anzunehmende Hochzeit von Susan und Mike nur noch weiter in der Rangordnung der Housewives abrutschen wird und dann womöglich auch nur noch gelegentlich vorbeischaut. Arme Dana Delany, das hast du nicht verdient!

Falls die Autoren uns tatsächlich nur einen Streich spielen wollen und zu Beginn der sechsten Staffel wahrhaftig Katherine am Altar steht, ist das nicht wirklich besser, weil man sich irgendwie denken kann, worauf dies doch wieder hinauslaufen wird: Mike und Susan müssen immerzu aneinander denken, beginnen eine stürmische Affäre (ach nein, die hat sich Bree schon für die kommende Season gesichert...) und kommen früher oder später, ohne irgendjemanden zu betrügen, zusammen. What a waste of time.

Fazit

Was zurückbleibt, ist ein unzufriedener Zuschauer. Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass der 5-Jahressprung viel ausgemacht hat und diese Saison weitaus packender geworden wäre, wenn wir nicht nur mit lahmen Stand-Alone-Folgen zugequetscht worden wären, sondern auch mehr darüber erfahren hätten, was während der fünf Jahre passiert ist, nicht was fünf Jahre später geschieht...

Sofern Staffel sechs nicht so manches reformiert, wie man so schön sagt, sollte ich es mir noch einmal überlegen, weiterzuschauen, vor allem da die Serie inzwischen schon ins Unendliche verlängert wurde. Oh weh, wie schwer mir wird ums Herz...

Niko Nikolussi - myFanbase

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