Bewertung

Review: #4.04 Sucht nach Freiheit

Foto: Michael C. Hall & Julie Benz, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Michael C. Hall & Julie Benz, Dexter
© Paramount Pictures

Mehr Tempo, einen wunderbar mordenden Dexter, eine abwesende Rita samt Kinder und ein gehöriger Cliffhanger: Diese Folge hatte alles, was eine gute "Dexter"-Folge bieten sollte und ließ uns endlich wieder zufrieden zurückgucken.

"Let the good times roll."

Alles beginnt damit, dass Rita zu einer Hochzeit eingeladen ist und sich samt Kinder aber ohne Ehemann aus dem Staub macht und Dexter alleine zurückbleibt. Jeder andere Ehemann und frisch gebackene Papa würde wohl die Ruhe genießen, endlich wieder ordentlich Fussball gucken und die Bierflasche auch mal ohne Untersetzer auf den Wohnzimmertisch stellen, so aber nicht Dexter. Er will wieder zuschlagen. Und wenn wir mal zurückblicken, hat Dexter in dieser Staffel tatsächlich noch nicht gemordet und so wurde es auch für uns wieder Zeit, Dexter im Einsatz zu sehen. Sein Opfer/Täter ist diesmal die Polizistin Zoey Kruger, die ihren Mann und ihre Tochter umgebracht hat. Dieser grausame Mord wird vor allem deswegen interessant, da Zoey wohl ähnlich fühlte als Dexter, als sie diesen Mord begangen hat. Ihm wurde seit der Geburt des Babys fast vollständig seine Freiheit und Freizeit genommen. Dennoch ist Dexter anders. Er hat sich unter Kontrolle und glaubt von sich immer noch, das Doppelleben führen zu können. Er kann unterscheiden zwischen seinen Begierden nach Freiheit und dem Verlangen, ein scheinbar normales Leben zu führen. So nutzt er jetzt die freie Zeit, um endlich der Mann zu sein, nach dem er sich als anständiger Papa und Ehemann sehnt. Es ist wirklich herrlich Michael C. Hall wieder mit seinem "Killerblick" zu sehen und dabei zuzuschauen, wie er wieder zu alter Stärke findet. Dabei hilft ihm auch Harry, der ihn auch diese Woche immer noch begleitet und im letzten Moment verhindert, dass Rita vielleicht doch hinter das Geheimnis von Dexter kommt. Doch während der sich schnell aus dem Staub macht, um das gemeinsame Haus zu reinigen, bleibt in Dexters Zufluchtswohnung ein Wasserhahn tropfend zurück. Wird da noch was folgen? Wir werden wohl abwarten müssen, wie lange Dexter sein Doppelleben noch leben kann.

"That noise has gotten... deafening."

Den ultimativen Cliffhanger lieferten diese Woche Lundy und Debra, die endlich wieder zueinander gefunden haben. Keine großen Reden, keine großen Emotionen. In einem Restaurant, während ihrer Trinity-Recherche, sagt Lundy seiner Ex-Freundin, dass er sie immer noch liebt, woraufhin diese wenig später endlich zu ihm geht und sie gemeinsam die Wiederaufnahme der Beziehung feiern. Was danach kommt, hat wohl niemand von uns erwartet und war dementsprechend ein großer Schock. Während eines gemütlichen Spaziergangs fallen Schüsse und Debra und Lundy fallen verletzt zu Boden. Die Frage der Fragen wird nun sein, wer auf die beiden geschossen hat, und ob sie überleben. Schon vom letzten Blick Lundys kann man annehmen, dass er wohl leider von uns gegangen ist, während Debra mit einem Schuss wohl noch Chancen auf ein Weiterleben hat bzw. es eine Schande wäre, die Figur der Debra umzubringen. Doch wer war es? Die Antwort darauf wird wohl die Zukunft bringen.

"What is wrong with you?"

Das fragt man sich tatsächlich, wenn man die Figur von Trinity beobachtet. Was ist nur schiefgelaufen, damit er so wurde? Bei Dexter wissen wir den Grund, doch der ist noch nicht mal ansatzweise so gestört wie sein Staffelgegner. Nicht nur, dass er Morde von vor 30 Jahren wiederholt und dabei kaum Emotionen zeigt, jetzt legt er noch ein viel seltsameres Verhalten an den Tag. In einem Hinterhof hinter einer Bar beleidigt er erst einen Fremden, nur um dann von ihm verprügelt zu werden. Ihm war wohl klar, dass er Prügel kommen würde, also warum hat er so etwas gemacht? Es wird interessant werden, in der Vergangenheit von Trinity zu bohren und vielleicht ein paar Antworten zu bekommen.

Doch das wird nicht das einzige Problem von Trinity sein. Die Journalistin und Quinns Geliebte Christina Hill hat ihn mit einem Artikel auf die Spur von Lundy geführt. Neben ihm weiß nun auch ganz Miami, dass sich ein Serienmörder in ihrer Stadt befindet und Lundy ihn jagt. Nicht unbedingt förderlich für den Fall, doch Trinity ist längst nicht bereit aufzugeben. Auch nicht, als er Lundy vor einem geplanten Tatort sieht. Was dann geschieht, ist hohe Schauspielkunst: Die Rivalen treffen aufeinander, obwohl nur einer weiß, wer der andere ist. Einfach großartig, wie Keith Carradine und John Lithgow miteinander agieren. Doch die Frage hinter dem Treffen ist doch, ob es Trinity tatsächlich über sich gebracht hätte, Lundy zu töten. Würde er so weit von seinen Ritualen abweichen, um einen Feind loszuwerden?

"I don't trust anyone else with this secret."

Diese zwei Punkte haben schon ausgereicht, diese Folge deutlich besser darstehen zu lassen als alle der bisherigen Staffel. Da machte es auch wenig, dass Angel und Laguerta dieses Mal sogar Dexter in ihre Beziehung mit eingebracht haben und er nun das Geheimnis weiß, obwohl er es – wie wir – gar nicht wissen will. Überflüssig, aber immerhin mit erleichtertem Ende war dann die Geschichte rund um Christina Hill und Quinn, die dann endlich miteinander Schluss gemacht haben.

Fazit

Gute Entwicklungen, ein großartiger Dexter und einen schockierender Cliffhanger. Diese Folge überzeugte endlich wieder. Weiter so!

Eva Klose - myFanbase

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