Review: #4.05 Dirty Harry

Nach der großartigen vorangegangenen Episode kann #4.05 Dirty Harry ebenso auf ganzer Strecke überzeugen, sogar noch mehr. Es passiert wahrlich nicht häufig, dass mit eine Folge so unheimlich gut gefällt, dass ich sie gleich ein zweites Mal schauen möchte. Doch hier ist es soweit. Jede Sekunde ist wohl proportioniert und platziert, sowohl in den Storylined, als auch im Aufbau der Episode selbst. Dass das am Cliffhanger der vorangegangenen Folge liegt, ist auch richtig, doch wird die Geschichte so fesselnd und wohl überlegt erzählt, dass man sich als Zuschauer nur freuen kann.

Lundy

Dass der "Lieblings-Serienmörder-Fänger" einmal das Zeitliche segnet, war klar. Es ist noch immer ein herausragender Schachzug gewesen, ihn wiederkommen zu lassen. Dass er dabei einen Serienmörder im Gepäck hat, war zwar vorauszuahnen, doch der Rest kam ja mehr oder weniger unerwartet. So unerwartet wie sein nun doch sehr früher Tod in der Staffel. Lundy überlebt nicht einmal die Hälfte der Episoden, doch führt sein Tod sowohl Debra, als auch Dexter auf einen neuen Weg. Auch für alle anderen Hauptakteure der Episode ist sein Tod der Wendepunkt. Den faszinierenden Charakter Lundy zu verlieren ist schon hart, zugegeben, doch gibt es den Anstoß für so viele hervorragende Entwicklungen in der Folge selbst, dass man mit dem Verlust zurecht kommt. Ein wirklich interessanter Charakter.

Debra

Die Person, auf die der Mord an Lundy die gravierendste Wirkung hat, ist seine Ex-Freundin Debra, mit der er nur Minuten zuvor geschlafen hat. Ich kann mich an eine ausfallende Debra mehr als deutlich erinnern, an eine wütende, gestresste, erfreute und betrübte Debra. Aber eine vor Trauer hin und her gerissene Debra ist etwas neues. Eine Reaktion, die hervorragend zu ihr passt, aber trotzdem überraschte. Gerade die Szene auf dem Parkplatz, auf dem Lundy starb, mit ihrem Bruder zusammen, ist eine der stärksten zwischen den beiden Charakteren. Dexter wirkt in diesem Fall nicht nur menschlich, sondern ist es auch. Er liebt seine Schwester, auf diese eine bestimmte Art, wie nur er empfinden kann, was auch seinen Wutausbruch erklärt, den er zu Beginn der Episode hat. Debra ist hervorragend mit Rita. Auch ihre Schlussmach-Szene mit Anton war so sehr ihrem Charakter entsprechend, und doch überraschend, dass man fast nur kopfschüttelnd mitansehen konnte, wie sie sich selbst quält. Hervorragend.

Laguerta, Angel und Quinn

Das Pärchen der Saison ist mit dieser Episode nun auch gekrönt. Dass Laguerta ihre Beziehung retten will, dabei aber Angel beruflich schadet, ist ein überzeugender Konflikt. Ihre Heimlichtuerei ist bisher eine schöne Subgeschichte gewesen, die nun zum Mittelpunkt wird und für viele Veränderungen sorgen kann.

Auch Quinns Beziehung ist intensiviert worden. Es ist absolut undurchsichtig, was der Detective nun wirklich für ein Ziel verfolgt. Ich fand ihn ja von Anfang an etwas suspekt, doch er scheint mit Debra zurecht zu kommen, auch wenn er oft etwas grob wirkt. Nun aber gewinnt er wirklich einen Interessantheitsgrad, der es lohnt angesprochen zu werden. Seine Beziehung zu der Reporterin wird sicherlich noch wichtig werden, ob positiv, wie nun in diesem Fall mit dem Ferien-Mörder, oder negativ, wird sich zeigen. Auf jeden Fall verspricht Quinn nun zum ersten Mal mehr zu sein, als nur der gut aussehende Bad-Boy mit Dienstwaffe und Marke.

Dexter und Rita

Dass Rita früher oder später herausfindet, dass Dexter seine Wohnung behalten hat, war nur eine Frage der Zeit. Dass sie dabei so wundervoll passiv aggressiv ist, ist eine tolle Untermalung ihres Charakters. Genau so ist Rita. Ich mag sie wirklich, denn sie bietet Dexter Paroli. Und sie ist Dexter so wichtig, dass es ihm weh tut. Ihre Beziehung ist etwas so einzigartiges in dieser Serie, dass ich nicht hoffe, dass es zur Scheidung kommt. Das wird sich sicherlich schon wieder bessern. Trotzdem ist jede Sekunde zwischen den beiden ein schönstes Fernseherlebnis, denn ihre Beziehung ist dynamisch und spannend geschrieben.

Dexter und der Trinity-Mörder

Ich weiß nicht, wer am Ende der Episode mehr geschockt war, doch ich bin aus allen Wolken gefallen, als sich heraus stellte, dass der Trinity-Mörder Dexter nicht so unähnlich ist. Ich begrüße die Entwicklung, denn bisher hatten wir nur Mörder, die wirklich antisozial sind und sich nirgendwo einfügten. Nun trifft Dexter auf einen, der ebenso ein stabiles Leben etabliert hat, wie er erst kürzlich selbst. Ein Mörder, der den Zenit seines Lebens überwunden hat und nach 30 Jahren noch immer von allem Behörden unerkannt, mordet. Er ist das, was Dexter einmal werden will. Es verspricht spannend zu werden, denn Trinity fühlt sich sicher. Es gibt nur Dexter, der sein Geheimnis kennt. Leider ist Trinity da an den einzigen Serienkiller geraten, der auch nicht davor zurück schreckt, Arbeitskollegen um die Ecke zu bringen, wenn sie unschuldige Menschen töten.

Fazit

Ich kann es nur noch einmal betonen, dass diese Episode die bisher beste der Staffel ist und auch im Gesamtkonzept der Serie hervorsticht. Nicht nur, dass es viele Entwicklungen gibt, nein, diese werden auch noch gekonnt miteinander verknüpft, dass ein wundervolles Gesamtbild entsteht, das diese Episode perfekt macht. Ich habe nichts auszusetzen. So sollte "Dexter" immer sein.

Jamie Lisa Hebisch - myFanbase

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