Review: #2.16 Die Nacht mit Adam
Das war also Joans "Tag der Unabhängigkeit", durch den der Zuschauer förmlich gequält wurde. Eigentlich hätte diese unterirdisch schlechte Episode es nicht verdient, dass nur eine Zeile über sie geschrieben wird. Dennoch versuche ich mich an einer möglichst sachlichen Einschätzung.
Ausgangspunkt ist Joans und Adams Vorhaben zu einem Konzert zu fahren und dort gemeinsam zu übernachten. Man weiß gar nicht genau, was nun Thema der Folge sein soll. Sind es die eigenverantwortlichen Entscheidungen, die Isolation bei einsamen Entscheidungen, Unabhängigkeit, der freie Wille, das Erwachsenwerden, Verantwortungsgefühl, Weitblick, die Mutter-Tochter-Beziehung, die Herausforderungen des Elterndaseins, nein, es ist nicht wirklich klar, um was es hier eigentlich gehen soll. Zwischen den Thematiken wird hin und her gesprungen und dem Zuschauer weiß gemacht, alles hinge zwingend miteinander zusammen. Doch für mich wirkt das alles viel zu konstruiert.
Sehr schlimm ist auch, dass ein weiteres Mal Andy Baker bemüht und abermals auf Kevins Unfallgeschichte herumgeritten wird. Kevin versucht sogar Andy dabei zu helfen, seine Angst vorm Fahren zu überwinden. Andy will daraufhin erst abhauen, dann besinnt er sich, weil ausgerechnet Joan ihm gut zuredet.
Will ermittelt derweil in einem Fall, in welchem zwei Brüder über das Erbe ihrer Mutter in Streit geraten. Die Situation eskaliert und einer der Brüder wird tödlich verletzt. All diese Dramatik, nur um kurz darauf festzustellen, dass die Mutter nichts als ein paar Erinnerungsfotos hinterlassen hat. Ich stelle mir dabei nur eine Frage: Was bitte schön soll das alles? Es macht fast den Eindruck, als wäre den Autoren nichts mehr eingefallen und die Serie schon aufgegeben.
Ebenso fragwürdig wie Wills neuster Fall ist die Geschichte um Stevie und Friedman. Wieso mag Stevie Friedman? Warum mag Friedman Stevie zunächst nicht? Und, warum sollte es Luke so wichtig sein, dass Friedman Stevie eine Chance gibt? Ich kann es nicht verstehen und bin maßlos enttäuscht über so einen grausam langweiligen Plot. Der Charakter Stevie gehört für mich im Übrigen auch nicht in die Serie. Nach meinem Dafürhalten ist sie ein Störfaktor sondergleichen, ebenso nervtötend wie vor ihr Judith oder Kevins Ex-Freundin Beth.
Diese neue Episode hat leider nur sehr wenige gute Momente. Dazu gehören aufgrund der guten schauspielerischen Leistungen die Szenen von Joan und Helen sowie Luke, der Friedman auf dem Schulflur peinlicherweise lauthals Komplimente macht. Unfreiwillig komisch ist hingegen Adam alias Christopher Marquette. Aus meiner Sicht kann er in dieser Folge überhaupt nicht überzeugen. Zusammen mit der miserablen Frisur, die er in dieser Folge erdulden muss, die mich nebenbei ein bisschen an Friedmans 'Königspudelstyle' aus #1.21 Schminken, Joan! erinnert hat, ist es für Christopher Marquette dieses Mal eine ganz peinliche Sache.
Fazit
Eine schlechte Episode, die so wenige gute Momente geboten hat, dass einem die Lust an der Serie beinahe vergangen wäre. Alte Geschichten werden unnütz aufgewärmt wie Kevins Unfall oder Joans Unbehagen in puncto Intimität. Statt des Hotelzimmers in #1.22 Das Geschenk dient nun Adams Wagen als Ort des Geschehens, aber Neues liefert das alles nicht. Diese Episode ist meines Erachtens die schwächste der kompletten Serie, was sehr bedauerlich ist. Nach so vielen schwachen Folgen in der Vergangenheit hätte jetzt etwas Neues kommen müssen. Etwas, das Spannung bietet und denkwürdige Tatsachen schafft. Jedoch mit dieser neuen, unglaublich schlechten Episode wurde für mein Dafürhalten der Deckel auf den Sarg gelegt, in dem diese Serie bald versenkt wird, wenn es so weitergeht.
Anne L. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Independence dayErstausstrahlung (US): 18.02.2005
Erstausstrahlung (DE): 12.02.2011
Regie: James Hayman
Drehbuch: Ellie Herman & Stephen Nathan
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