Bewertung

Review: #2.17 Licht und Schatten

Der Titel "Licht und Schatten" ist Programm dieser Episode. Im Wesentlichen geht es dieses Mal um zwei Haupthandlungsstränge: Zum einen die Aufdeckung von Stevies Lebensgeschichte und zum anderen Kevin, der vor der Kamera das Versuchskaninchen für neue Therapien spielen soll.

Die Episode macht zunächst keinen vielversprechenden Eindruck. Da ist wieder Stevie, Adams nervige Assistentin, außerdem gibt es einen kleinen unterschwelligen Konflikt zwischen Adam und Helen. Letztere macht Adam ein bisschen das Leben schwer, nun da sie weiß, dass er am Abend des Konzerts mit ihrer Tochter schlafen wollte.

Daneben taucht noch ein neuer Charakter auf. Stevies perfekt anmutende Mutter betritt die Bildfläche. Wie Joan jedoch bald herausfindet, hat Stevies Mutter ein Geheimnis, welches in erster Linie Stevie betrifft. Stevie wurde nicht adoptiert, sondern von ihrer Pflegemutter, welche damals als Sozialarbeiterin gearbeitet hat, gekidnappt. Die Absichten ihrer Pflegemutter waren gut, da sie Stevie aus verwahrlosten Zuständen gerettet hat, jedoch hat sie nichts desto trotz eine Straftat begangen und wird hierfür nun zur Rechenschaft gezogen. Joan kämpft mit ihrem schlechten Gewissen, weil sie es war, die die wahre Geschichte aufgedeckt hat. War es gut, das alles ans Licht zu bringen? Die Wahrheit ist jetzt raus, aber für die Beteiligten ist es sehr schwierig damit umzugehen. Für den Zuschauer ein interessanter Aspekt, über den es sich nachzudenken lohnt.

Sehr schön anzuschauen ist wie Joan in dieser Situation von ihrer Familie und Adam aufgebaut wird. Besonders Adam kann in dieser Folge im Vergleich zur letzten Episode endlich wieder glänzen. Bis auf seine Frisur kann er dieses Mal auf ganzer Linie überzeugen und gibt dem Charakter Adam eine wirkliche Tiefe.

Dagegen wenig überzeugend war für mich Kevins Geschichte um sein neues Jobangebot. Er soll als Reporter neue Therapien austesten. Das ganze Hin und Her - er will nicht, weil er nicht das Versuchskaninchen sein will oder doch eher Angst hat, dass die Therapien bei ihm falsche Hoffnungen wecken - ja, das alles ist mir zu lasch. Ich finde hierzu keinen Bezug. Dass Kevin letztlich auch noch auf eine der neuen Therapien anspricht, geht nach meinem Dafürhalten weit über die Grenzen des guten Geschmacks hinaus.

Gleiches gilt für die letzte Viertelstunde dieser Folge. Joan setzt sich mit Stevie auseinander, redet ihr gut zu, wieder auf ihre zwischenzeitlich inhaftierte Pflegemutter zuzugehen. Mehr oder weniger spielt sie sich als Sozialarbeiterin für Stevie auf. Ein Wort: Unerträglich! Weniger Sozialarbeit und indes mehr zum Beispiel von Grace hätte ich sehen wollen. Ihre kurze Szene mit Adam im Abstellraum, in welchem sie sich gewöhnlich mit Luke trifft, ist so lustig. Schade, dass sie und Luke in dieser Folge zu kurz kommen.

Lustigste Szene dieser Folge war für mich allerdings unangefochten Joans harscher Ausbruch gegenüber Glynis' Mutter, welche sie versehentlich für Gott hält. Hier zeigt sich einmal mehr, dass Amber Tamblyn mit viel komödiantischem Talent ausgestattet ist.

Fazit

Eine Episode mit viel Licht und auch ein paar Schatten. Nach einem eher verhaltenen Beginn steigert sich die Episode zunehmend und lässt die Erwartung größer werden auf das, was Joan letztendlich über Stevie herausfinden wird. Die letzten Minuten der Folge waren mir persönlich jedoch zu viel. Ich will Joan nicht als Mutter-Theresa-Verschnitt sehen oder endlose Aussprachen ertragen müssen. Aber abgesehen von dem überflüssigen Nachgeplänkel zum Ende hin hat mir diese Folge insgesamt recht gut gefallen, da sie mich wieder an die guten Episoden der ersten Staffel erinnert. Deswegen Daumen hoch für #2.17 Licht und Schatten.

Anne L. - myFanbase

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