Bewertung

Review: #2.02 Instinct

Hmm… wenn die beiden ersten Folgen der zweiten Staffel das sind, was als großer Aufschwung, als Durchstarten, der Serie angekündigt wurde, na dann. Ich dachte eigentlich nach dem Staffelauftakt kann es nur bergauf gehen, aber Joss Whedon und die Seinen sind immer für eine Überraschung gut. Die zweite Folge einer Staffel ist aber auch ein klassischer Platzhalter – der Ort an den eine PotW-zentrische Folge quasi gehört – also hatte ich mich auf eine Stand-Alone Folge vorbereitet. Aber nicht auf diese.

Katastrophenschutz

Angesichts der Tatsache, dass fast jede PotW bislang dem gleichem Schema gefolgt ist – PotW Einführung, Echo dreht durch, alles geht schief, Echo muss wieder eingefangen werden – sollten man doch meinen, dass die Damen und Herren des Dollhouses eine effektive Art und Weise hätten, mit Problemen, die im Verlauf eines Einsatzes auftreten, umzugehen. Tja, dem ist wohl nicht so. Neben diesem fast schon schwindelerregenden Plothole (naja, es ist eigentlich nicht wirklich ein Plothole, sondern schon so mehr oder weniger der grundlegende Plot der Serie) kommt in dieser Folge noch dazu, dass die PotW-Geschichte einfach vollkommen unüberzeugend ist. Eigentlich will ich auch nicht weiter darauf eingehen, weil ich mich sonst so in die Idiotie, die diese Woche die Storyline war, hineinsteigern würde, dass ich schädliche Substanzen nehmen müsste um mich wieder zu beruhigen. Arrgh…

Gut zwei kurze Einwürfe noch: Was zum Henker hat Sierra da gemacht? Ich meine, sie hat keinerlei Vorwarnung an das Dollhouse gegeben, also kann man sie nicht wirklich als Aufsicht bezeichnen und zur Story an sich hat sie nichts beigetragen. Es ist natürlich immer schön, Dichen Lachmann zu sehen, aber in dieser Folge war ihr Einsatz einfach komplett sinnlos. Und, als zweites, wie kann es sein, dass Echo bei ihrer "Erfolgsquote" noch nicht komplett formatiert oder auf den Dachboden geschickt worden ist? Arrgh…

Happy-End

Ein bisschen muntert der Auftritt von Madeline (ehemals November) die Folge auf. Denn hier wird uns jemand gezeigt, der das Dollhouse nicht als Sklaverei betrachtet, sondern den ganzen Prozess durchlaufen hat und hinterher glücklich – naja, die genauen Worte waren "nicht traurig" – aus der Sache hervorgegangen ist. Es scheint also, als sei es durchaus möglich, dass die Personen, die sich einst auf einen Deal eingelassen haben, ihn auch hinterher nicht bereuen. Der wesentliche Unterschied zwischen November und Echo ist aber, dass Echo inzwischen eine eigene Persönlichkeit entwickelt hat.

Wie schon letzte Woche bei Whiskey/Claire Saunders entstehen Probleme erst dann, wenn mehrere Personen Anspruch auf den gleichen Körper erheben. Denn immerhin hat Echo ja die Möglichkeit, einfach alles bis zum Ende durchzuziehen. Dass ihr Beweggrund, ihren Körper dem eigentlich Besitzer nicht zurückgeben zu wollen, als nobler dargestellt wird, als der von Whiskey ist einfach ekelerregend. Whiskey will nur nicht "sterben" und wird daher bemitleidet. Echo hingegen will die anderen Dolls "retten" – wobei die Frage, ob dieses Retten beinhaltet, dass sie wieder mit den eigentlichen Persönlichkeiten gefüllt werden oder an die neuen Bewohner übergeben werden, immer noch offen steht – und wird dafür bewundert. Naja… und das sie ausreichend Bewusstsein hat um schon mit Ballard zu konspirieren ist für mich ein ziemlicher Quantensprung – irgendwie ging das zu schnell.

Fazit

Ganz schwache Folge, die sich auf eine unüberraschende und unüberzeugende PotW konzentriert und einige Logiklücken aufweist.

Schon habe ich nichts mehr zu der Folge zu sagen. Über die PotW habe ich mich genug aufgeregt und sämtliche Staffelhandlungsbewegung lässt sich in einem Satz ausdrücken (den könnt ihr euch selbst ausdenken!). Um aus der Folge mit einem positiven Gefühl rauszugehen, hier die Pluspunkte, die dem traurigen Schauspiel drei Punkte retten: drei-viertel der Folge hat Eliza ziemlich gut geschauspielert (Achtung - negative Anmerkung, die den erhofften Effekt des positiv-rausgehens schmälern könnte: lediglich der "Showdown" und das Gespräch mit Ballard waren dann wieder ein wenig unterwältigend); der Opener zwischen Topher und Ballard war ganz nett; man hat endlich mal gesehen, dass das Dollhouse auch bei den "Teilnehmern" zu positiven Ergebnissen führen kann. Aus, Ende. Hoffen wir auf Besserung in der nächsten Woche.

Martin Schultze - myFanbase

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