Bewertung

Review: #4.01 Allein

Foto: Jesse Spencer, Dr. House - Copyright: 2007 Fox Broadcasting Co.; Art Streiber/FOX
Jesse Spencer, Dr. House
© 2007 Fox Broadcasting Co.; Art Streiber/FOX

Chase, Cameron und Foreman sind weg und House versucht zu beweisen, dass er seine Fälle auch selbst lösen kann. Na dann, viel Glück!

Wie kleine Kinder

Das Highlight der Folge ist sicherlich das kindische Zusammenspiel von House und Wilson. Letzterer "entführt" House' neueste Anschaffung, eine sündhaft teure E-Gitarre, und versucht seinen besten Freund dadurch zu zwingen, Bewerbungsgespräche für die offenen Stellen zu führen. Die Entführung ist erst der Anfang und der Schlagabtausch, den sich die beiden eigentlich erwachsenen Männer anschließend liefern, ist herrlich komisch. Wilson kann einfach mal wieder nicht anders und versucht sich in House' Leben einzumischen, wo es nur geht. Vielleicht wäre es ja sinnvoller, House einfach machen zu lassen und ihn so ohne sein Team auf die Schnauze fallen zu lassen. Stattdessen neckt Wilson seinen Freund immer wieder und House reagiert darauf wie ein trotziges Kind. Ob sich zwei gestandene Ärzte so verhalten sollten sei dahingestellt, witzig anzusehen ist es alle mal.

House und Cuddy

Die Machtspielchen zwischen House und Cuddy sind nicht neu. House setzt sich ständig über Cuddys Regeln hinweg und muss dennoch nie Konsequenzen fürchten, weil meist etwas passiert, das ihm Recht gibt. Cuddy scheint das zu wissen, versucht zwar dennoch, House in gewisse Bahnen zu lenken, findet sich aber auch meist schnell damit ab, dass sie keinerlei Respekt von House erfährt. Cuddy fehlt als Chefin des Krankenhauses einfach die Durchsetzungskraft gegenüber einem so sturen Menschen wie House. Das führt natürlich zu herrlich amüsanten Szenen, denn House weiß Cuddy gekonnt zu manipulieren, zu ärgern und dann doch wieder positiv zu überraschen. Natürlich weiß Cuddy, auf was sie sich bei House einlässt, doch sie vertraut in seine Fähigkeiten – das wird einmal mehr in dieser Folge klar. Auch wenn sie ihm eigentlich nicht helfen will, diskutiert sie mit ihm über den aktuellen Fall und unterstützt ihn, wo sie nur kann.

Allein

Noch scheint House das Team nicht sonderlich zu fehlen oder er gibt es nach außen einfach nicht zu, dass es ein Fehler war, Chase, Cameron und Foreman gehen zu lassen bzw. zu feuern. Wie ein trotziges kleines Kind versucht er der Umwelt zu beweisen, dass er auch alleine klar kommt. Er merkt jedoch schnell, dass er jemanden braucht, um sein Gehirn auf Touren zu bringen. Er braucht das Zwiegespräch mit dem Team, das ihn irgendwann in die richtige Richtung schickt. Also sucht sich House den nächstbesten und trifft auf den Hausmeister, den er kurzerhand zu einem Arzt macht. Herrlich witzig fand ich die Szene, als House und der Hausmeister eine Differentialdiagnose erstellen und letzterer sofort Lupus in den Raum wirft. Es scheint ja wirklich so, als vermutet man in jeder zweiten Folge diese Erkrankung bei einem Patienten, was auch den Drehbuchautoren aufgefallen sein dürfte. Netter Seitenhieb auf die eigene Arbeit!

Als der Hausmeister weg ist, sucht House einen neuen Sparringspartner und findet ihn schließlich in Cuddy, die sich jedoch weigert, ihn wirklich zu unterstützen. Am Ende sieht House ein, dass er ein Team braucht, das ihm Kontra gibt, das ihn unterstützt und das ihn manchmal davon abhält, dumme Fehler zu begehen. Alleine ist er nur halb so gut.

Der Fall der Woche

House übernimmt den Fall eines Opfers, das durch einen Gebäudeeinsturz schwer verletzt wurde und nun an ungewöhnlich hohem Fieber leidet. Alles andere als spektakulär, auch wenn das Ende vielleicht überraschend kam. Und so merkt man, dass eigentlich alles darauf hinausläuft, zu zeigen, wie hilflos House ohne sein Team wirklich ist. Chase, Cameron und Foreman hätten vielleicht schneller gemerkt, dass ihre Patientin in Wirklichkeit nicht die ist, für die House, Cuddy und auch die Familie sie halten.

Fazit

Und was bleibt am Ende? Die Erkenntnis, dass House ein neues Team braucht. Durch die interessanten Duelle House gegen Cuddy und House gegen Wilson ist es fast gelungen, uns das alte Team vergessen zu lassen. Mir fehlen die drei Anhängsel von House diese Woche nicht wirklich, muss ich gestehen. Gespannt bin ich vielmehr jetzt auf die Neuen – über zwanzig potentielle Ducklings, die sich einem sechswöchigen "Casting" stellen müssen. Ich kann die nächste Folge kaum erwarten!

Melanie Brandt - myFanbase

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