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Review: #4.10 Ist das Lügen nicht schön?

Foto: Hugh Laurie, Dr. House - Copyright: 2007 Fox Broadcasting Co.; Art Streiber/FOX
Hugh Laurie, Dr. House
© 2007 Fox Broadcasting Co.; Art Streiber/FOX

Es weihnachtet im Princeton-Plainsboro Teaching Hospital. House nutzt das Fest der Liebe, um Zwietracht in seinem neuen Team zu sähen, da ihm die zufriedene Harmonie ein Dorn im Auge ist. Nach dreieinhalb Staffeln kennen wir House recht gut und daher war mir von vornherein klar, dass sich auf den Zetteln in dem Wichtel-Beutel nur der Name House befindet. Das Team selbst braucht erst die Hinweise eines elfjährigen Mädchens, um auf den Trichter zu kommen. Letztlich ist House mit seinem Vorhaben gescheitert - sein neues Team versteht sich untereinander und auch mit dem alten Team.

Der Fall der Woche beschäftigt sich ein weiteres Mal mit der Lebensphilosophie von House, dass jeder Mensch lügt. Da die Patientin und ihre Tochter immer vollkommen ehrlich miteinander sind und offen über Themen wie Sex, Drogen und Alkohol sprechen, muss House beweisen, dass beide oder eine von beiden doch Wahrheiten verbirgt, denn alles andere würde sein Weltbild ins Wanken bringen und ihn zwingen, seine Methodik zu überdenken. Es heißt zwar, dass Ausnahmen die Regeln bestätigen, doch bei House sind Ausnahmen nicht vorgesehen. Da sich schließlich rausstellt, dass die Patientin tatsächlich etwas wichtiges vertuscht, nämlich die Tatsache, dass ihre Tochter adoptiert ist, kann House weiter machen, weiter leben und weiter denken wie bisher. Ein schöneres Weihnachtsgeschenk hätte man ihm nicht machen können.

In der Nebenhandlung freundet sich House ein wenig mit einer Prostituierten an, die in einem Krippenspiel mitwirkt und die Rolle der Maria verkörpert. Das ist natürlich die Art von Ironie, die übereifrigen Kirchgängern die Pusteln ins Gesicht treibt, doch viel mehr als eine nette Nebenstory ist es nicht.

Aus dem neuen Team stach für mich in dieser Episode Kutner ein wenig heraus, denn es war schon putzig, wie er alles weihnachtlich dekoriert hat, unbedingt wichteln wollte und dann hin – und hergerissen war, ob er House nun etwas schenken soll oder nicht. Ob sich Kutner diese fröhliche Art bewahren wird, wenn er erstmal längere Zeit für House gearbeitet hat, muss sich erst noch zeigen. Taub und Dreizehn gehen ihren neuen Job schon deutlich distanzierter und souveräner an, wobei House versucht, Dreizehn durch die Erwähnung der Huntington-Krankheit aus dem Konzept zu bringen. Wenn man daran zurückdenkt, wie House einst Cameron durch einen Trick zum Aids-Test gezwungen hat, wird er auf Dauer sicher nicht tatenlos erlauben, dass Dreizehn den Test auf Huntington weiterhin verweigert.

Maret Hosemann - myFanbase

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