Bewertung

Review: #4.09 Zu vieles kommt in Frage

Foto: Kal Penn, Dr. House - Copyright: 2008 Fox Broadcasting Co.; Joseph Viles/FOX
Kal Penn, Dr. House
© 2008 Fox Broadcasting Co.; Joseph Viles/FOX

Nach neun Episoden ist die Zusammenstellung des Teams 2.0 endlich vollendet. Dreizehn, Kutner und Taub sind die drei glücklichen Gewinner, die sich fortan von House herumkommandieren, beleidigen und manipulieren lassen dürfen. Meinen Glückwunsch, oder auch herzliches Beileid, das wird die Zukunft zeigen.

Team 2.0

Noch verbieten sich intensive Vergleiche mit dem alten Team, da wir Dreizehn, Kutner und Taub als definitiv feststehendes neues Team, ohne andere Kandidaten ringsherum, noch gar nicht in Aktion erlebt haben. Dennoch kennen wir die drei Charaktere natürlich schon recht gut. Taub erinnert ein wenig an Chase zu Beginn der Serie und hat einen Hang zur Arroganz und zur Egomanie. Sein eigener Vorteil ist ihm oftmals wichtiger als der Patient. Dreizehn weist mit ihrer mitfühlenden Art einige Parallelen zu Cameron auf und besitzt aufgrund ihrer möglichen Huntington-Erkrankung einen Hauch von Tragik. Kutner schließlich ist von seiner Art her ein neuer Typ. Er ist intelligent, aber auch ein wenig chaotisch. Er scheut keine Risiken und wenn irgendwo ein Fettnäpfchen herum steht, tritt er auch ganz gerne mal hinein. Man wird sehen, wie sich dieses neue Team bewehrt.

Obwohl die Suche nach dem neuen Team gerade zu Anfang, als es noch viele Kandidaten gab und House bekannte Castingshows auf die Schippe genommen hat, sehr unterhaltsam war, bin ich doch froh, dass das Auswahlverfahren nun beendet ist. Neun Episoden waren definitiv ausreichend, viel länger hätte man das Verfahren nicht in die Länge ziehen dürfen, zumal es dann auch irgendwann sehr unglaubwürdig geworden wäre, dass Jobkandidaten so lange angestellt bleiben und vom Krankenhaus bezahlt werden.

Rockstar

Der Patient der Woche, ein abgehalfterter, drogensüchtiger Musiker namens Jimmy Quidd, war als finaler Patient für das Auswahlverfahren in Ordnung, mehr aber auch nicht. Als Zuschauer ist man weder so richtig dahinter gekommen, warum er früher unter einem anderen Namen schöne Musik gemacht hat und dann so abgestürzt ist, noch finde ich es sonderlich glaubwürdig, dass ein drogensüchtiger, gewaltbereiter Mann wie er in einer offiziellen Einrichtung heimatlose Kinder betreuen darf. Und welcher Plattenproduzent hat die Scheibe mit dieser grauenvollen Instrumentenmisshandlung von Quidd, die House sich ständig angehört hat, auf den Markt gebracht?

Lebenslänglich

Wilson hat sich eine Fehldiagnose geleistet und muss einem Patienten nun sagen, dass dieser nicht in wenigen Monaten sterben wird. Die Freude des Patienten hält sich jedoch in Grenzen, da er in der Zeit, in der er dachte, bald sterben zu müssen, sein Leben umgekrempelt und genossen hat, und nun erstens auf Schulden sitzt und zweitens das Gefühl, nur für den Augenblick zu leben, wieder verloren hat. Ich finde diese Story durchaus sehr realistisch, denn wenn man drei Monate lang denkt, man würde bald sterben, dann setzt man sich mit vielen Dingen auseinander, man verändert sich, kümmert sich nicht mehr um die Zukunft und gibt vieles auf. Wenn man dann erfährt, dass der Tod doch noch nicht vor der Tür steht, fällt man schon aus allen Wolken. Die Freude darüber kommt dann wohl erst später, zunächst muss man sein Leben wieder völlig neu sortieren und seine innere Einstellung korrigieren. Ob den Arzt zu verklagen da der richtige Weg ist, kann bezweifelt werden, aber auch dies ist ein realistisches Verhaltensmuster.

Maret Hosemann - myFanbase

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