Bewertung

Review: #5.02 Krebs oder nicht?

Foto: Michael Weston, Dr. House - Copyright: 2008 Fox Broadcasting Co.; Greg Gayne/FOX
Michael Weston, Dr. House
© 2008 Fox Broadcasting Co.; Greg Gayne/FOX

Eine Tennisspielerin, ein Bauarbeiter, ein Boxer, ein Tubaspieler, eine Architektin und ein alter Mann erhalten eine Organtransplantation ... das ist nicht der Beginn eines Witzes, sondern der Anfang eines Dramas, das am Ende nur die Architektin, die mittlerweile Mathe unterrichtet, überlebt. Alle anderen sterben, da der Spender Krebsstammzellen in sich trug, die an die Empfänger weitergegeben wurden. Ein solider Fall, der das Auftauchen eines neuen Charakters und die Auseinandersetzung von House mit dem drohenden Verlust seines besten und im Grunde einzigen Freundes umrahmt.

Der neue Charakter, Privatdetektiv Lucas Douglas, ist nicht wirklich als dauerhafte Ergänzung für den Cast von "Dr. House" gedacht, sondern als möglicher Held einer neuen Serie, die das Autorenteam von "Dr. House" im Hinterkopf hat. Ob es diese Serie jemals geben wird, steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest und ich muss zugeben, dass es mir auch ziemlich egal ist. Ich konnte von Beginn an nicht anders, als den Charakter Lucas sehr kritisch auf seine Qualitäten als eigenständigen Serienhelden abzuschätzen und war von dem Ergebnis nur wenig angetan. Neben House, gewohnt genial von Hugh Laurie porträtiert, zu bestehen ist immer schwer, aber wer eine eigene Serie will, sollte dies zumindest im Ansatz schaffen.

Michael Weston wirkt bemüht, seinem Charakter Lucas ein Profil zu geben und ihn herausstechen zu lassen, aber letztlich ist ihm das nicht gelungen. Wir haben in dieser Episode eigentlich nur erfahren, was Lucas nicht kann – er kann nicht gut lügen, er kann sich nicht gut verkleiden – aber dennoch hat er stets die gewünschten Informationen parat. Ganz offensichtlich will man ihn als verstecktes Genie darstellen, aber es kommt nicht natürlich, sondern gezwungen rüber. Lucas schafft es nicht, sich vor Houses Team glaubwürdig als Mitarbeiter des Reparaturdienstes auszugeben und an einer Kaffeemaschine herumzutüfteln, hat aber Wilsons Wohnung komplett verwanzt. Hm, Okay, wenn ihr denn meint. Auch erfahren wir keine interessanten Andeutungen aus Lucas' Privatleben oder Anspielungen auf irgendwelche Mitarbeiter oder Konkurrenten, was neugierig auf diesen Charakter machen würde. Gut, vielleicht kommt das noch in den weiteren Episoden von "Dr. House", in denen man uns an ihn gewöhnen will, aber ich bin mehr als skeptisch.

Der Grund für Houses Bekanntschaft mit dem Privatdetektiv ist, wie angedeutet, Wilson, der zwar noch Kontakt zu Cameron, Foreman und Cuddy hat, aber nicht zu House. Auf manche Zuschauer wirkt Wilson dadurch unsympathisch, aber er zieht durch, was er momentan zu brauchen glaubt, nämlich Abstand von House. Das hat er ja in der vorangegangenen Folge angekündigt und dass er es ernst meinte, war eigentlich klar. Wilson ist in Trauer und muss vieles überdenken, nicht zuletzt seine Freundschaft zu House. Trotzdem bleibe ich weiterhin optimistisch, dass er am Ende erkennt, dass House und er einander brauchen und sich zu gut ergänzen, um für immer getrennte Wege zu gehen.

Maret Hosemann - myFanbase

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