Bewertung

Review: #5.05 Glückszahl 13?

Foto: Olivia Wilde, Dr. House - Copyright: 2008 Fox Broadcasting Co.; Timothy White/FOX
Olivia Wilde, Dr. House
© 2008 Fox Broadcasting Co.; Timothy White/FOX

Noch mehr Remy "Dreizehn" Hadley als in dieser Episode geht wirklich nicht ... Moment, ich sollte mit solchen Äußerungen vielleicht vorsichtiger sein, sonst hält es noch jemand für ein Versprechen und ist hinterher enttäuscht.

Dreizehn ist ein umstrittener Charakter, aber das soll sie auch sein. Immerhin gab es nie zuvor in einer amerikanischen Unterhaltungsserie eine weibliche Hauptrolle, die ständig andere Frauen abschleppt und sich jede Nacht mit einer neuen heißen Mietze im Bett vergnügt. Okay, auch hier will ich mich auf das "nie zuvor" nicht festlegen lassen, aber häufig gab es eine solche "Ich treibe es mit so vielen scharfen Frauen wie es geht"-Serienheldin noch nicht. Die allzu bigotten Moralapostel können sich von der Tatsache, dass Dreizehn todkrank ist, einen Keks kaufen und körperliche Liebe unter Frauen als Ausdruck einer Abwärtsspirale in die Katastrophe interpretieren, aber so ist es wohl kaum gemeint. Dreizehn war schon vor ihrer tödlichen Diagnose bisexuell, was aber tatsächlich abwärts führt, sind die ständigen alkoholisierten Clubtouren und anonymen One-Night-Stands.

Das Problem mit Dreizehn ist natürlich, dass ihre Probleme praktisch nicht zu toppen sind. Mit einer tödlichen Krankheit können Taubs Eheprobleme, Kutners Status als einstiges Adoptivkind und Foremans gelegentliche Identitätsprobleme ("Bin ich wie House?", "Bin ich langweilig?") natürlich nicht mithalten. Nichts ist schlimmer, schockierender, bewegender und durchdringender als das Sterben. Sobald Dreizehns Sorgen auf den Tisch kommen, treten ihre Teamkollegen gewaltig in den Hintergrund. Bis auf die halbherzigen Versuche, House davon zu überzeugen, Dreizehn nicht zu feuern, haben Taub und Kutner wenig zur Handlung beigetragen. Foreman scheint dagegen in Dreizehns Probleme involviert zu werden, er sorgt sich um sie. Offenbar will man Foremans zuletzt etwas undefinierte Position als Halb-Teammitglied und Halb-Vorgesetzter etwas aufpeppen und seinen Kontakt zu dem (nicht mehr ganz) neuen Trio persönlicher gestalten, zumindest zu dem weiblichen Mitglied des Trios.

Am Ende dieser Episode erfährt House, dass Cuddy die offizielle Erlaubnis bekommen hat, ein Kind zu adoptieren. Seine Reaktion auf diese Neuigkeit fällt deutlich negativ aus und das öffnet natürlich Tür und Tor für Spekulationen. In meinen Augen wird die Reaktion von House schon früher in dieser Episode erklärt, als es um Wilson geht. House will, dass es zwischen ihm und Wilson wieder so ist wie früher. Als er merkt, dass Wilson ihm etwas verheimlicht, ruft er sofort den Detektiv Lucas auf den Plan, um herauszufinden, was sich möglicherweise geändert haben könnte (und wie sich der Grund für die Veränderung beseitigen lässt). House hasst Veränderungen. Er hat Angst davor, dass sich die wenigen Menschen, die zu seinem Leben gehören, ohne ihn weiterentwickeln, neue Wege gehen und womöglich aus seinem Leben verschwinden. Wenn Cuddy tatsächlich ein Kind adoptiert, wäre das ohne jede Frage eine große Veränderung. Daran hat House erst einmal zu knabbern.

Maret Hosemann - myFanbase

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