Review: #5.07 Wünsche und Ängste
Nach langem Entzug wird uns in dieser Episode mal wieder eine gepflegte Dosis Chameron gegönnt. Wer sich schon nicht mehr daran erinnern kann, woraus diese Unterhaltungsdroge besteht, den erinnere ich gerne daran: Dr. Robert Chase und Dr. Allison Cameron.
Vor allem von Cameron sehen wir in dieser Episode endlich wieder richtig viel. Es erfüllt mit Melancholie, wieder einmal zu erleben, wie Cameron sich emotional auf einen Patienten einlässt, sich mit ihm verbunden fühlt und House zum Trotz ihre ethischen Grundsätze vertritt. In den ersten drei Staffeln haben wir dies sehr oft gesehen, vielleicht sogar hier und da ein bisschen zu oft, doch nachdem wir nun eine ganze Weile darauf verzichten mussten, ist es wirklich schön, Cameron wieder in bewährter Aktion zu erleben. Man kann definitiv nicht behaupten, dass die Macher der Serie auch nur eine Sekunde zu kurz damit gewartet haben, mal wieder Cameron in den Fokus zu rücken.
Über die Beziehung von Cameron und Chase wussten wir zuletzt eigentlich auch nur noch, dass sie existiert. Jetzt sehen wir zumindest wieder einmal ein bisschen Interaktion und dürfen miterleben, wie sich das Paar noch ein Stück näher kommt. Vielleicht gönnt man uns ja sogar bald eine Hochzeit. Ich könnte mir House ganz wunderbar in der Rolle des Brautvaters vorstellen, obwohl er die Rolle des besoffenen Onkels, der für die peinlichen Fehltritte sorgt, die dann irgendeine Torfnase auf Video festhält, damit man es sich auf jedem Familientreffen wieder ansehen kann, sicher auch großartig ausfüllen würde.
Der Fall, der Cameron beschäftigt, führt ausnahmsweise aus dem Krankenhaus heraus und spielt im Haus des Patienten, der unter Agoraphobie leidet. Der Mann hat panische Angst davor, seine eigenen vier Wände zu verlassen und lässt sich lieber in seinem eigenen Haus mit kaum besseren medizinischen Bedingungen als auf einem Schlachtfeld im Krieg operieren, als ins Krankenhaus zu gehen. Ein solches Verhalten legen die meisten Menschen mit schweren Krankheiten nicht an den Tag, dennoch wirkt es für den Zuschauer irgendwie nachvollziehbarer und realer, einen Mann zu sehen, der in seinem eigenen Bett vor Schmerzen gekrümmt daliegt, als Menschen an hochmodernen Geräten im Krankenhaus, denn wer lag nicht schon einmal selbst krank in seinem Bett?
Neben der Dosis Chameron gibt es auch eine kleine Injektion Huddy. Natürlich ist der Kuss ein Thema zwischen House und Cuddy und natürlich einigen sie sich darauf, die Sache zu vergessen, doch von Herzen kommt diese Einigung nicht. Beide können nicht so einfach zur Tagesordnung übergehen, ihre Gefühle sind in Aufruhr. Wilson als Amor mit Stethoskop macht es ihnen nicht gerade einfacher. Er scheint sich in den Kopf gesetzt zu haben, House und Cuddy zu verkuppeln, auch wenn er sich dabei momentan noch ziemlich amateurhaft anstellt. Sicher hat House nicht Unrecht damit, dass Wilson seine eigene Einsamkeit nach Ambers Tod damit kompensiert, dass er zwei andere einsame Menschen zusammenbringen will, aber es gäbe schlimmere Wege der Trauerbewältigung. Besser ein Amor als ein Alkoholiker.
Maret Hosemann - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The ItchErstausstrahlung (US): 11.11.2008
Erstausstrahlung (DE): 14.04.2009
Regie: Greg Yaitanes
Drehbuch: Peter Blake
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