Bewertung

Review: #5.09 Ultima Ratio

Foto: Lisa Edelstein, Dr. House - Copyright: 2008 Fox Broadcasting Co.; Joseph Viles/FOX
Lisa Edelstein, Dr. House
© 2008 Fox Broadcasting Co.; Joseph Viles/FOX

Zum zweiten Mal nach den Schüssen auf House (#2.24 Widerspiel) bricht im Princeton-Plainsboro Teaching Hospital offene Gewalt aus. Diesmal nimmt ein verzweifelter Patient namens Jason mehrere Geiseln, um endlich eine Diagnose zu bekommen. Er war bereits bei zahlreichen Ärzten, die ihm nicht helfen konnten. Nun sichert er sich die Dienste des Dr. House mit Waffengewalt.

Dass ein unter großen gesundheitlichen Problemen leidender Mensch, der seit Jahren von Arzt zu Arzt pilgert, stundenlang in Wartezimmern ausharren muss und dafür auch noch viel Geld ausgeben darf, ohne Hilfe zu erhalten, verzweifelt ist, kann jeder nachvollziehen. Waffengewalt dürfte jedoch kaum die Lösung sein. Angesichts der Tatsache, dass seine Aktion letztlich Erfolg hat und er seine Diagnose (mitsamt Heilung) erhält, könnte man freilich meinen, so eine kleine Geiselnahme wäre dann und wann doch keine so schlechte Idee. An Dreizehn und dem angeschossenen Mann wird jedoch zugleich verdeutlicht, wie verwerflich die Tat von Jason ist. Er war nicht weit davon entfernt, Menschen zu töten, und kommt dafür auch nicht ungeschoren davon. Seine neue Gesundheit darf er nun im Gefängnis genießen.

Doch nicht nur Jason, auch House ist Risiken eingegangen, die schlimme Folgen hätten haben können. Dass House dem Geiselnehmer die Waffe zurückgegeben hat, hätte Dreizehn fast das Leben gekostet. Sein Drang, bis zum Äußersten zu gehen, um Antworten zu finden, hat die Lage noch einmal bedrohlich werden lassen. Jason hätte Dreizehn zum Schluss fast gezwungen, dass letzte Mittel auch noch an sich zu testen, was wohl ihr Ende gewesen wäre. Zuvor hatte sich Dreizehn noch freiwillig als Versuchskaninchen zur Verfügung gestellt, um mit dem Schicksal Roulette zu spielen - die acht bis zehn Lebensjahre, die ihr noch bleiben, als Wetteinsatz.

Letztlich erkennt Dreizehn aber so, dass sie leben will. Dafür hat es also nur einer Geiselnahme mit Spritzen, Schüssen und Explosionen bedurft. Fast gar kein Aufwand. Berührt hat mich diese ganze Storyline nicht. Es war von Beginn an zu offensichtlich, dass diese Extremsituation dazu dient, Dreizehns Lebensgeister auf Trab zu bringen. Als House damals angeschossen wurde, war nicht sofort zu erahnen, ob diese Erschütterung eine reinigende Katharsis bedeutet oder womöglich einen Komplettabsturz. Dreizehns Spießrutenlauf jedoch bot keine Überraschungen.

Auch Cuddys Verhalten erweist sich in dieser Episode als viel zu simpel und durchschaubar. Die Anspielungen des Einsatzkommando-Leiters und auch Cuddys Auftreten suggerieren dem Zuschauer die ganze Folge über, dass sie nur Angst um House hat und deshalb alle Forderungen erfüllt. House selbst stellt am Ende die Theorie in den Raum, dass sie, wäre er nicht unter den Geiseln gewesen, nicht so kompromissbereit gehandelt hätte. Sehr subtil sind die Autoren hier nicht vorgegangen. Seit wann ist Cuddy so einseitig auf House fixiert, dass ihr Dreizehn und die anderen Geiseln am Allerwertesten vorbeigehen? Das Princeton-Plainsboro Teaching Hospital ist ihr Krankenhaus, das sie schützen muss, mit ihren Patienten und Mitarbeitern, für die sie verantwortlich ist. Das hätte ruhig etwas mehr herausgestellt werden dürfen, statt diese zu offensichtliche Fokussierung auf House.

Maret Hosemann - myFanbase

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