Review: #7.06 Arena der Genies
"Sie ist das Kind der Liebe von Einstein und Mary Poppins". Mit diesen Worten beschreibt House seine neue Mitarbeiterin Martha M. Masters, die ihm von Cuddy aufs Auge gedrückt wird, nachdem die bisherigen Bewerberinnen auf die vakante Stelle pure Eintagsfliegen waren. Masters ist zwar noch keine voll ausgebildete Ärztin, aber ein Genie mit einem phänomenalen Gedächtnis und jede Menge Wissen aus verschiedenen, auch nicht-medizinischen Bereichen, wie vor allem Mathematik und Kunst. Da Masters auch noch sehr stark von Ethik geprägt ist und großen Wert auf Ehrlichkeit legt, fügt sie sich auf perfekte Weise nicht ins Team ein. Sie setzt somit neue Impulse und stellt eine neue Herausforderung dar, auf die House auch sofort anspringt. Einerseits will er sie loswerden, andererseits entwickelt er sehr schnell Interesse an ihr und erkennt, dass sie ihm anderes Feedback gibt, als er es zuletzt von seinem Team gewohnt war.
Schon allein der Moment, in dem Masters House mit gleich zwei Psst's bedenkt, weil sie die Rede des Senators hören will, rechtfertigt ihren vorläufigen Verbleib in der Serie. Sie bringt einfach neuen Schwung und andere Perspektiven hinein. Als Hauptcharakter sehe ich sie zwar eher nicht, zumal Dreizehn ja wahrscheinlich im Sinne des lustigen Fluktuationsspielchens zurückkehren wird, aber für einige Episoden scheint sie eine gute Ergänzung zu sein.
Das Pro und Contra des Lügens ist also wieder einmal ein wesentliches Motiv der Handlung. House steht vor der Entscheidung, ob er Cuddy zum Wohle eines Patienten belügen soll, oder ob er aus Rücksicht auf seine Beziehung zu Cuddy besser bei der Wahrheit bleibt. Dass seine Wahl auf die Lüge fällt, überrascht nicht ernstlich, denn so ist House nun einmal und so wird er auch bleiben. Er spielt zwar für eine Weile mit dem Gedanken, die Wahrheit vorzuziehen, aber nicht, weil er das für sich als eine richtige und sinnvolle Alternative erachtet, sondern nur, da es für seine Beziehung besser wäre. Letztlich tut er dann das, was er für schlüssiger und zielsicherer hält, und das ist das Lügen. Als Cuddy dahinter kommt, ist sie fassungslos und enttäuscht. House hat seine eigene Weltanschauung über die Beziehung gestellt und wird dies wohl auch in Zukunft tun. Die Beziehung ist damit noch nicht zerstört, aber man bekommt eine erste, konkrete Ahnung davon, was in Zukunft noch auf das Paar zukommen könnte.
Der Fall der Woche ist – wie zuletzt fast immer - weder sonderlich spannend noch interessant oder witzig. Der kontroverse Wahlwerbespot zu Beginn der Episode, der in seiner Absurdität leider auch sehr realistisch ist, verspricht zwar etwas anderes, doch letztlich sticht der Fall in keiner Weise heraus und ist wenige Minuten nach dem Ende der Episode praktisch schon wieder aus den Köpfen der Zuschauer verschwunden. Daran müssen die Autoren arbeiten, oder sind das nach sieben Staffeln einfach Abnutzungserscheinungen, gegen die auch die besten Schreiberlinge nichts mehr ausrichten können?
Als Nebenstory steht die Frage im Raum, warum Taub so ablehnend auf Masters reagiert, und ehrlich gesagt hat mich die Antwort darauf keinen Deut interessiert. Ich finde Taub inzwischen eigentlich nur noch nervig, er agiert immer öfter kindisch und selbstsüchtig. Dementsprechend fällt auch die Erklärung für sein ablehnendes Verhalten aus: es stört ihn, dass sich Masters nicht an ihn zu erinnern scheint, obwohl sie doch mal im Rahmen eines Bewerbungsgesprächs eine Stunde mit ihm gesprochen hat. Buhu. Letztlich zeigt sich, dass sie sich natürlich sehr wohl an das Gespräch erinnert, da sie schließlich ein Genie ist, es aber bisher nicht erwähnt hat, wofür es für sie auch weder einen Grund noch eine passende Gelegenheit gab. Hätte sie ihm vielleicht zur Begrüßung um den Hals fallen sollen? Sehr geehrte Autoren, bitte gebt uns lieber wieder lustige Nebenpatienten, anstelle solcher unreifer Randgeschichten.
Maret Hosemann – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Office PoliticsErstausstrahlung (US): 08.11.2010
Erstausstrahlung (DE): 10.05.2011
Regie: Sanford Bookstaver
Drehbuch: Seth Hoffman
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