Bewertung

Review: #8.18 Trug und Schluss

Foto: Karolina Wydra & Hugh Laurie, Dr. House - Copyright: 2011 Fox Broadcasting Co.; Greg Gayne/FOX
Karolina Wydra & Hugh Laurie, Dr. House
© 2011 Fox Broadcasting Co.; Greg Gayne/FOX

Der Startschuss zum großen Serienfinale ist definitiv gefallen und es verspricht spannend zu werden. Man wartet allerdings bis ganz am Ende der Episode, bis man die große Bombe platzen lässt: Wilson hat Krebs. House glaubt ihm zunächst nicht, doch Wilsons Blick am Ende verrät, dass er es durchaus ernst meint. Was das nun für ihn bedeutet, wie schlimm seine Erkrankung wirklich ist und ob er dem Tod noch einmal von der Schippe springen kann, erfahren wir wohl in den nächsten und gleichzeitig auch letzten vier Episoden der Serie.

Natürlich ist es für House ein Schlag in die Magengrube, da Wilson nun von ihm erwarten wird, dass er seinem besten Freund beisteht. Dabei hat er selbst gerade zu verdauen, dass Dominika ihn verlassen hat. Die Beziehung zwischen den beiden entwickelte sich im Laufe der achten Staffel von einer reinen Zweckgemeinschaft hin zu einer lockeren Freundschaft, aus der fast so etwas wie Liebe hätte entspringen können.

Schon als House den Brief der Einwanderungsbehörde weggeworfen hat, damit Dominika noch etwas länger bei ihm bleibt, wurde klar, dass er Gefühle für seine Scheinehefrau entwickelt hat. In dieser Episode wird ihm vor Augen geführt, dass er durchaus glücklich mit ihr hätte werden können, da sie beide auf der gleichen Wellenlänge funken und sie es spielend schafft, ihn auf andere Gedanken zu bringen. Viel haben wir ja über Dominika nicht erfahren können, aber zu sehen, wie sie und House sich langsam näher kommen, hat in mir zumindest die Hoffnung geweckt, dass es für House noch nicht zu spät ist, die eine kennen zu lernen, mit der er so etwas wie Glück und Zufriedenheit er hätte haben können.

Dass er am Ende selbst verantwortlich dafür ist, dass sie sich enttäuscht von ihm abwendet, ist so typisch House, dass es eigentlich nicht weiter verwundern dürfte. Aber dennoch kommt man nicht drum herum, Mitleid mit ihm zu haben, als er alleine in seiner dunklen Wohnung zurück bleibt, während eine enttäuschte Dominika sich unter Tränen von ihm verabschiedet und endgültig aus seinem Leben verschwindet.

"There were two things we thought were impossible. One of them wasn't. That's all we know."

Der Fall der Woche dreht sich dieses Mal um einen kleinen Jungen, der laut seinem Großvater von einem Dämon besessen ist, der seine Seele rauben will. Es kommt also unweigerlich mal wieder zum Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion, bei der dieses Mal keine der beiden Disziplinen als klarer Sieger aus dem Ring steigt.

Natürlich ist es für die Naturwissenschaftler schwierig nachzuvollziehen, dass Menschen glauben, böse Geister könnten den Zustand einer Person negativ beeinflussen. Aber wie Dominika so schön feststellte, gibt es manchmal einfach Dinge, die wir nicht erklären können und die vielleicht sogar existieren, obwohl wir sie nicht beweisen können. Am Ende verabreicht Adams gegen House' Wunsch dem jungen Patienten ein Medikament, das eine unglaublich weit hergeholte Diagnose bestätigen könnte und dem Patienten heilt. Oder eben auch nicht. Das bleibt offen und jeder kann sich selbst ein Urteil bilden, ob es das Ibuprofen war oder das vietnamesische Ritual des Großvaters.

Wesentlich interessanter ist im Bezug des Falles die Tatsache, dass House mal wieder gegen das Team arbeitet und zwei Mitglieder gegeneinander aufbringen will. Dieses Mal trifft es Park und Chase. Nachdem Park zugegeben hat, dass sie in einer Nacht von Adams geträumt hat, setzt House alles daran, sie und Chase damit aufzuziehen. Und am Ende gelingt es ihm, dass Chase schließlich auch von Park träumt. Beide werden sich am Ende glücklicherweise klar, dass sie keinerlei romantischen Gefühle füreinander haben, sondern einfach akzeptieren müssen, dass sie trotz ihrer vielen Unterschiede durchaus auf einer Wellenlänge liegen und während ihrer gemeinsamen Arbeit für House so etwas wie Freunde geworden sind, die einander vertrauen können. Das alles gipfelt in einer sehr schönen Szene im Fahrstuhl, die trotz ihrer Lächerlichkeit am Ende eine nette Message transportiert: dass Unterschiede zwischen Menschen vollkommen irrelevant sind und man sich gut verstehen kann, selbst wenn man aus unterschiedlichen Welten stammt.

Fazit

Trotz des etwas befremdlichen Falls um die vietnamesische Familie gibt es genügend tolle Szenen zwischen den Charakteren, dass man die Episode als durchaus gelungen werten kann. Und aufgrund des unerwarteten Cliffhangers am Ende freue ich mich so richtig auf die letzten vier Episoden der Staffel und hoffe auf einen würdigen Abschluss einer einst so grandiosen Serie.

Melanie Wolff - myFanbase

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