Review: #10.21 Verliebt, verlobt, ...
Die schon häufig diskutierte Hochzeit von Simon und Rose steht nun endlich an, aber es scheint kaum jemanden zu geben, der wirklich 100%ig hinter diesem Ereignis steht und so entlässt uns die Episode auch mit der entscheidenden Frage für das Finale. Heiraten sie nun oder heiraten sie nicht?
Eltern und Kinder
Auf der Hochzeitsprobe am Vortag der Hochzeit lernt man die Eltern von Rose kennen und diese sind das absolute Gegenteil von Annie und Eric. Mehrfach verheiratet, diverse chaotische Beziehungen und viel Zwist untereinander. Nur in einer Sache sind sie sich über ihre Tochter einig. Sie will unbedingt unter die Haube und würde dafür sogar lügen um völlig sicher zu gehen. Sollte Rose die Schwangerschaft wirklich nur aus Kalkül ins Spiel gebracht haben? Sie hat bisher nur die Vermutung geäußert, was bedeutet, dass sie es auch ganz einfach zurück nehmen kann. Allerdings war ihr ganzes Verhalten gegenüber Simon, als sie ihm davon erzählte, doch sehr überzeugend unsicher. Sie wusste doch selbst nicht, wie sie mit dieser Information umgehen sollte. Wenn sie das wirkich nur gespielt hätte, muss man ihr ein großes Lob für die Überzeugungskraft aussprechen. Es könnte aber auch sein, dass dies alles unterbewusst geschieht, aber dann kann sie auch nichts dafür. Ruthie wirft ihr ähnliches Kalkül vor, nur dass sie glaubt, dass sie aus Eifersucht auf Sandy absichtlich versuchte, schwanger zu werden, um dieser nachzueifern und sich an Simon und dessen tolle Familie zu binden. Auch dieser Vorwurf stellt Rose in ein schlechtes Licht.
Das Misstrauen der Eltern gegenüber ihres Kindes sorgt schließlich auch wieder für ein mulmiges Gefühl bei Annie und Eric und selbst der bisher überzeugte Kevin ist von Roses Eltern nicht wirklich begeistert. Die Familien passen so wenig zusammen, dass hier bewusst das Gefühl erzeugt wird, dass nicht geheiratet werden sollte. Im Umfeld von Simon und Rose sieht es also nicht nach Hochzeit aus. Das wird insgesamt allerdings so offensichtlich ausgebreitet und übertrieben, dass es sich prima in die sinkende Qualität der Serie einreiht. Natürlich sind die Eltern von Rose die perfekten Ehebrecher, die nicht mal etwas davon halten, dass Rose jetzt heiratet und ihr keine glückliche Zukunft voraussagen. Gefundenes Fressen für all die Unsicherheiten, die die Camdens über die letzten Folgen so erfolgreich verdrängt hatten.
Zweifel
Doch auch innerhalb des Hochzeitspaares gibt es zu denken gebende Zweifel. Simon ist alles andere als überzeugt von der Hochzeit, was durchaus daran liegen kann, dass er spürt, dass seine Familie damit nicht glücklich ist und sie damit wohl sogar auch recht hat. Er muss sich immer wieder zwingen, überzeugend zu bestätigen, dass er Rose heiraten will. David Gallagher liefert hier eine starke Leistung, weil man ihm diese innere Zerrissenheit ansieht und spürt, dass er eigentlich nur noch heiraten will, um das alles hinter sich zu bringen. Auch seiner Enttäuschung, dass kaum jemand aus der Familie bei der Hochzeit dabei sein wird, besonders Matt, bringt er sehr souverän zum Ausdruck.
Rose ist ebenso unsicher und bringt ihre Zweifel bei Umberto zum Ausdruck, der sie überraschenderweise nicht einfach wieder schamlos anbaggert, sonder ihr wirklich als Freund zur Seite steht und die Hochzeit zu retten versucht. Allerdings kommt hier sehr deutlich zum Ausdruck, dass Rose einfach nur unter die Haube will, um mit der Enttäuschung, dass Umberto sie damals nicht geheiratet hat, endlich abzuschließen. Wenn man Rose richtig zugehört hat, dann sollte sie Simon auf keinen Fall heiraten, weil sie damit zwei Menschen ungllücklich macht. Ihr Verhalten ging auch wirklich über das einer panischen Braut kurz vor einer Hochzeit hinaus.
Es kommt dann letztlich zum Showdown der beiden. Sie konfrontieren sich mit der Frage, ob sie überhaupt noch einander heiraten wollen und sowohl Simon als auch Rose meinen, keine überzeugende Antwort erhalten zu haben. Die Zweifel sind derart groß, dass sie auch gar nicht wollten, dass es irgendwie überzeugend klingt. Selbst die überzeugendste Antwort hätten sie aus ihrer eigenen Unsicherheit heraus hinterfragt. Das kann eigentlich nicht mehr gut ausgehen.
Erinnerungen
Eine wirklich gute Idee waren die Rückblicke auf längst vergangene Ereignisse aus der ersten Staffel. Nicht nur die Charaktere erinnerten sich an die guten Zeiten auch dem Zuschauer wird es so gegangen sein. Wie jung die alle vor zehn Jahren doch noch waren. Wirklich süß und gerade die Szene, in der Simon mit Ruthie und Happy spielt, hat es mir angetan. Die hatte mir auch vor zehn Jahren schon gefallen und ich finde es schön, dass man diese Szene hier nochmal ausgekramt hat. Zumal sie auch sehr gut in den Kontext passte, weil die Zwillinge fragten, ob Ruthie Simon denn vermissen werde. Ein bisschen nostalgisch wird man da schon und merkt in diesen Momenten deutlich, dass die Autoren damit rechnen, dass diese Staffel die letzte sein könnte.
Fazit
Man hat so offensichtlich versucht, alle Vorzeichen gegen die Hochzeit zu drehen, dass es mehr als ein Wunder wäre, wenn Rose und Simon doch noch heiraten. Die nostalgischen Rückblicke verblassen aber die Offensichtlichkeit etwas, sodass man durchaus von einer recht gelungenen Episode reden kann.
Emil Groth – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: GoodbyeErstausstrahlung (US): 06.02.2006
Erstausstrahlung (DE): 09.11.2006
Regie: Michael Preece
Drehbuch: Brenda Hampton
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