Bewertung

Review: #11.01 Auf dem Pulverfass

Mit dieser Episode startet die mittlerweile elfte und damit auch letzte Staffel einer der wohl umstrittensten und langjährigsten Dramaserien der Fernsehgeschichte. Bühne frei für Staffel elf!

Wow, bei elf Staffeln (bei denen es zum Glück auch bleibt, da die Serie meiner Meinung nach schon lange die Grenze überschritten hat) kann man schön den Überblick verlieren, welches der Camdenkinder denn nun noch im Nest sitzt und welche bereits schon lange ausgeflogen sind. Nach meiner Beobachtung sind es mittlerweile nur noch Sam und David, die im trauten Heim wohnen. Ruthie ist anscheinend auch weg, nachdem sie tragischerweise im vermeintlichen Serienfinale so gut wie gar nicht zu sehen war, während Lucy, die Nervensäge der Serie, uns Zuschauern (leider) weiterhin erhalten bleiben wird.

3rd Heaven Only (Sam, David & Lucy)

Glücklicherweise kann/darf ich verkünden, dass ich regelrecht erfreut war, dass Lucy nicht die Lucy der vergangenen Zeit ist, sondern eher sehr schnell reizbar war und sich sofort über alles aufgeregt hat. Auf Dauer würde mich diese zornig-reizbare Lucy sicherlich auch nerven, doch auf Grund der Vorgeschichte und ihrer tragischen Fehlgeburt, sehe ich dieses Verhalten mal als sehr abwechselnd, menschlich und verständlich an. Trotzdem tat es Lucy gut, nicht nur die einzigartige Predigt in der Kirche zu halten, sondern sich auch mit ihrem Ehemann Kevin, dem sie fälschlicherweise die Schuld an der Fehlgeburt der Zwillinge gibt, auszusprechen. Toll, einen Punkt hätte die Episode schon mal: Staffel elf versucht es nämlich besser zu machen.

Annie war in dieser Episode durch und durch der immer positiv gestimmte Gegenpol von Eric, die Frau für alle Fälle,… die Frau, die einfach versucht, Momente vor dem vollkommenen Kippen zu bewahren. Dadurch gab es schöne Augenblicke, bei denen ich mich ehrlich frage, warum das so nicht früher ging? Warum musste früher immer alles so übertrieben und seltsam dargestellt werden, während es nun der Autorin Caroline Kepnes ein Leichtes ist, eine gute Episode zu schreiben? Schon allein daher wäre es ein Verbrechen, der Episode nicht ein paar Punkte hinzu zu geben. Und ehrlich gesagt sah es auch schön niedlich aus, wenn Annie und Eric gemeinsame Szenen hatten, die einfach mal durchatmen (können) und erkennen, dass das Leben ohne die restlichen, mittlerweile ausgeflogenen Kinder, gar nicht mal so übel und traurig ist. Um noch beim Thema Kinder zu verweilen, würde ich noch gerne die vielen Anspielungen an Matt, Mary, Simon und Ruthie gutheißen, da ohne ins Nervende überzugehen, kurz und bündig erklärt wurde, was sie seit der Hochzeit in #10.22 … verheiratet? getrieben und gemacht haben.

So…Good Talk

Nun würde ich gerne zu dem Teil kommen, der mir weniger an der Folge gefallen hat, jedoch trotz allem gute Ansätze für weitere Geschichten bot: dass Martin nun plötzlich Sandy heiraten möchte, damit er, Sandy und sein Sohn eine "glückliche Familie" werden, finde ich nur mal nebenbei gesagt total bescheuert und damit wäre ich auch schon beim Knackpunkt angelangt. Liebt Martin Sandy wirklich oder liebt er sie nur, weil sie nun mal Aarons Mutter ist? Wie kann sich jemand wie Martin, der sicherlich nicht dumm ist (wovon ich jedenfalls ausgehe), noch Gedanken über eine Heirat machen, wenn Sandy ihm klipp und klar versichert hat, dass sie ihn nicht heiraten und dass sie mit ihm nicht zusammen sein möchte? Für so naiv hätte ich selbst Martin nicht gehalten.

Ich bin schon mal sehr, sehr interessiert, wie es die beiden nun angehen lassen, nachdem sie schon einen großen Streit hatten. Auf jeden Fall ist klar, dass Martin seine Wünsche nicht vor Sandys stellen darf, wenn er von ihr so oder so schon sehr viel – fast zu viel, meiner Meinung nach – verlangt. Wenn es nach mir gehen würde, müssten Martin und Sandy nicht zusammenkommen. Ruthie und Martin würden mir stattdessen schon um Längen besser gefallen. Aber na ja, das ist höchstwahrscheinlich reines Wunschdenken. Irgendwie ist das doch schade. Nun gut, aber das wird sich so wie ich die Drehbuchautoren der Serie einschätze, auch nicht mehr ändern, zumal Ruthie in Schottland nach Loch Ness Ausschau hält…

Fazit

Ich muss schon sagen, dass der Auftakt der elften Staffel doch gar nicht mal so schlecht war, wie ich es mir vielleicht sogar erhofft hätte, um ihn dann richtig auseinanderreißen zu können. Aber es ist auch mal schön, positive Kritiken zu "Eine himmlische Familie" zu verfassen, da die Serie in ihren ersten zwei Staffeln nicht übel war. Ich bin positiv gestimmt und sehe einer interessanten und guten elften Season entgegen, die ganz wahrscheinlich auch ohne Ruthie, Mary, Matt oder gar Simon funktioniert/funktionieren sollte.

Niko Nikolussi - myFanbase

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