Bewertung

Review: #11.22 Reise ins Ungewisse

Das war sie nun, die wirklich allerletzte Folge von "Eine himmlische Familie" und wider erwarten hat sie mir dann doch recht gut gefallen. Trotz all der schmalzigen Gespräche und der fast schon überirdisch-glücklichen und zufriedenen Charaktere.

Eine Ära geht zu Ende

Eric und Annie bekommen urplötzlich einen gigantischen Wohnwagen von Erics Eltern geschenkt. Und anstatt sich um den kaputten Gartenzaun zu ärgern, beschließen die beiden einfach, ihr altes Leben hinter sich zu lassen und ein neues, sorgenfreies Leben zu führen. Davon träumen sicherlich nicht wenige Menschen, doch Eric und Annie haben den Mut, es auch in die Tat umzusetzen. Ich bewundere Menschen, die ohne viel Planung einfach ihre Sachen packen und losziehen. Mir würde ein solcher Mut fehlen – ich brauche Planung in meinem Leben.

Eric kündigt anscheinend mit sofortiger Wirkung seine Stelle und auch alle anderen Charaktere scheinen keine Probleme damit zu haben, einfach aufzubrechen. Und so steigen sie am Schluss ein, in einen Wohnwagen der sinnigerweise "7th Heaven" getauft wurde, und beginnen den ersten Tag vom Ende ihres Lebens. Schnulzig? Aber sicher – doch es handelt sich hier um ein Serienfinale. Da hat man schon aus Prinzip das Recht, rührselig und schnulzig zu werden.

Lucy & Kevin

Ein bisschen Drama schadet jedoch nie und dieses Mal kommt es von Lucy und Kevin. Vor allem letzterer glaubt nicht, dass es Eric wirklich besser geht und er nun nur noch weg will. Diese Ängste von Lucy und Kevin sind nachvollziehbar, vor allem weil Eric oft bezüglich seines Gesundheitszustands gelogen hat. Und doch finde ich es mutig, dass sie ihre Eltern auf der Reise begleiten werden, wenn auch vielleicht nur ein kurzes Stück, bis sie wissen, was sie sich selbst für ihre wachsende Familie vorstellen. Lucy ist neben Sam und David die einzige, die sich noch nicht vollkommen von ihrer Familie lösen konnte und vielleicht ist dieser gemeinsame Abschied auch notwendig, damit Lucy endlich mit Kevin ein ganz eigenes Leben ohne ihre Familie führen kann.

Ruthie & T-Bone

Die beiden sind über beide Ohren verliebt, verlieren jedoch nie ihre Eingenständigkeit und deswegen mag ich das Paar auch so gern. Im Gegensatz zu Kevin, der fast ein wenig zu sehr an Lucy hing und ihr alles durchgehen ließ, bleiben die beiden selbstständige Personen, die wissen, dass sie einander lieben und gerade deswegen auch ruhig einmal einen ganzen Sommer voneinander getrennt verbringen können. Mit ihren 17 Jahren ist Ruthie definitiv erwachsen geworden (sieht man mal von jugendlichem Leichtsinn wie dem Tattoo ab).

Auch das Gespräch zwischen Martin und ihr war sehr ehrlich und brachte auch diesen losen Faden noch zu ein einem würdigen Schluss. Dass sie sich entschließt, mit ihrer Familie die Reise ins Ungewisse anzutreten, beweist, wieviel ihr an der Familie liegt. Bevor sie nun ihr eigenes Leben mit T-Bone beginnt, verabschiedet sie sich so von ihrem alten Leben.

Das Ende

Am Ende taucht Schutzengel Stanley auf und erklärt sich sofort bereit, Eric auf seiner Reise zu begleiten, ihn zu führen und ihm Kraft zu geben. Natürlich wird nie geklärt, ob Stanley wirklich ein Schutzengel ist, doch für Eric hat er sicherlich viel getan. Deshalb ist es für mich verständlich, dass er die Camdens begleiten darf.

Und so steigt am Ende einer nach dem anderen in den wirklich gigantischen Wohnwagen, bepackt mit nur einem einzigen Koffer und drei persönlichen Dingen, die von jedem mit Bedacht ausgewählt wurden. Eric atmet tief durch und startet dann seine Reise in die Welt.

Fazit

Ich werde die Serie nicht vermissen, da ich nie ein Fan dieser über-religiösen Themen war und sein werde. Dennoch glaube ich, dass das Finale die Serie zu einem guten Schluss bringt und ihr einen würdigen Abschluss gibt. Denn egal, wie hahnebüchen die Probleme der Charaktere über die einzelnen Staffeln waren oder wie uninteressant einzelne Storylines und wie schnulzig und idiotisch die Gespräche manchmal waren, die Serie hielt elf Staffeln lang durch und das will schon was heißen. Ich ziehe den Hut vor der Serie, die mich nie begeistern konnte und der ich mich doch nie ganz entziehen konnte.

Melanie Brandt - myFanbase

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