Bewertung

Review: #1.02 Ehrlich währt am längsten

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Die Episode #1.02 Ehrlich währt am längsten behandelt in vielerlei Hinsicht das Thema Ehrlichkeit. Dass diese nicht immer ganz so einfach ist, sieht man bei den Camdens an vielen Beispielen, die zum Glück alle einen guten Ausgang haben.

Der schwangere Hund und neue Schuhe

Die Schwangerschaft von Happy lässt sich kaum noch vertuschen und das liegt eben nicht nur an der Tatsache, dass die Hündin immer mehr zunimmt. Seit Neustem isst sie auch Schuhe und zwar nur die von Eric. Mir ist zwar durchaus bekannt, dass sich bei einer Schwangerschaft der Geschmack ändert, jedoch war mir nicht klar, wie gut Hunden Schuhe schmecken können. Aber bei Happy scheint das der Fall zu sein, sehr zum Leidwesen von Simon. Er muss nicht nur die Schwangerschaft erst einmal geheim halten, sondern auch noch das Drama um die Schuhe. Beides ist nicht leicht. Zumal man bei den Camden-Eltern nie wirklich sicher sein kann, wie ihre Reaktion sein wird. Zum einen ist da die Frage, ob Annie den Hund auch gekauft hätte, wenn sie von dem Zustand Happys gewusst hätte und zum anderen, ob sie Simon vorwerfen würde, doch noch zu jung für einen Hund zu sein, wenn die Schwangerschaft weiterhin ein Geheimnis geblieben wäre und Simon nur die kaputten Schuhe gebeichtet hätte.

Doch da dann herauskam, dass Matts gute Freundin Renee schwanger ist, konnten Annie und Eric nichts mehr sagen, als sie von Happys Zustand erfuhren und dann auch von den kaputten Schuhen. Ich könnte mir nämlich gut vorstellen, dass Eric schon an seinem Verstand gezweifelt hat, da er immer nur einen Schuh finden konnte und demnach froh war, doch keine Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis zu haben.

Dass Simon ein schlechtes Gewissen wegen der Schuhe hat, konnte man schon zu Beginn der Episode sehen. Nicht umsonst hat er die einzelnen Schuhe unter seinem Bett versteckt. Anscheinend scheint es im Kindheitsalter auch so zu sein, dass man da gern Limonade verkaufen möchte und Simon hat ein großes Verkaufstalent – wenn dieses auch recht sonderbar erscheint. Ich musste schon Schmunzeln als er die ältere Frau fragt, wie teuer Schuhe für seinen Vater wären. Die nachfolgende Szene hätte man sich beinahe sparen und sich selbst ausmalen können. Grund dafür ist einzig und allein, weil so ziemlich jeder weiß, wie gesprächsfreudig ältere Damen sind.

Die Bücherei und die gute Tat

Matt tat mir diesmal wirklich leid. Ja, er hat die Sache mit Renee verschwiegen, jedoch nur, weil er seine Eltern und vor allem seinen Vater kennt. Dieser scheint seinem Sohn ja wirklich vieles Schlechtes zuzutrauen. Und ja, er hätte die Pflicht gehabt, anzurufen. Doch ich fand Erics Reaktion schon etwas übertrieben, zumal Annie sich sicher war, dass Matt nichts Schlimmes getan hat. Allerdings frage ich mich noch immer, was ihre Gedanken waren, als sie erfuhr, dass es sich um ein 'Frauending' handelte. Irgendwie kann ich mir nicht ganz vorstellen, sie könne dabei schon an eine Schwangerschaft gedacht haben. Wenn dem so gewesen wäre, wäre ihre Reaktion bei der Offenbarung nicht so schockierend gewesen. Möglicherweise dachte sie vielmehr an Liebeskummer, was auch zu einem Frauending passen würde.

Nach wie vor frage ich mich auch immer noch, welche Bücher sich Matt ausgeliehen hat. Wir wissen nur, dass Annie die Bücher gesehen hat, jedoch nicht, welche Bücher es waren. Ich könnte mir vorstellen, dass es Bücher über Schwangerschaft waren, damit er Renee besser helfen kann. Immerhin haben wir erfahren, wie allein sie mit der Situation ist. Wenn ich mir den Vater von Renee so ansehe, lässt mir der Gedanke keine Ruhe, Eric könne möglicherweise ebenso reagieren. Immerhin ist es meistens leichter, über eine Situation zu urteilen, wenn man in dieser nicht selbst drinsteckt und Eric ist darin gewissermaßen ein Meister.

Jedoch war es schön mitanzusehen, wie Eric und Matt es doch noch geschafft haben Renee mit ihrem Vater und dem Vater ihres Kindes zusammenzubringen. Und Eric es dann außerdem schaffte, sowohl ihr als auch Lou einen Job zu ermöglichen und diese sogar noch genau nach Geschmack sind.

Ein weiterer schöner Moment wurde uns durch das Gespräch von Simon und Matt gegeben. Er hat genau die richtigen Worte dafür gefunden, Simon zu erklären, warum Matt Renee nicht heiraten kann. Und obwohl Smon so tat, als wäre es die Schuld seines Bruders, denke ich, das er das Wesentliche vom Inhalt her verstanden hat.

Die Sache mit den Jungs

Mary und Lucy haben es wirklich nicht einfach. Zumal die beiden nicht unbedingt die Typen dafür zu sein scheinen, als würden sie gern über ihre Gefühle sprechen. Zumindest macht Lucy diesen Eindruck auf mich. Ja, es wäre tatsächlich schön, wenn sie ein Handy oder ähnliches hätten, damit die Familie nicht alles mitbekommt. Doch Vater Eric hat ein sehr genaues Auge darauf. Manchmal frage ich mich, ob da mehr dahintersteckt. Ich meine, natürlich ist man als Vater misstrauisch gegenüber Jungs. Doch beide Mädels erwecken nicht den Eindruck, als müsse man sich Sorgen machen, dass sie leichtsinnig sind. Aber vielleicht war Eric als Jugendlicher kein so braver Kerl. Das würde zumindest größtenteils sein Misstrauen erklären.

Jimmy Moon wäre jetzt zwar nicht mein Typ, aber ich war erleichtert, dass sich der Junge doch zu seinem Interesse für Lucy bekannt hat. Auch wenn es am Anfang alles andere als gut dafür aussah. Wobei man natürlich immer wieder sagt, an Gerüchten würde zumindest immer ein Funken Wahrheit stecken und offenbar wussten das die Freunde von Lucy und Jimmy, sonst wäre das nicht zu solch einer Verkettung mit einem guten Ende gekommen. Ich bin gespannt, wie es mit den beiden weitergeht, denn es sieht ja immerhin so aus, als würden sie miteinander gehen.

Eigentlich ist es Jimmy zu verdanken, dass auch Mary mit Jeff ausgehen und zusammen sein konnte. Immerhin hat man Lucy, die doch einige Jahre jünger ist, erlaubt, einen Jungen zu treffen. Es wäre so gesehen also ziemlich beschämend und unfair, Mary nicht auch diese Möglichkeit zu geben. Hoffentlich hat der Kuss vor der Haustür kein Nachspiel für sie. Zu dumm aber auch für Eric, genau in diesem Moment hereinzuplatzen bzw. die Haustür aufzumachen. Wenn man aber seine Reaktion bedenkt, so könnte es gut sein, dass er erst einmal Zeit braucht, um Marys Entwicklung zu einer jungen Frau zu verarbeiten.

Annies Ängste

Wie ich schon in meiner letzten Review geschrieben habe, hoffe ich, der Tod Jennys wird nicht sobald eintreten. Doch mein Gefühl dahingehend hat sich mit dieser Episode zunehmend verschlechtert. Ich hoffe einfach, dass man sie nochmals zu sehen bekommt und Jenny nicht in ein paar Wochen – in denen sie ihre Tochter noch einmal besuchen möchte – schon tot sein wird. Man gewann auch bei Annie diesen Eindruck und spürte ihre Angst in so vielerlei Hinsicht. Denn obwohl Matt nur in die Bücherei wollte, merkte man wie viel Angst sie hatte, ihm könne etwas passieren.

Besonders berührend empfand ich es auch, dass Annie ihrer Mutter alles anvertraut und für einen kurzen Moment es auf den Zuschauer wirkte, als würde ihr und Matt klar sein, dass dies bald nicht mehr so sein wird. Umso schöner und besser fand ich es, als Annie ihrem Sohn nicht nur die Wahrheit sagte, sondern ihn auch ermutigte, seine Oma anzurufen. Für beide schien dies wichtig zu sein, um sich der bevorstehenden Situation bewusster zu werden – über die ich persönlich noch immer nicht nachdenken möchte.

Fazit

Die zweite Episode der Serie hatte zwar hinsichtlich der Einstellung von Eric ein paar kleine Hänger im Hinblick auf den Piloten, jedoch konnten vor allem die Storyline um Matt und Annie bei mir punkten. Es bleibt in jedem Fall weiterhin recht emotional was die Mutter-Tochter-Beziehung von Annie und Jenny angeht.

Daniela S. - myFanbase

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