Review: #1.07 Strafe muss sein
Mit der Episode "#1.07 Strafe muss sein" bewiesen die Macher von "Eine himmlische Familie" ein sehr gutes Feingefühl dafür, wie gut sich doch Strafen nett verpacken lassen und diese dennoch bei dem Bestraften Wirkung zeigen. Neben den Kindern musste auch Eric mit einer kleinen, aber doch gerechten Strafe leben.
"Du bist kein Verlierer. Du stehst vor meiner Tür."
Fangen wir mal mit der Handlung an, die Familienvater Eric am meisten geprägt hat. Ich bin zwar nicht dafür, wenn sich Leute in das Familienleben von anderen einmischen, doch in dieser Folge war es doch sehr passend. Terry ist ein Jugendlicher, der wegen Besitzes von Marihuana von der Schule flog, seinen Eltern das Leben schwer macht und aus der Klinik abgehauen ist. Man hört ja immer wieder, dass solche Leute erst am Tiefpunkt ankommen müssen, um ihre Fehler zu erkennen. Genauso war es auch bei Terry. Es war in gewisser Weise schon auf den ersten Blick zu sehen, dass der Junge mit Sicherheit nicht clean ist und sein Drogenkonsum nur abstritt, damit er seine Ruhe hat.
Gut, dass Eric der Sache nochmals auf den Grund gegangen ist. Immerhin trauten sich die Eltern von Terry kein zweites Mal, den Pfarrer erneut um Hilfe zu bitten. Verständlich. Wer will schon vor einem Geistlichen zugeben, dass man es nicht geschafft hat, sein Kind wieder auf den richtigen Weg zu bekommen? Daher war es zum einen ganz gut, als Eric den beiden erneute Hilfe zusicherte und zum anderen, Terry auch mal die Meinung sagte. Wahrscheinlich war dies sowohl für den Jungen als auch für Eric wichtig. Scheinbar trafen die Worte bei Terry ins Schwarze! Sonst wäre er wohl nicht zu den Camdens gegangen, nachdem er offenbar verprügelt wurde (vermutlich aufgrund von Geldschulden beim Dealer) und nach dieser Strafe endlich erkannte, dass er Hilfe braucht.
Allerdings hat die Geschichte um Terry auch Eric selbst die Augen darüber geöffnet, bei seinen Kindern eben nicht versagt zu haben. Manchmal habe ich nämlich den Eindruck, Eric denkt, er habe bei Matt genau das getan. Sicher hat Annie recht, dass Bestrafungen unerlässlich bei Vergehen sind. Jedoch denke ich, diese werden in nächster Zeit (zumindest bei Eric) etwas milder als bisher ausfallen. Viel wichtiger ist ihm ja, seine Kinder mögen die Finger von Drogen lassen. Wobei ich sein darauf bezogenes Mantra dann doch etwas viel fand. Zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass Drogen mal in die Finger der Camden-Schützlinge geraten.
Die Beliebtheit und das Gefühl, ausgeschlossen zu werden
Lucy tut mir wirklich manchmal leid, da sie sich öfters von ihrer Familie und anscheinend auch von ihren Schulfreunden ausgeschlossen fühlt. Kein Wunder, dass sie versucht, mit dem scheinbar beliebtesten Mädchen der Schule Freundschaft zu schließen. Jedoch hat das Vorhaben einen Haken: Ashley ist eine ziemlich arrogante Zicke.
Obwohl Jungs in Liebessachen oftmals Spätzünder sind, muss Ashley durch Jimmy und sein Freund erfahren, dass sie eben doch nicht so beliebt oder nett ist, wie sie scheinbar annimmt. Die Szene, in der Lucy Jimmy bezüglich seiner Meinung über Ashley durch seinen Freund ausfragen lässt, war ziemlich vorhersehbar. Dass dem nicht so ist, zeigte sich schon an Jimmys Zögern. Mir hat es sehr gut gefallen, wie Ashley dann wutentbrannt aus dem Zimmer stürmte und die Abweisung überhaupt nicht vertragen konnte. Hoffentlich ändert sie so endlich ihr zickiges und arrogantes Verhalten! Sonst muss man sich sicherlich bald um Lucy Sorgen machen, die schon wieder komplett ohne Freundin dasteht. Allerdings muss ich sagen, ich hätte lieber keine Freundin, anstatt mit einer solchen Zicke befreundet zu sein!
Aber wahrscheinlich war Lucy dieses Erlebnis sowie so eine Lehre! Denn durch die Sorge, nicht mit Ashley Freundschaft schließen zu können, vernachlässigte sie ihre Geschwister, auf die sie eigentlich hätte aufpassen sollen. Ich wäre ja wirklich gespannt, ob Lucy wirklich vier Wochen lang am Wochenende auf Simon und Ruthie aufpasst. Irgendwie denke ich nämlich eher, dass sie es nur gesagt hat, weil sie noch zu sehr unter Schock gestanden hat.
Sehr schön empfand ich dann die Szene zwischen Eric und Lucy, in der sie zusammen zum Abendessen ausgegangen sind und Lucy endlich das Gefühl bekam, nicht von allem ausgeschlossen zu werden. Auch wenn ich kurze Zeit befürchtet hatte, Eric würde seiner Tochter nicht zuhören. Ebenso hat mir gut gefallen, als Mary ihrer Schwester anbot, ihr zuzuhören. Ich denke, so wird Lucy auf keinen Fall auf die schiefe Bahn geraten.
Erstes Baskettballspiel ohne Familie?
Ich muss ja sagen: Die Serie ist hin und wieder doch ein bisschen kitschig. Besonders fiel mir das beim Handlungsbogen um Mary auf, auch wenn ich ihre Denkweise teilweise schon nachvollziehen konnte. Sicherlich ist es toll, wenn einem die Familie bei wichtigen Ereignissen unterstützt und einem besteht. Doch das bedeutet auch immer eine gewisse Erwartungshaltung, die aber bei dem Betreffenden eine Art innerlichen Druck auslöst. Mir hätte es sehr viel besser gefallen, wenn Mary das Spiel auch ohne Beistand ihrer Familie gewonnen und dies mit noch mehr Stolz hätte verkünden können.
Durch die Aussage einer Mitspielerin wirkte es auf mich so, als hätte Mary ein schlechtes Omen damit verursacht, ihre Familie nicht dabei haben zu wollen. Denn komischer Weise konnte ihre Mannschaft bis zum Auftauchen der Familie keinerlei Punkte erzielen. Zudem hatte es den Anschein, als könne Mary besser spielen als ihre Teamkollegin Corey. Insgesamt betrachtet war mir der Handlungsstrang einfach ein wenig zu kitschig.
Und weg war der Job
Mr. Daniels sollte sich von Eric das Misstrauen bezüglich seiner Kinder abschauen. So hätte dieser nämlich bemerkt, dass nicht Matt an dem Kuss schuld war, sondern seine Tochter Susan. Während Eric nämlich beinahe peinlich genau darauf achtet, dass seine Kinder sich nicht allzu früh für Sexualität interessieren, scheint Susans Vater ziemlich blauäugig in dieser Angelegenheit zu sein. Sonst hätten bei ihm wahrscheinlich schon die Alarmglocken geläutet, als seine Tochter sich mehrmals für den Nachhilfelehrer Matt umgezogen hat. Doch das stellte dieser gar nicht erst in Frage. Nein, er schloss gleich von sich auf Matt und ließ ihn nicht mal freiwillig kündigen.
Zumindest wissen wir nun von Annie, woher Matt seine schlechten Eigenschaften herhat und keinen Job auf Dauer behält: Eric war in dem Alter nicht viel anders. Doch das wurde nie erwähnt, aus Angst vor Vorhaltungen, dass es die Eltern doch nicht besser gemacht hätten. Dieser Aspekt hatte dann doch etwas Witziges an sich, zumal auch Matt noch verraten hat, wieso Eric damals ein Fernglas geschenkt bekam, das nun in Simons Besitz ist.
Verfolgungsjagd und verlaufen
Ich finde es immer wieder erstaunlich, was Simon sich ausdenkt, um seine kleine Schwester Ruthie zu begeistern. Diesmal ist es eine Verfolgungsjagd. Allerdings hat diese Jagd auch den Nachteil, dass sich die beiden verlaufen und noch nicht einmal Happy den Weg nach Hause findet. Dabei muss ich sagen, dass es mir sehr viel besser gefallen hätte, wenn Happy die beiden nach Hause geführt hätte. So wäre es zwar irgendwo eine Strafe gewesen, aber zumindest hätten die beiden Kleinen sich selbst zu helfen gewusst.
Leider wurde aber mal wieder ein belehrender Vortrag der Eltern gezeigt, der nur dazu diente, dass Simon und Ruthie ein schlechtes Gewissen bekamen. In meinen Augen hätten Simon und Ruthie sie ohnehin schon wegen der verlorenen gegangen Ferngläser gehabt.
Fazit
Im Großen und Ganzen war "#1.07 Strafe muss sein" eine lehrreiche Folge. Jedoch hätte man einige Handlungsbögen nicht so übermäßig streng darstellen müssen. So bleibt leider bei jedem Handlungsbogen ein unangenehmer Hauch von Kitsch haften.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: SaturdayErstausstrahlung (US): 04.11.1996
Erstausstrahlung (DE): 30.06.1999
Regie: Dave Semel
Drehbuch: Jack LoGiudice
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