Review: #1.08 Böse Gerüchte
In dieser Episode gab es, wie der Titel bereits vermuten ließ, eine Vielzahl böser Gerüchte, die sich am Ende als vollkommen übertrieben herausstellten. Dennoch boten die Autoren der Serie damit wieder einmal einen Einblick in das Gefühlsleben der Familie. Gerade bei Annie und Simon machte es sich deutlich bemerkbar, dass beide nicht unbedingt gern über ihre Gefühle sprechen.
Böses Gerücht um eine Affäre
Es heißt ja immer, an Gerüchten sei ein Funken Wahrheit dran. Doch diesmal schien das ganz und gar nicht so zu sein. Warum sollte Eric auch seine Frau betrügen? Die beiden führen doch eine nahezu Bilderbuchbeziehung und man bekam noch nie den Eindruck, als sei dies alles bloß Fassade und Schauspiel. Ein deutliches Schauspiel wurde uns aber durch Mrs. Beeker präsentiert. Eine solche Personen mit ihrer übertriebenen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft kann ich persönlich überhaupt nicht leiden, da sie nur dazu dient, irgendwelche Gerüchte in die Welt zu setzen. Doch sie wollte nicht nur solche verbreiten, vielmehr wollte Mrs. Beeker noch Hinweise auf eine mögliche Affäre Erics durch Annie in Erfahrung bringen, die sie dann wahrscheinlich ebenso gerne weiter erzählt hätte. Obwohl Annie davon überzeugt ist, von Eric nicht betrogen worden zu sein beziehungsweise zu werden, merkte man ihr an, dass Mrs. Beeker es dennoch irgendwie geschafft hat, ihr Vertrauen zu erschüttern.
Ein bisschen schade finde ich es dennoch, dass man Happy nicht mehr in diesen Handlungsstrang mit einbezogen hat. Immerhin haben Hunde ein feineres Gefühl und merken sofort, wer einen guten Charakter hat. Aus diesem Grund musste ich auch immer grinsen, wenn die Dame von ihr angeknurrt wurde. Mich hätte es eben nur noch mehr erfreut, wenn man auf das Knurren näher eingegangen wäre, zumal Happy sonst noch nie irgendwen so behandelt hat.
Trotzdem fand ich es gut und auch wichtig, dass Eric seiner Frau nochmals versichert hat, dass es sein Beruf einfach mit sich bringt, Geheimnisse für sich zu behalten. Auch wenn Annie dies weiß, hat es ihr anscheinend eine Last von den Schultern genommen, nochmal die Bestätigung dafür zu bekommen.
Der liebeskranke Simon
Es gibt Personen, die nicht unbedingt gerne über ihre Gefühle sprechen. Doch wenn man sich bei solchen Personen dann auch noch darüber lustig macht, kann man förmlich sehen, wie sie sich zurückziehen, ähnlich erging es Simon. Seine Handlung fand ich dann doch etwas merkwürdig und unfertig. Dabei hatte ich eigentlich schon den Eindruck, Gabrielle wäre nicht nur geschmeichelt von Simons Bewunderung, sondern würde auch ähnlich für ihn empfinden. Vielleicht lief sie deswegen auch davon, nachdem Simons Gefühle für sie lautstark offenbart wurden. Schade, denn man hätte diesen Handlungsstrang einfach zu Ende bringen können. Auf mich wirkt er so, als wussten die Autoren einfach nicht, was sie dem noch weiter hinzufügen sollten, dabei wäre ein Gespräch zumindest mit Annie toll gewesen. Doch auch dieses hat man einfach nur angeschnitten und beließ es dabei.
Sehr gut hat mir aber dafür das kurze Gespräch zwischen Simon und Lucy gefallen, die anscheinend aus Erfahrung gesprochen hat und einfach auch stolz darauf war, ihrem jüngeren Bruder helfen zu können. Vielleicht ist das die Basis für weitere aufschlussreiche Gespräche zwischen den Geschwistern. Ebenfalls fand ich gut, als Simon nicht Gleiches mit Gleichem vergeltet und seinem Schulkamerad aus der misslichen Lage geholfen hat, anstatt ihn bloßzustellen.
Misshandlung und Gegenwehr
Es ist immer wieder erstaunlich, wie Tatsachen verdreht werden, nur um besser dazustehen. Vor allem trifft dies auf Jake Morris zu. Natürlich wäre es möglich gewesen, dass seine Worte über Abby der Wahrheit entsprochen hätten. Jedoch entschloss sich mir das absolut nicht: Wenn dem so gewesen wäre, wieso suchte er Eric dann erst einige Tage später auf und nicht schon eher. Jake machte auch nicht wirklich einen traurigen oder verletzlichen Eindruck. Hier wäre es zwar auch möglich, dass er (wenn diese angeblichen Seitensprünge von Abby mehrfach vorgekommen wären) abgestumpft ist und diese Tatsache einfach nur hinnimmt. Doch selbst dann hätte man das Gefühl bekommen müssen, dass es ihm etwas ausmacht und das erkannte man meiner Meinung absolut nicht bei ihm. Das einzige, was man bemerkte, war, dass Jake sich aus der Sache nur herausreden wollte, da er ganz genau gewusst haben musste, dass ihm keiner glauben würde.
Allerdings hatte ich erhebliche Zweifel daran, ob Abby nicht doch wieder zu ihm zurückkehren würde. Anfangs kam es so rüber, als würde sie die Schuld (wie zuvor auch) bei sich suchen und Jake erneut verzeihen. Ich hoffe für sie, dass sie bei ihrer Schwester ein ruhigeres Leben führen kann und über ihr Schicksal einigermaßen gut hinweg kommt. Sicher wird ihr der Kontakt mit Annie und Eric dabei helfen.
Nachhilfe benötigt
Erstmal muss ich etwas über Matt loswerden: Ist er denn überhaupt mit irgendeiner Männerwahl von Mary zufrieden?! Mal ganz davon abgesehen, dass es ihn im Grunde nicht einmal was angeht. Zumal das nach Jeff nun schon der zweite ist, der Matt ein Dorn im Auge zu sein scheint.
Ich hatte sowie so nicht angenommen, dass außer den Küssen noch mehr zwischen Richard und Mary läuft. Dafür sind sie definitiv noch nicht lange genug zusammen. Ebenso wenig war ich der Meinung, Richard würde Geschäfte mit Drogen machen. Vielmehr hatte ich den Verdacht, er würde seine Prüfungen schreiben lassen. So ähnlich war es dann ja auch und ich fand den Hintergrund eigentlich ziemlich traurig, nicht nur weil er zu wenig Vertrauen zu Mary hat, um ihr zu gestehen, Probleme mit dem Lesen zu haben. Sondern überhaupt ist es traurig, dass er offenbar allgemein wenig Vertrauen hat, um mit jemandem über sein Problem zu sprechen – mit Ausnahme von Annie, die wirklich sehr behutsam und verständnisvoll auf Richard eingegangen ist. Ich denke, genau so eine Person hat jener auch gebraucht. Offenbar hatte diese Erkenntnis über Richard auch Annies Ärger über Marys Mathenote die Schärfe genommen. Wahrscheinlich hat sie dadurch erkannt, dass ihre Tochter sich nur einen Ausrutscher geleistet hat und sich beim nächsten Mal bessern wird.
Fazit
#1.08 Böse Gerüchte hat mal wieder eindrucksvoll bewiesen, dass ein Gerücht manchmal nur ein Gerücht ist und etwas ganz Harmloses dahintersteckt. Bis auf den Handlungsstrang von Simon und Gabrielle konnten die Serienmacher mit dem Inhalt vollkommen überzeugen und zum Nachdenken anregen, was mir sehr gut gefallen hat.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: What will people say?Erstausstrahlung (US): 11.11.1996
Erstausstrahlung (DE): 01.07.1999
Regie: Duwayne Dunham
Drehbuch: Brenda Hampton
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