Bewertung

Review: #1.20 Unter Freunden

Jeder Mensch hat Freundschaften, zumindest sollte das so sein. Unter diesen gibt es viele verschiedene, die man vielleicht nicht immer verstehen kann. Einige Formen solcher werden in #1.20 Unter Freunden beleuchtet und sehr schön dargestellt. Dabei zeigt sich auch, dass Vertrauen in einer Freundschaft nicht immer leicht ist.

Für immer verschwunden?

Ich muss ja ehrlich gestehen, dass ich immer nie besonders viel mit Ruthies imaginären Freund Hoowie anfangen kann. Möglicherweise liegt das einfach daran, weil man ihn nicht sehen kann. Demnach konnte ich auch nicht wirklich die Schuldzuweisungen von Ruthie an Simon nachvollziehen. Das hängt wohl auch damit zusammen, da Hoowie am Ende der Folge wieder auftauchte und eben nicht tot gewesen ist. Jedoch kann ich mir vorstellen, dass Ruthie ihrem Bruder eine Lektion erteilen und sehen wollte, wie Simon darauf reagiert. Eine weitere Möglichkeit wäre es aber auch, dass Ruthie eine familiäre Veranstaltung wollte, die sie nur so erreichen konnte. Wie dem auch sei... Die Storyline rund um Hoowie hat eigentlich nur bewirkt, dass jeder in der Familie erkennt, wie wichtig Freundschaften sind und wie sehr es von Nöten ist, nicht nur für einander einzustehen, sondern auch ehrlich zu sein.

Auch wenn mir persönlich der 'Charakter' Hoowie an sich nichts bringt, so denke ich doch, war und ist er noch immer ein wichtiger Teil in Ruthies Leben. Denn auch wenn es anfangs den Anschein hatte, als könne sie ohne ihn leben, spürte man doch, dass dem nicht so ist. Kurz möchte ich noch auf die Abschiedsfeier eingehen, die Eric extra veranstaltet hat. Jene hat mich sehr stark ein ähnliches Ereignis bei "The Cosby Show" erinnert. Dies zeigt aber auch, wie wichtig den Eltern das Wohlergehen der Tochter ist und sie diesen Verlust ernst nehmen. Wie schon geschrieben, hat diese Veranstaltung auch dazu geführt, dass sich auch die anderen Parteien mal aussprechen und dies war besonders bei Annie und Rachel wichtig.

Verführen wollen und verführen lassen

Unter Freundinnen gibt es aber auch ein Verbot: Nie der anderen den Freund ausspannen. Im Fall von Rachel und Annie müsste es aber heißen: Nie versuchen, den Sohn der anderen verführen. Doch genau dies hat Rachel getan und damit nicht genug, versucht sie auch noch, Matt den schwarzen Peter zuzuschieben. Natürlich hat man Angst, solch ein Fehlverhalten seiner allerbesten Freundin zu beichten, gerade auch, wenn man sich über einen großen Zeitraum nicht gesehen hat. Doch mit der Lüge hat Rachel eine wahre Lawine losgetreten und die daraus entstehende Reaktion Annies hat mich wirklich erschreckt und auch ein bisschen wütend gemacht. Wie kann sie denn nur glauben, dass Matt Rachel verführen wollte, gerade nachdem Rachel ihr von ihren ganzen Scheidungen und dem ein oder anderen Fehltritt innerhalb dieser Beziehungen berichtet hat? Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich, Annie habe mehr Vertrauen zu ihrem Sohn. Vielleicht hat sie sich aber auch als schlechte Mutter gefühlt, da Matt diesen angeblichen Vertrauensmissbrauch begangen hat und Annie ihn nicht als solchen erzogen hat.

Dass Matt aber eine gute Erziehung genossen hat, erlebt man durch sein Verhalten gegenüber Annie. Denn welcher 17-jährige hätte die Standpauke über sich ergehen lassen, ohne seine Mutter vom Gegenteil überzeugen zu wollen? Vor allem hätte wohl auch niemand in dem Alter einer Frau wie Rachel widerstehen können und hätte den Kuss einfach geschehen lassen. Hier hat Matt Größe bewiesen, die auch später Annie erkannt hat. Ich hoffe mal, sie fühlt sich nicht allzu lange schlecht deswegen. Immerhin wollte sie ihre allerbeste Freundin verteidigen, weil sie in dem Glauben gewesen ist, diese wurde ausgenutzt und verletzt. Umso besser fand ich es daher, als sie Rachel die Meinung sagte und dennoch deutlich machte, immer für sie dazu sein. Ich denke, dass man diese Lebenseinstellung mit dem Alter bekommt und Rachel wird auch noch dahin kommen. Zumindest hat sie ihren Fehler eingesehen, was schon mal sehr gut ist. Glücklicherweise hat dies die langjährige Freundschaft der beiden nicht belastet, denn ich denke, das hätte beiden unendlich weh getan.

Stimmwunder

Eigentlich müsste man Rachel einen Vorwurf machen, weil sie ihrer von Eric und Annie aufgetragenen Aufsichtspflicht nicht nachgekommen ist und es ihr wichtiger war, Matt zu verführen. Allerdings hätte man dann niemals erfahren, wie toll Mary singen kann und sie durchaus ein schöne Stimme hat. Mich wundert ja, dass weder Eric noch Annie einen Wutausbruch darüber bekommen haben, dass ihre junge Tochter in einer Bar singt. Wobei das ja nicht so ganz stimmt: Gewissermaßen hat nämlich hier ein Rollentausch bei den Eltern stattgefunden und Eric war eher der Ruhigere. Gerade deswegen hat mir auch seine Entscheidung, Mary beim Singen zu hören, gut gefallen. Anders als gewohnt, hatte ich nämlich nicht den Eindruck als wolle er sie damit bestrafen, sondern sich einfach selbst davon überzeugen.

Dass er überzeugt gewesen ist, bemerkte man auch an seiner Reaktion im Café, denn Eric hat nicht, wie so oft üblich, mit erhobener Stimme reagiert. Vielmehr gewann man den Eindruck, als seien ihm die Kommentare von dem Gast vollkommen egal und er genießt den Auftritt seiner Tochter in vollen Züge. Es wäre sehr wünschenswert, wenn man diese Seite öfters an ihm sieht.

Abschied

Lucy tat mir in dieser Folge leid. Wie man weiß ist sie sehr sensibel und da ist es besonders schlimm für sie, eine Freundin zu verlieren. Dass es sich dabei auch noch um Suzanne handelt, macht die Sache nicht besser. Schließlich haben sich die beiden erst neulich einen großen Vertrauensbeweis geliefert, nachdem Lucy herausfand, wo ihre beste Freundin überhaupt wohnt. Umso schlimmer ist es für beide, dass sie nun wegzieht und dies sogar ziemlich plötzlich passiert, für meinen Geschmack vielleicht sogar eine Spur zu schnell.

Deswegen hoffe ich umso mehr, dass die Freundschaft der beiden auch nach dem Umzug anhalten wird und sie nicht das Sprichwort 'Aus den Augen, aus dem Sinn' eintreten wird. Dafür fände ich den gezeigten Aufbau der Freundschaft zu schade. Und auch die Tatsache, dass Suzanne den Kindergartenkuss mit Jimmy gebeichtet hat, zeigt, wie viel ihr an Lucy liegt. Warten wir einfach mal ab, ob man in der nächsten Zeit noch etwas von ihr hören wird.

Fazit

Die Autoren haben es trotz anfänglicher Schwierigkeiten geschafft, einen runden Abschluss für diese Folge zu schaffen und zu zeigen, wie wichtig Freunde sind. Dabei ist es letztlich egal, ob sie sichtbar oder unsichtbar sind. Punkten konnten hier vor allem Matt und Eric, die unglaubliche Größe durch ihren Charakter und ihre Ansichten bewiesen haben.

Daniela S. - myFanbase

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